Sonnabend, 31.01.2015

 

Wir machen die Amazone segelklar und gehen gegen 10 Uhr Anker auf, um in die Ankerbucht Grande Anse d'Arlet zu segeln. Knapp 15 Seemeilen ist der Törn lang - oder kurz - und bei leichtem achterlichen Wind geht es mit ausgerollter Genua gen Norden. Hoffnungsvoll werfen wir heute auch wieder die Angel aus. Aber nicht einmal der Seetang, der heute mal wieder in großen Teppichen unterwegs ist, interessiert sich für unseren Köder.  

Vorbei geht es an der kleinen Felseninsel Rocher du Diamant, die drei Kilometer vor Martiniques Küste steil und 180 Meter hoch aus dem Meer steigt. Ihre Küstengewässer sind ein herrliches Tauchrevier dank der Vielfalt an Korallen, Schwämmen und bizarren Grotten. Im Reiseführer lesen wir eine kleine Geschichte zu diesem Felsen:

"Als es den Briten 1804 gelungen war, auf dem steilen Felsen des heutigen Rocher du Diamant 120 Matrosen mitsamt Kanonen und Gewehren abzusetzen, begann ein 18 Monate währendes Spiel. Tagsüber nahm die französische Küstenwache den Rocher du Diamant unter Beschuss, nachts ärgerten die Engländer vorbeifahrende französische Schiffe mit Salven aus ihren Geschützen. Da besannen sich die Franzosen auf eine List und schickten ein mit Rumfässern beladenes Boot in Richtung Felseninsel. Die alkoholentwöhnten Briten fingen die Fässer ein und veranstalteten ein hochprozentiges Gelage. Anschließend waren sie so betrunken, dass die Franzosen sie widerstandslos abführen konnten."

Beschossen worden sind wir nicht, Rumfässer kamen auch nicht vorbeigeschwommen und so fiel gegen 13 Uhr der Anker in dem kristallklaren Wasser der Grande Anse. Es ist immer noch ein etwas irritierendes Gefühl, bis auf den Meeresgrund sehen zu können. Ich werfe dann immer noch mal schnell einen Blick auf die Anzeige vom Echolot, um beruhigt festzustellen, dass es tiefer ist, als gedacht. Hier ankern wir auf fünf Meter tiefem Wasser und können beim Schnorcheln hübsche Fische und Seesterne bewundern. Ankerkette und Anker sind glasklar zu erkennen.

Für einen Landausflug ist dann auch noch Zeit gewesen. Grande Anse ist ein ehemaliges Fischerdorf und heute ein touristischer, kleiner Badeort mit ebenso kleinen Bars und Restaurants.

 

Der Rocher du Diamant:

 

Ein beladenes Fischerboot kommt uns entgegen:

 

Unser Spaziergang in Grande Anse führt über Stock und Stein -

 

und beschert uns eine schöne Aussicht auf die Bucht:

 

Strandleben in Grande Anse:

Freitag, 30.01.2015

 

Es war mal wieder soweit - unser grüner Freund, der Volvo, soll die ihm gebührende Zuwendung bekommen. Zu Beginn unserer Reise hatte er unfreiwillig und viel zu oft eine tragende Rolle gespielt. Das hat sich seit dem wir das europäische Festland Mitte September Richtung Madeira verlassen haben, grundlegend geändert. Er ist nicht mehr so gefragt. Trotzdem müssen wir uns bei den verschiedenen Manövern auf ihn verlassen können. Das konnten wir bisher auch immer, und damit das so bleibt, muss er eben regelmäßig gewartet werden.

Diese Wartungsarbeiten bedeuten, dass es an Bord sehr, sehr ungemütlich wird. Um nämlich an dem Motor hantieren zu können, muss die Niedergangstreppe abgenommen und der Motorraumdeckel im Cockpit geöffnet werden. Außerdem muss die Hundekoje komplett ausgeräumt werden. Im Salon sieht es dann binnen weniger Minuten aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen.

Das ist nichts für mich, und bevor ich ständig irgendwie im Weg bin und mit der Zeit quengelig werde, evakuiert Ingo mich heute kurzerhand. Auf Teneriffa hätte ich während einer dieser Wartungen Shopping Queen werden können. Hatte Ingo mich doch mit dem Auftrag, in einem möglichst langen Zeitraum möglichst wenig Geld beim Shoppen auszugeben, in Santa Cruz losgeschickt. Als ich damals nach fünf Stunden zurückkam, war das Shoppingbudget nicht ganz ausgeschöpft und die Wartung auch noch nicht ganz erledigt.

Heute kann ich "Washing Queen" werden. Ingo fährt mich und die Wäsche mit dem Schlauchboot in die Bucht bei Caritan. Dort haben wir gestern bei unserem Spaziergang einen Selbstbedienungs-Waschsalon entdeckt. Um die Wartezeit zu überbrücken, habe ich etwas zu lesen dabei. Als alles fertig gewaschen und getrocknet ist, genehmige ich mir in dem schönen Restaurant direkt am Strand ein kühles Getränk. Ingo holt mich dann wieder ab, erledigt die restlichen Arbeiten und am späten Nachmittag ist alles fertig.

Gewechselt werden mussten das Getriebeöl, das Motoröl, der Dieselvorfilter, der Dieselfeinfilter, der Motorölfilter, der Keilriemen und der Impeller der Seewasserpumpe. Die Stopfbuchse der Antriebswelle wurde neu gefettet, der Seewasserfilter gereinigt und einige Teile wurden geprüft. Vor 325 Motorstunden hatten wir eine neue Seewasserpumpe installiert. Der eingebaute Impeller sah nach 200 Betriebsstunden zwar noch gut aus, aber wurde vorsichtshalber ausgewechselt. Jetzt nach 125 Motorstunden hatte der neue Impeller schon einen Riss. Leider kann man sich immer noch nicht auf die Qualität der Impeller von Volvo verlassen. Wir hatten auch schon einen Impeller, der nach erst zehn Betriebsstunden einen Flügel verloren hatte und einen, der nach 80 Stunden drei Flügel verloren hatte. Ein Bekannter von uns hat vor kurzem einen Segler abgeschleppt, dessen Maschine Kühlwasserprobleme hatte. Es stellte sich dann heraus, dass acht Flügel von verschiedenen Impellern den Wärmetauscher verstopft hatten. Die Maschine war immer jährlich professionell gewartet worden, d. h. die Impeller mit den fehlenden Flügeln wurden ausgetauscht, aber das Kühlwasser wurde nicht abgelassen, um die abgerissenen Flügel zu entfernen. Da warten wir unsere Maschine lieber unprofessionell selber. Hier ist ein Link zu unserer alten Website mit der damaligen Reklamation bezüglich der Impeller von Volvo Penta: http://www.hanseat-yacht.de/html/motor.html

Inzwischen spricht unser Radio, dieses kleine Sprachgenie, wieder fließend französisch. Heute Abend bleibt es allerdings stumm - es gibt in einer der Bars an Land Livemusik. Freitags ist dort immer Karaoke-Abend und mehr oder weniger talentierte Sängerinnen und Sänger geben ihr Bestes. Der Applaus ist entsprechend verhalten oder ganz ordentlich. Es werden zumeist französische Titel gesungen, auch Gilbert Beaucoups "Nathalie" klingt über die windstille Bucht.

 

Donnerstag, 29.01.2015

Es ist ganz wunderbar, den Tag mit einem Bad im 26 Grad warmen, kristallklaren Wasser zu beginnen und eine Runde oder auch zwei um die Amazone zu schwimmen. Wir ankern in fünf Meter tiefem Wasser und können bis auf den Meeresgrund gucken. So sehen wir ohne tauchen zu müssen, dass sich der Anker gut eingegraben hat. Das hat unser Spade-Anker bisher immer beim ersten Versuch schon getan, und wir hoffen, dass das auch so bleibt.

Am späten Vormittag sind wir an Land gefahren, haben einen Spaziergang gemacht und frisches Obst und Gemüse gekauft. Außerdem stand für Ingo mal wieder ein Friseurbesuch an. Zurück an Bord hat Ingo sich die Steuerbordseite des Rumpfes vorgenommen und mit Essig auch auf dieser Rumpfseite die Kalk- und Salzschicht weggeputzt.

Mit dem elenden Seetang hatten übrigens auf der Atlantiküberquerung fast alle Crews mit denen wir uns unterhalten haben, ihre Probleme. Wir konnten ja wegen der Seetangs nicht angeln und Peter, unsere Windfahnensteuerung, hatte auch seine Probleme damit. Aber manche Segler hatten mit dem Zeug sogar ganz erhebliche Schwierigkeiten. Bei manchen Booten hat es das Ruder blockiert und sich um den Propeller gewickelt. Es handelt sich dabei um Golftang (Sargassum) aus der Gattung der Braunalgen, wie ich jetzt bei Wikipedia nachgelesen habe. Der Name Sargassosee ist von den großen Mengen der frei im Wasser schwebenden Braunalgen der Gattung Sargassum abgeleitet. Diese Sargassum-"Wälder" stellen einen besonderen Lebensraum für kleine Krabben, Würmer und andere Meerestiere dar. Sie kommen weltweit in den wärmeren Meeren vor. 

 

 

Restaurant an der Anse Caritan, bei Sainte-Anne:

 

Die Ankerbucht bei Sainte-Anne:

 

Der Friedhof von Sainte-Anne:

 

Nach dem Friseurbesuch mit Spaß beim Putzen:

 

Mittwoch, 28.01.2015

Als wir vor kurzem auf St. Lucia in der Marina in der Rodney Bay gerade festgemacht hatten, kam ein junger Mann zu uns ans Boot. Er machte uns das Angebot, der Amazone für 80 US Dollar die Außenhaut zu polieren. Wir haben aus verschiedenen Gründen freundlich abgelehnt. Allerdings hat dieses Angebot uns ein bisschen ins Grübeln gebracht. Sieht unsere "Blue Beauty" wirklich so mitgenommen aus, dass wir jetzt schon ein Angebot zum Polieren bekommen? Zugegeben - seit der Atlantiküberquerung hat sich auf dem Rumpf eine relativ dicke und feste Schicht aus Kalk und Salz gebildet. Das würde auf einem weißen Boot nicht so sehr auffallen, aber auf dem dunkelblauen Untergrund macht sich die weiße Schicht nicht besonders gut. Die Amazone ist zwar inzwischen ein richtiger kleiner Salzbuckel, aber das muss man ihr ja nicht gleich so deutlich ansehen.

Ingo hat sich deshalb heute daran gemacht, den Rumpf von den hässlichen weißen Flächen und Flecken zu befreien. Dabei hat er auf ein altes und preiswertes Hausmittel zurückgegriffen und fleißig vom Schlauchboot aus die Außenhaut mit Essig geputzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, Kalk und Salz sind verschwunden, sieht aus wie neu. Backbord ist alles sauber, morgen ist die Steuerbordseite an der Reihe.

Nach dem Motto "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" haben wir anschließend die Grillsachen zusammengepackt und sind an den Strand gefahren. Dort waren wir heute mit Steffi, Falk und anderen Seglerinnen und Seglern zum Barbeque verabredet. Gegrillt wurde mit fünf Familien mit zusammen acht Kindern aus Frankreich, Schweden und Deutschland. Es war faszinierend zu beobachten, wie sich die Kinder im Alter von drei bis dreizehn Jahren verständigt und gemeinsam gespielt haben. Bei den Erwachsenen kreisten die Themen um Panama, den Pazifik und die Galapagosinseln. Wie wir immer wieder feststellen, haben sehr viele Seglerinnen und Segler keinen konkreten Termin für eine Rückkehr. Segeln wohin der Wind sie treibt, solange es gefällt oder das Geld reicht.

 

Blick über Sainte-Anne auf die Bucht:

 

... und die Amazone vorneweg:

Dienstag, 27.01.2015

 

Die Ankerbucht von Marin ist genau der richtige Ort, um mit dem Schlauchboot zum Großeinkauf zu fahren, uns im Ort beim Zoll anzumelden und eine SIM-Karte für den Laptop zu kaufen. Als dies alles erledigt war, haben wir uns beeilt, heute diese Bucht mit dem morbiden Charme zu verlassen. Für die gestrandeten und teilweise versunkenen Boote scheint sich niemand zu interessieren. Wir gehen also am frühen Nachmittag Anker auf, um in die  nur etwa drei Seemeilen entfernte, wesentlich schönere Bucht von Sainte-Anne zu verholen.

Auch diese Bucht ist gut geschützt und auch gut besucht. Aber wir finden ohne Probleme einen guten Ankerplatz für die Amazone, ganz in der Nähe der "RoSea", und wir freuen uns über das Wiedersehen mit Steffi, Falk, Max und Martha.

 

Martinique wird wegen ihrer üppigen Flora auch Blumeninsel, Madinina, genannt. Dieser schöne Vorgarten gibt einen Vorgeschmack:

 

Eines der vielen Wracks in der Bucht bei Marin:

 

Kurz vor Sainte-Anne:

 

Montag, 26.01.2015

Beim Ausklarieren in Rodney Bay/St. Lucia wurden wir noch einmal zur Kasse gebeten, 100 EC-Dollar waren fällig, umgerechnet etwa 33 Euro. Gegen 12.30 Uhr hatten wir alles erledigt, einen heftigen Regenschauer abgewartet, und wir konnten die Leinen loswerfen. Mit einem Reff im Großsegel und etwas eingerollter Genua - kommt mir irgendwie bekannt vor, scheint hier unsere Standard-Besegelung zu sein - brausen wir bei 5 Beaufort und etwas ruppiger See hoch am Wind Martinique entgegen. Europa wir kommen! Nach knapp 26 Seemeilen erreichen wir die riesige Bucht bei Marin, im Süden Martiniques.

Nie zuvor auf dieser Reise haben wir ein so großes Feld von Ankerliegern gesehen, es sind mehrere hundert Boote. Und auch nie zuvor auf dieser Reise haben wir so viele Wracks von Segelbooten gesehen, wie hier. Sie säumen die Bucht, mal mit mal ohne Mast. Auch zwischen den ankernden Booten liegen verlassene Yachten, die offensichtlich schon sehr, sehr lange nicht mehr bewegt wurden. Vielleicht wurden sie "ausgesetzt", so wie auch Hunde und Katzen manchmal ausgesetzt werden? Wir haben jedenfalls für die Amazone einen Platz zum Ankern gefunden und liegen hier nun ganz geschützt und sehr ruhig. Hier in der Bucht gibt es auch eine sehr große Marina. Sie umfasst 700 Liegeplätze und 100 Moorings. 14 Charterfirmen haben dort ihre Basis.

Am frühen Vormittag sind wir heute mit dem Schlauchboot an Land gefahren. Zunächst suchen wir den Zoll auf, um uns anzumelden. Als Europäer brauchen wir hier nicht einzuklarieren, wie auf den anderen Inseln. Aber am Computer müssen wir ein Formular ausfüllen, ganz ähnlich wie bei einer Einklarierung. Gekostet hat es € 5,--.

Es ist schon eine Weile her, seit wir in Teneriffa mit dem Mietauto den letzten Großeinkauf gemacht haben. Manches war hier im Süden nicht zu bekommen, vieles war uns ganz einfach zu teuer. Hier in der Bucht, gleich um die Ecke, ist ein großer Supermarkt, "Leader Price". Zu vernünftigen Preisen ist hier fast alles zu haben. Der Markt verfügt über einen Dinghy-Steg, so dass wir mit den zwei vollen  Einkaufswagen direkt ans Wasser fahren und alles ins Schlauchboot laden können. Insgesamt pendelt Ingo mit unserem Schlauchboot dreimal zwischen Supermarkt und Amazone hin und her, dann ist alles an Bord.

Nun muss noch alles verstaut werden. Glücklich packen wir Bier, Joghurt, Käse und Schinken ins Kühlfach. Wie schön, wenn man sich über die kleinen Dinge des Lebens freuen kann!

 

Die französische Gastlandflagge kommt wieder zum Einsatz:

 

Hier wird nicht nur geankert, sondern auch gesegelt:

 

 

Blick über den Friedhof und die weitläufige Bucht bei Marin:

 

Da freut sich die Bordfrau:

 

Sonntag, 25.01.2015

 

"Eigener Herd ist Goldes wert."  Stimmt genau, aber ohne Gas bleibt die Küche kalt. Es war mal wieder soweit, die zuletzt in Teneriffa aufgefüllte 5 kg Gasflasche war leer. Wir haben noch zwei Campinggasflaschen als Reserve, aber hier in der Marina können wir die 5 kg Flasche auffüllen lassen. Das hat umgerechnet 16 Euro gekostet, ging ohne große Lauferei ganz schnell und problemlos.

Gerade haben wir die neue Wind- und Wettervorhersage bekommen, die Wasservorräte sind aufgefüllt, die Amazone ist segelklar. Nur noch im Marina Büro abrechnen und bei den Behörden ausklarieren, dann können wir zu unserem Törn nach Martinique aufbrechen. Ziel ist die Ankerbucht bei Marin, 25 Seemeilen liegen vor uns. Die nächste Gastlandflagge liegt bereit. Es ist eine alte Bekannte, nämlich die Tricolore. Martinique ist ebenso wie Guadeloupe seit 1946 ein französisches Übersee-Département. Es wird rechts gefahren, französisch gesprochen und mit Euros bezahlt.

 

Bunte Häuser in Gros Islet, dem nördlichsten Fischerdorf auf St. Lucia. Hier wird jeden Freitag gefeiert:

 

Hübsche Krabbe: 

 

Hotelanlage am Strand bei Gros Islet:

Sonnabend, 24.01.2015

Nach unserer Inselrundfahrt waren wir gestern ganz schön geschafft. Nach einer kurzen Verschnaufpause an Bord sind wir aber noch verabredet und freuen uns auf einen schönen Abend mit Raimund, Siggi und Robert, den drei Cousins von der "Cello". Wir wollen gemeinsam im nahegelegenen Fischerdorf Gros Islet zu einer Party gehen. Unter dem Namen "Jump-Up" ist sie bekannt und findet an jedem Freitagabend statt. Der ganze Ort verwandelt sich in eine große Partymeile.

Bevor wir dorthin aufbrechen, dürfen Ingo und ich uns an Bord der "Cello" eine kleine Gummiente aussuchen. Bei ihrer Abreise im letzten Jahr haben die Jungs eine ganze Menge unterschiedlicher Gummienten geschenkt bekommen. Diese geben sie auf ihrer Reise an verschiedene Seglerinnen und Segler weiter. Verbunden ist es mit der Bitte, von dem Entchen Fotos zu machen, damit die drei wissen, wohin es die einzelnen Tierchen verschlagen hat. Wir haben uns die Ente mit dem lustigen grünen Helm, dem roten Hemd und dem kleinen Paddel ausgesucht. Es ist die Ente, die "Sebi & Lore" den Dreien zum Abschied geschenkt haben - sie haben auf der Ente unterschrieben. Was für eine schöne Idee - da machen wir doch sehr gerne mit! Ab jetzt gibt es also immer mal wieder ein Foto, auf dem irgendwo eine kleine Gummiente mit grünem Helm zu sehen ist.

Dann brechen wir zum "Jump-Up" auf. Es ist ein großes Straßenfest, mit unzähligen Grills, an denen leckere Fisch- und Fleischgerichte serviert werden. Ein Getränkestand reiht sich an den nächsten, an denen Rumpunches in allen Variationen bestellt werden können. Untermalt wird das quirlige Treiben von Einheimischen und Touristen mit lauter Musik aus turmhohen Lautsprecheranlagen. Die Jungs von der "Cello" lotsen uns zu einem großen Grill am Strand. In dem improvisierten Lokal wird Fisch gegrillt, Reis, Brot und Salat gehören zur Mahlzeit dazu. Es hat sich wohl herumgesprochen, dass es hier besonders lecker schmeckt. Viele Menschen stehen geduldig Schlange. Die Fischfilets werden in Behältern aus Kükendraht gelegt und kommen so "verdrahtet" auf den Grill. Direkt am Strand sind Tische und Bänke aufgestellt, da lassen wir es uns schmecken.

Im Reiseführer wird in Bezug auf dieses Fest empfohlen, sich zur eigenen Sicherheit nur auf den Hauptstraßen aufzuhalten und das Fest nicht zu spät zu verlassen. Die Tipps haben wir beherzigt und diese wilde Party durch die tanzende Menge auf der Hauptstraße kurz vor Mitternacht verlassen.

Heute Morgen stand dann wieder ein Abschied ins Haus - die "Cellisten" verlassen die Marina und segeln in den Süden. Schade, dass sich unsere Wege schon wieder trennen. Zum Abschied wurde heftig gewunken und wechselseitig eine gute Reise gewünscht.

 

Wieder heißt es Abschiednehmen - ein Wiedersehen ist leider ungewiss: Siggi, Robert und Raimund von der "Cello":

 

Zuwachs auf der Amazone: Die kleine Gummiente reist ab jetzt mit uns - auch wenn die anderen Drei sehr skeptisch blicken:

 

Es fährt tatsächlich, dieses phantasievolle Gefährt eines boatboys:

Freitag, 23.01.2015

Schräg gegenüber von der Amazone liegen Gudrun und Jürgen mit der Segelyacht "Merlot". Mit den beiden, die wir hier kennen gelernt haben, wollen wir eine Inselrundfahrt unternehmen. Pünktlich um 8.30 Uhr finden wir uns auf dem Marina-Parkplatz ein, da kommt auch schon Desmond mit dem Maxitaxi vorgefahren. 14 Personen hätten Platz darin, wir sind aber nur zu viert. Wir werden an St. Lucias Westküste in den Süden fahren und an der Ostküste, der Atlantikküste, zurück.

St. Lucia hat 172.000 Einwohner und ist 620 Quadratkilometer groß und ist Mitglied des British Commonwealth. Es wird also englisch gesprochen, links gefahren und mit Eastern Caribbean Dollars bezahlt. Sie ist eine der schönsten und abwechslungsreisten Inseln der Karibik. Bergregenwald, üppig blühende Gärten, herrliche Sandstrände, Schnorchel- und Tauchreviere, schöne Ankerbuchten, Fischerdörfer, Vulkanlandschaft und heiße Quellen, bunte Märkte, viel Musik und lebenslustige Menschen sind hier zu finden. Und noch eine Besonderheit ist erwähnenswert: Auf dieser kleinen Insel wurden zwei Nobelpreisträger geboren: der Wirtschaftswissenschaftler Sir William Arthur Lewis und der Schriftsteller Derek Walcott.

Den ersten Halt legen wir in Castries ein, der Hauptstadt St. Lucias. Hier leben 40.000 Menschen, auf den Straßen und Märkten herrscht geschäftiges Treiben. Der Straßenverkehr ist lebhaft. Es fühlt sich irgendwie falsch an, als Desmond in einen Kreisverkehr fährt. Hat aber alles seine Richtigkeit, der Linksverkehr ist nur ungewohnt für uns.

Wir fahren weiter zur Marigotbay. 1967 wurde hier der Hollywoodfilm "Doctor Dolittle" gedreht. Damals war es hier sicher nicht so verbaut und überlaufen wie heute. Die Bucht ist wunderschön und von Yachten gut besucht. Sie liegen dicht an dicht an den ausgelegten Moorings.

Es ist zwar noch früher Vormittag, aber trotzdem steuern wir als nächstes die Rumfabrik Barbay in Roseau Valley an. Es stehen fein säuberlich aufgereiht ungefähr 20 verschiedene Rumsorten zur Auswahl. Damit unser Ausflug hier kein vorzeitiges Ende nimmt, halten wir uns mit dem Verkosten doch sehr zurück.

Weiter geht es zum Botanischen Garten bei Soufrière, den Diamond Botanical Gardens. Auf einer ehemaligen Zuckerrohrplantage von 1713 angelegt, faszinieren nicht nur die üppig blühenden Pflanzen, sondern besonders der Diamond Waterfall. Eine blühende und duftende Oase mit wunderschönen, mit ganz überwiegend hier heimischen Pflanzen. Unter freiem Himmel wuchern hier riesige Philodendren, die in Deutschland auf so mancher Fensterbank ein tristes Dasein fristen.

Allmählich wird es Zeit für eine Pause, auch der Hunger meldet sich. In Soufrière führt uns Desmond in ein kleines Restaurant, in dem wir leckere lokale Gerichte serviert bekommen.

So gestärkt geht es auch schon zum nächsten Highlight: die La Soufrière Sulphur Springs - dies ist eine Caldera, der eingebrochene Teil eines riesigen Vulkans, der 7 Quadratkilometer umfasst. Es stinkt hier zwar ganz fürchterlich nach faulen Eiern, es wird uns aber erklärt, dass dies ein gutes Zeichen sei. So lange es stinke, sei die Schwefelkonzentration in der Luft ungiftig. Erst wenn es nicht mehr rieche, sei wirklich etwas faul. Von den Aussichtsplattformen können wir in die dampfenden, brodelnden und zischenden Quellen gucken. In dem Becken neben dem Eingangsgebäude ist das Wasser nur noch 38 Grad warm, und wer möchte kann hier seine Arthritis oder sein Rheuma bei einem Bad lindern oder sich mit heilsamen Schlamm einreiben.

Wir Vier sind uns einig, dass wir lieber demnächst in einer Ankerbucht baden gehen. Desmond fährt uns weiter zu einem Aussichtspunkt, von dem wir einen besonders schönen Blick auf St. Lucias Wahrzeichen, den beiden zuckerhutartigen Vulkankegeln Petit Piton (743 m) und Gros Piton (770 m) haben.  Sie erheben sich fünf Kilometer voneinander entfernt aus dem Meer und sind durch den Piton Mitan Ridge miteinander verbunden. Gemeinsam mit den Korallenriffen ihrer Küstengewässer und den La Soufrière Sulphur Springs wurden sie 2004 zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt.

Dieser schöne und interessante Tag neigt sich allmählich dem Ende zu, an der Ostküste entlang geht es zurück nach Rodney Bay.

 

 Desmond zeigt uns einige Sehenswürdigkeiten von Castries:

 

Blick auf die Marigot Bay:

 

Gelöste Stimmung bei der Rum-Probe:

 

In dem Fischerdorf Anse La Raye wird gerade ein Netz eingeholt - und alle helfen mit:

 

St. Lucias Wahrzeichen, die Pitons:

 

Der wunderschöne Botanische Garten: 

 

Diamond Waterfall:

 

Schon häufiger haben wir Männer bei einem Brettspiel gesehen, auch in Soufrière wird munter gespielt: 

 

Dampfende La Soufrière Sulphur Springs:

Donnerstag, 22.01.2015

 

"Segeln ist die teuerste Art, unbequem zu reisen" - was für ein Spruch! Mit einem Segelboot unterwegs zu sein bedeutet aber auch, ziemlich flexibel zu sein. Bietet das vor Ankerliegen Unabhängigkeit und eine ganz besondere, schöne Atmosphäre, so ist es zwischendurch auch ganz prima, die Annehmlichkeiten und Sicherheit einer Marina zu genießen. Zum Beispiel ist hier am Tor zu den Stegen rund um die Uhr ein Wachmann postiert. Die Amazone könnten wir hier guten Gewissens einen Tag oder auch länger sich selbst überlassen. Wir liegen so geschützt und ruhig, wie selten auf dieser Reise. Sollte es stürmisch werden, hätten wir hier nichts zu befürchten. Die Einkäufe müssen nicht mit dem Schlauchboot transportiert werden, Wasser tanken ist ein Kinderspiel - der Wasserhahn ist direkt vor dem Boot. Die Solarduschen haben Pause, hier gibt es gute sanitäre Anlagen. Der volle Müllbeutel wird hier einfach an einen großen Haken gehängt, der sich an der Stromsäule vorm Boot befindet und von Marinamitarbeitern abgeholt. Wenn wir einen Spaziergang machen wollen, müssen wir die Handys und den Fotoapparat nicht wasserdicht verpacken, auch das Anlanden mit dem Schlauchboot und das Anschließen entfallen.  

So haben wir also heute den Tag in der Marina genossen, am PC gearbeitet und die Amazone ein bisschen auf Vordermann gebracht - Edelstahl und Messing waren mal wieder dran.

 

Mit diesem Gefährt ist ein boatboy unterwegs, um Obst und Gemüse zu verkaufen:

 

Blick über die Marina:

Mittwoch, 21.01.2015

 

Schon oft haben wir beobachten können, dass manche Skipper es mit dem Ankerlicht nicht so genau nehmen. Die Vorschrift besagt, dass ein Boot vor Anker von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang ein weißes Rumdumlicht zu führen hat. Eine durchaus sinnvolle Vorschrift. In manchen abgelegenen Ankerbuchten ist es so dunkel, dass ein unbeleuchtetes Boot nicht auszumachen ist. Gestern Abend ankerten wir mit drei Booten in der kleinen Bucht, wovon eines kein Ankerlicht führte und in totaler Finsternis vor Anker lag. Spät am Abend lief noch ein großer Katamaran in die Bucht ein und ließ seinen Anker nahe an unserem Heck fallen und gab rückwärts. Als die Crew des Katamarans den unbeleuchteten Ankerlieger an ihrer Seite bemerkte, ging sie Anker auf und suchte sich einen anderen Ankerplatz.

Nach dem wir in der Bucht eine ganz ruhige Nacht verbracht haben, geht es heute um 9 Uhr Anker auf, um in die 12 Seemeilen entfernte Marina in der Rodney Bay zu fahren. Gegen 11 Uhr erreichten wir die große, moderne Marina, und es wurde uns ein Liegeplatz zugewiesen. Seit Anfang Dezember waren wir in keiner Marina mehr. Herrlich, einfach von Bord gehen zu können, ohne die Kletterei in das Schlauchboot. Der Ausleger, an dem die Amazone liegt, ist fast doppelt so lang wie sie selbst. Wir liegen hier so ruhig wie zuletzt auf Teneriffa in der Marina Santa Cruz. Das Boot bewegt sich kein bisschen, was für uns ganz ungewohnt ist und uns merkwürdig vorkommt. Umgerechnet 25 Euro kostet uns der "Luxus" pro Tag. Strom und Wasser kosten extra, duschen ist inklusive.  

Die Einklarierung verlief ganz problemlos. Die Behörden sind auf dem Marinagelände untergebracht. Zunächst muss Ingo die Gesundheitsbehörde aufsuchen. Dort wurden Fragen nach unserem Gesundheitszustand gestellt, außerdem wollte man wissen, woher wir kommen. Für unsere Impfausweise interessierte sich niemand. Als nächstes ging es zum Customs, als letztes zur Immigration. Gekostet hat der Verwaltungsakt 35 EC-Dollar, umgerechnet etwa 12 Euro.

Anschließend haben wir kurz die Jungs von der "Cello" besucht, die wir auf den Kapverden kennen gelernt haben. Sie haben nach ihrer Atlantiküberquerung das eine und andere zu reparieren und warten hier auf Ersatzteile.

Als nächstes stand ein kurzer Spaziergang auf dem Programm und ein Besuch im Supermarkt. Ja, hier gibt es Supermärkte, wie wir sie aus Europa kennen. Bequia ist zwar nur einige Seemeilen, aber doch eine ganze Welt weit entfernt. Die Lebensmittelpreise sind verglichen mit Europa immer noch sehr hoch, aber etwas niedriger als in Bequia. Immerhin kostet hier ein Paket Knäckebrot keine acht Euro wie dort, sondern "nur" fünf. Gekauft habe ich es trotzdem nicht, genau wie ich auch den Joghurt für 1,50 Euro nicht gekauft habe. Äpfel kosten hier pro Stück einen Euro - da bin ich allerdings schwach geworden und habe mir fünf gegönnt.

 

Die Steganlagen sind so groß und weitläufig, dass die Mitarbeiter mit kleinen Fahrzeugen unterwegs sind:

 

Nett ausstaffiertes Boot eines boatboys:

 

Vogelkolonie, direkt an der Hauptstraße:

Dienstag, 20.01.2015

Um 4.45 Uhr klingelte an Bord der Amazone heute Morgen schon der Wecker. Wir wollen ganz früh zu unserem Törn nach St. Lucia aufbrechen und noch vor Sonnenuntergang dort in einer Bucht ankern. Im Revierführer von Chris Doyle, unserer "Karibik-Bibel", stehen einige Empfehlungen für diesen Törn. Zunächst geht es mit einem Reff im Groß und etwas eingerollter Genua bei 5 Beaufort am Wind los. Es ist herrliches Segeln und wir kommen gut voran. Dann erreichen wir die nächste Insel, St. Vincent, und halten uns unter ihrer Leeküste. Hier ist es wegen der Landabdeckung mit dem schönen Segeln vorbei, der Motor muss aushelfen.

St. Vincent haben wir hinter uns gelassen, und bis wir in den Windschatten von St. Lucia kommen, können wir Segel setzen. Mit vollem Groß und ganz ausgerollter Genua brausen wir bei jetzt wieder 5 Beaufort am Wind St. Lucia entgegen. Dann das gleiche Spiel von vorn: im Windschatten der Insel bergen wir die Segel, und es geht unter Maschine weiter.

Gegen 16.30 Uhr erreichen wir nach 61 Seemeilen die kleine Bucht bei Anse Cochon. Mit zwei anderen Booten ankern wir vor einer Hotelanlage. Einklarieren können wir hier nicht, das bedeutet auch, dass wir hier erst mal nicht an Land gehen dürfen. Wir gehen aber schwimmen und schnorcheln, dagegen wird schon niemand etwas einzuwenden haben. Anschließend genießen wir den schönen Sonnenuntergang und freuen uns, eine so schöne und wenig besuchte Bucht gefunden zu haben.

Das Einklarieren erledigen wir morgen in der Rodney Bay. Für den kurzen Törn brauchen wir auch nicht den Wecker zu stellen, es ist nur ein Katzensprung.

 

Mal wieder wird eine Gastlandflagge gesetzt:

 

Im Süden St. Lucias findet man die zuckerhutartigen Vulkankegel Petit Piton (743 m) und Gros Piton (770 m):

 

Abendstimmung in der kleinen Bucht bei Anse Cochon:

Montag, 19.01.2015

Am Montag Vormittag einen Behördengang vor sich zu haben, ist nicht unbedingt der schönste Wochenbeginn. Bei unserem Begehren an die Administration geht es allerdings um die Ausklarierung aus dem Staat St. Vincent and the Grenadines. Gibt Schlimmeres, als sich bei strahlendem Sonnenschein in einem Karibik Inselstaat den entsprechenden Stempel in den Reisepass drücken zu lassen. Immigration und Custom (Zoll) sind im selben Gebäude zu finden, die beiden Schalter sind direkt nebeneinander. Die ganze Prozedur dauert einschließlich kurzer Wartezeit nur etwa 15 Minuten. So haben wir den Papierkram erledigt und können morgen in aller Frühe zu unserem nächsten Ziel, der Insel St. Lucia, aufbrechen.

Es waren noch ein paar Einkäufe zu erledigen, und für den Nachmittag sind wir mit Dörte und Paul verabredet. Gemeinsam haben wir einen Spaziergang zur Friendship Bay gemacht. Bevor wir mit den Schlauchbooten wieder zurück zu unseren Booten gefahren sind, haben wir noch bei den Jungs am Strand ein kühles Getränk zu uns genommen. Kurz vor Sonnenuntergang wurde es dann auch Zeit an Bord zu fahren, weil wir die Amazone für den morgigen Törn segelklar machen wollen. Wieder folgt ein Abschied, wieder verbunden mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen.

 

 In der Friendship Bay:

Sonntag, 18.01.2015

Heute sind wir mit Barba am Strand verabredet. Er lebt hier auf Bequia und besitzt zusammen mit einer Schwester und einem Bruder ein Stück Land oberhalb vom Strand an der Admiralty Bay. "My private jungle", wie er es nennt. Kennen gelernt haben wir ihn gestern, als Alvern und seine Freunde am Strand für die Familie der Segelyacht "RoSea" und uns gekocht haben. Wir hatten gesehen, wie er aus den Früchten eines Kalebassenbaums, hier wird er Calabash genannt, Schüsseln und Schalen herstellt.  An den Souvenirständen im Ort kann man Schalen und auch reich verzierte Masken, die aus den Calabash-Früchten hergestellt werden, kaufen.

Barba hat uns angeboten, dass er mit uns in seinen Dschungel geht, wo die Kalebassenbäume stehen, aus dessen Früchten die Schalen gemacht werden. Diese Bäume gehören zur Familie der Trompetenbaumgewächse. Ähnlich wie aus den Früchten des Flaschenkürbis werden aus den Früchten auch Trinkgefäße - Kalebassen - hergestellt, was den deutschen Namen der Art erklärt. Vom Strand aus geht es ein kurzes Stück bergauf und schon stehen wir mitten in Barbas Garten. Er erklärt uns die verschiedenen Bäume und Pflanzen, dann kommen wir zu den Bäumen mit diesen seltsam anmutenden, großen Früchten. Ich darf mir zwei davon aussuchen, Barba pflückt sie und noch ein paar mehr und verstaut sie in dem mitgebrachten Beutel.

Zurück am Strand werden die Früchte, die aussehen wie grüne Bälle, in der Mitte durchgesägt. Mit einem Esslöffel entfernt Ingo das Fruchtfleisch und Gregory, ein fleißiger Helfer, schabt mit einer Glasscherbe die letzten Fruchtfleischreste heraus. Nun werden die Hälften mit einer Zitrone ausgerieben und anschließend mit Seewasser ausgespült. Die so entstandenen Schalen müssen nur noch trocknen, wobei sie sich äußerlich allmählich braun färben. Das Ganze war interessant und hat wesentlich mehr Spaß gemacht, als eine fertige Schale zu kaufen.

Am Nachmittag heißt es dann schon wieder Abschied nehmen von Steffie und Falk und ihren Kindern Max und Martha. Sie segeln mit ihrer "RoSea" weiter gen Norden, und wir hoffen alle auf ein Wiedersehen.

Auch auf ein Wiedersehen mit Dörte und Paul von der "man suutje" hatten wir gehofft, nachdem sich unsere Kurse in Charlotteville auf Tobago gekreuzt hatten. So war die Freude groß, als sie gestern ganz in der Nähe der "Amazone" vor Anker gingen und uns heute an Bord besucht haben.

 

Essbarer Seeigel, Echinus Esculentus:

 

Mit Barba in seinem Garten, im Hintergrund die Admiralty Bay:

 

 

An Barbas Kalebassenbaum Früchte aussuchen

 

 

 ... Gregory und Barba sägen sie durch und höhlen sie aus:

Sonnabend, 17.01.2015

Mit der Internetverbindung klappt es leider nicht durchgehend so gut, wie zunächst gedacht. Das ist auch der Grund, weshalb wir unsere Beiträge nicht mehr so regelmäßig veröffentlichen können.

Donnerstag Abend haben wir uns wieder zur "Happy Hour" in der "Fangipani" Bar mit den anderen Seglerinnen und Seglern getroffen. Eine Steel-Band hatte ihre Instrumente, also Metallfässer in verschiedenen Größen, aufgebaut und alsbald legten sie los. Der Band zuzuhören und zuzusehen war ein tolles Erlebnis. Dieser unverwechselbare Klang gehört zur Karibik wie Rumpunch, weißer Strand und Palmen.  Es war gleichzeitig der Abschiedsabend für mehrere Crews, die weitersegeln wollen.

Unser Trinkwassertank musste mal wieder aufgefüllt werden. Hier gibt es einen "schwimmenden Wasserhahn": Ebenso wie der Wäscheservice kann auch die Wassertankstelle über UKW-Funk erreicht werden. Das gelbe Tankfahrzeug von "Daffodil's Marine Services" tuckert den ganzen Tag über zwischen den Ankerliegern und bringt Wasser, Diesel oder Eis für das Kühlfach. Ingo hat es über Kanal 67 angefordert und 1,5 Stunden später waren wir schließlich an der Reihe. 150 Liter Wasser für 10 Euro fanden ihren Weg in unseren Tank.

Wir haben sie gefunden - die Bar, in der wir den ersten der fünf OSV-Stander aufgehängt haben! Auf unserer Abschiedsparty im Vereinsheim des OSV sind uns ja fünf Stander überreicht worden, die wir - einem alten Brauch folgend - in Hafenkneipen aufhängen sollen. Frei nach dem Motto: Ein OSV-Mitglied war schon einmal hier. Die kleine Bar heißt "Green Bolley" und liegt direkt am Strand der Admiralty Bay in Port Elizabeth. Der OSV-Stander hängt hier neben Flaggen verschiedener Nationen und ganz dicht neben einer Bremer Speckflagge.

Hier auf Bequia haben wir die nette Familie mit ihrer Yacht "RoSea" wieder getroffen, die wir in der Saline Bay auf Mayreau kennen gelernt haben. Sie haben Kontakt zu dem Einheimischen Alvern und seinen Freunden geknüpft, die hier am Strand einen kleinen Getränkestand haben und Strandliegen vermieten. Heute Abend haben Alvern und seine Kumpel gekocht, und wir haben am Strand gesessen, uns das leckere Hühnchen mit Reis und Gemüse - es gab auch Kugelfisch und Seeigel-Eier - schmecken lassen, dem Rauschen der Brandung gelauscht, den Sternenhimmel bewundert und uns einfach gefreut, hier sein zu dürfen.

 

Daffo hat das Wasser geliefert, jetzt wird abgerechnet:

 

Der erste OSV-Stander, den wir in die Karibik mitgebracht haben, hängt jetzt in der "Green Bolley Bar" auf Bequia:

 

Am Strand wird traditionell auf offenem Feuer gekocht:

 

 

Donnerstag, 15.01.2015

 

Ja, es ist tatsächlich schon die Hälfte dieser phantastischen Zeit herum. Wir haben den südlichsten Punkt unserer Reise bereits im Kielwasser gelassen. Wir sind auf dem Rückweg, Zeit für eine Halbzeitbilanz.

Wir hatten ein schönes, ausgefülltes und glückliches Leben - wir sind vor nichts davongesegelt, sondern eher in etwas hinein: in Freiheit und Abenteuer. Vielleicht ist das auch die Voraussetzung für eine glückliche Zeit unterwegs - nicht davonlaufen zu wollen, sondern neugierig auf die Welt zu sein, die vor einem liegt. Wir wollten unseren so lang gehegten Traum verwirklichen, bevor das Schicksal die Gelegenheit erhält, uns einen dicken Strich durch unsere Pläne zu machen.

Bis jetzt ist es uns sehr gut ergangen. Das ist auch kein Geheimnis, ist doch aus den fast täglichen Einträgen in unserem (B)logbuch herauszulesen, wie es uns geht. Wir haben sehr schöne und auch anstrengende Segelpassagen gehabt, andere Länder und ihre Menschen kennen gelernt, viele interessante, nette und hilfsbereite Seglerinnen und Segler getroffen. Gleichgesinnte, die auch all ihren Mut zusammen genommen und sich auf den Weg gemacht haben. Es sind Menschen, denen es sehr bewusst ist, dass jedem nur ein Leben gegeben ist. Es gibt keine zweite Chance, am Ende wird es nicht heißen "Zurück auf Los". Wir sind sehr dankbar, diese Zeit erleben zu dürfen!

Wir waren an lauten, bunten und lebendigen Orten, in modernen Marinas mit allem Komfort und in einsamen Ankerbuchten.  Wir vermissen nach wie vor unsere Familie und Freunde. An feste Schuhe und geschlossene Räume werden wir uns erst wieder gewöhnen müssen. Von Verletzungen, Krankheiten, Wetterkapriolen und größeren Reparaturen sind wir bisher verschont geblieben, wäre toll, wenn es so bliebe.

Wir sind gespannt auf die vor uns liegenden Monate in der Karibik, mit Respekt denken wir an die zweite Atlantiküberquerung im Mai. Manchmal denken wir auch schon an unsere Rückkehr nach Bremen. Wir freuen uns auf die Menschen, die uns dort erwarten. Doch noch haben wir ja die zweite Halbzeit! Unser größter Wunsch ist es, dass die zweite Halbzeit ebenso glücklich und voller schöner Begegnungen sein möge, wie die erste. 

 

Mittwoch, 14.01.2015

Es gab Probleme mit der Internetverbindung, deshalb konnten wir die Beiträge und Fotos zunächst nicht ins Netz stellen. Das kann hier immer mal wieder vorkommen. Keine Sorge, uns geht es gut. Heute haben wir hier in Port Elizabeth eine SIM-Karte für den PC kaufen können, und jetzt funktioniert die Verbindung wieder einwandfrei.

In der Admiralty Bay auf Bequia gefällt es uns richtig gut. In dieser schönen und sehr großen Bucht liegen wir sehr gut geschützt. Es gibt einige Dinghy Docks, also Anlegestellen, an denen wir mit dem Schlauchboot festmachen können. Direkt am Wasser liegen schöne kleine Bars und Restaurants, und der Austausch mit den anderen Seglern gestern Abend war lustig und interessant. Ganz zwanglos findet man sich ab 18 Uhr in einer der Bars ein und genießt zur Happy Hour zwei Rumpunches zum Preis von einem.

Im Revierführer von Chris Doyle haben wir gelesen, dass wir über UKW-Funk z. B. einen der Wäsche-Services anfunken können.  Das habe ich heute Morgen gleich mal ausprobiert und Miranda angefunkt. Sie hat sich auch sofort gemeldet, gefragt, wie die Amazone denn aussieht und wo wir ungefähr in der großen Bucht ankern. Zehn Minuten später kam sie mit einem kleinen Boot angefahren und hat den großen Wäschebeutel mitgenommen. Am späten Nachmittag hat sie alles gewaschen, getrocknet und ordentlich gefaltet zurückgebracht.

 

Blick in die Admiralty Bay:

 

Port Elizabeth in der Admiralty Bay:

 

Sie kommen mit kleinen Booten angebraust oder auch mit einem Surfbrett angepaddelt - die boatboys. Sie bieten Obst, Gemüse, frischen Fisch und vieles mehr an. Die Dinge kosten wohl in etwa so viel wie an Land in den Geschäften. Manchmal kommen sie schon, bevor der Anker gefallen ist und wollen eine Mooringboje vermieten. Aber Vorsicht! Sie vermieten auch Bojen, die Privatleuten gehören und bei deren Rückkehr hat man dann das Nachsehen.  Wir kaufen hin und wieder etwas, wenn wir etwas brauchen. Man kann ihre Angebote freundlich ablehnen. Wir begegnen ihnen höflich und respektvoll und haben bisher noch keine Probleme gehabt.

 

Miranda hat Wort gehalten und die saubere Wäsche am selben Nachmittag zurückgebracht. Dieser Service hat für zwei Waschmaschinen- und Trocknerladungen umgerechnet 18 Euro gekostet.

 

Dienstag, 13.01.2015

Die Insel Mayreau wollen wir heute verlassen, einen Abstecher in die Tobago Cays  machen, die nur fünf Seemeilen westlich von unserem Ankerplatz entfernt liegen und dann weiter nach Bequia segeln. Die Tobago Cays werden von den fünf unbewohnten Inselchen Petit Rameau, Petit Bateau, Barabal, Jamesby und Petit Tobac gebildet. Dort erwartet uns pralles Karabikfeeling - von weißen Stränden gesäumte Badebuchten und türkisblaues Wasser. Die Unterwasserwelt der Korallenriffe rund um die Tobago Cays sind als "National Marine Park" geschützt. Ein Traumziel für jeden Karibiksegler, Taucher und Schnorchler.

Schon seit ein paar Tagen verhindert allerdings das Wetter, dieses Traumziel wirklich genießen zu können. Der Himmel ist bedeckt, es weht mit sieben Beaufort, an den Korallenriffen ist das Schnorcheln wegen der Strömung und Brandung gefährlich. Wir wollen aber nicht an den Cays vorbeisegeln, ohne nicht zumindest eine Stippvisite dort gemacht zu haben.

Um 9.00 Uhr gehen wir in der Saline Bay auf Mayreau Anker auf. Gegen Wind von 6 bis 7 Beaufort und hohen Seegang kämpft sich die Amazone die kurze Distanz zu den Cays durch.  Gegen 10.00 Uhr sind wir dort und gerade zieht mal wieder ein Regenschauer durch. Es herrscht reger Betrieb, die "Royal Clipper", ein großer Windjammer, ankert dort, und mit einer Barkasse werden die Passagiere an Land gefahren. Es liegen viele Katamarane und andere Yachten an den ausgelegten Moorings. Hier zeigt sich die Karibik von ihrer ganzen Schönheit. Zum Verweilen lädt uns das Wetter aber tatsächlich nicht ein, und so bleiben wir bei unserem Vorhaben, eine Runde durch die Cays zu drehen und dann weiter nach Bequia zu segeln.

Bei 5 bis 6 Beaufort mit einem Reff im Großsegel und gereffter Genua geht es hoch am Wind flott voran. Das ist mal wieder ein Segeltag nach unserem Geschmack! Auch der Amazone scheint es zu gefallen. Unbeirrt prescht sie durch die See, nimmt Welle für Welle, dass es eine Freude ist.

Gegen 15 Uhr fällt nach 27 Seemeilen der Anker in der Admiralty Bay bei Bequia. Diese riesige Bucht ist sehr geschützt gegen Wind und Wellen. Es ankern um die 100 Yachten hier. Wir finden einen schönen Platz in der Nähe vom Strand. Kaum ist der Anker gefallen, kommt ein Boatboy auf einem Surfbrett angepaddelt. Ich bestelle Bananen und Apfelsinen bei ihm, die er uns nach einer Stunde vorbeibringt. Wir wollen gerade Schwimmen gehen, als ein Schlauchboot zu uns kommt. Darin sitzt Edgar, ein deutscher Segler. Er heißt uns willkommen, und wir unterhalten uns nett. Heute Abend treffen sich in einer der Bars die deutschen Segler zur "Happy Hour" zum Schnacken, da sind wir doch gerne dabei.

In den letzten Tagen war es um eine Internetverbindung schlecht bestellt. Wir können deshalb unsere Beiträge nur verspätet online stellen.

 

Stippvisite in den Tobago Cays. Hier ankert die "Royal Clipper" - ein wirklicher Windjammer:

 

Kurze Runde durch die Tobago Cays:

 

In der Einfahrt der Admiralty Bay auf Bequia - hier ist offensichlich etwas schief gegangen:

 

In der Admiralty Bay auf Bequia:

 

Montag, 12.01.2015

Am Sonntag, 11.01.2015, haben wir uns von der Clifton Bay auf Union Island verabschiedet und die sagenhafte Strecke von 3,55 Seemeilen zur Insel Mayreau in die Saline Bay zurückgelegt. Während wir in der Clifton Bay durch das vorgelagerte Riff gut gegen den Seegang geschützt lagen, bekamen wir den kräftigen Wind aus erster Hand. So wurden wir bei den Fahrten mit dem Schlauchboot durch das Spritzwasser regelmäßig durchnässt. In der Saline Bay auf Mayreau liegen wir durch die Landabdeckung besser gegen Wind und Wellen geschützt.

Die Bucht ist auch gut besucht, aber größer, so dass die Boote hier nicht so dicht beieinander ankern. Bei unserer Ankunft kommt zwar auch ein Boatboy zu uns, der uns gerne etwas verkaufen möchte, aber ansonsten ist es in der Bucht sehr ruhig. Gestern hat die "Club Med 2", ein Passagierschiff, ganz in der Nähe geankert und Fähren haben die Gäste an den Strand gebracht. Es waren Souvenirstände aufgebaut und Strandliegen konnten gemietet werden.  So viele Menschen an einem Strand haben wir auf dieser Reise noch nicht gesehen. Gegen Abend standen die Gäste dann in großen Trauben am Anleger und warteten darauf, auf ihr Schiff zurückgebracht zu werden.

Bei unserem Eintreffen ankerte hier auch schon eine Yacht aus Deutschland mit einer netten Familie mit zwei Kindern. Die Vier segeln schon ein Jahr über die Meere, vier weitere Jahre wollen sie noch unterwegs sein und sich den Rest der Welt ansehen. Wir verbringen bei interessanten Gesprächen einen schönen Abend bei ihnen an Bord.

Heute Vormittag hatten wir dann die Idee in die nächste Bucht zu fahren, in die Saltwhistle Bay. Bei einem Spaziergang hatten wir gestern dort viele Boote ankern sehen und fanden es dort auch ganz schön. Dort angekommen, stellten wir allerdings fest, dass die Boote sehr unruhig und dicht beieinander liegen und die Bucht irgendwie auch nicht schöner ist. Wir entschieden uns, zurückzufahren, und so dümpeln wir jetzt wieder in der Saline Bay. Ganz nebenbei haben wir einen neuen Rekord aufgestellt: Es war die kürzeste Strecke, die wir auf dieser Reise zurückgelegt haben - ganze 2,52 Seemeilen - hin und zurück!

Es gibt die Begriffe Hafen- und Ankerplatzkino. Das bedeutet so viel wie, schön entspannt in seinem Cockpit zu sitzen und zu beobachten, wie andere Crews ihre Manöver fahren. Dass man lieber Zuschauer als Hauptdarsteller ist, versteht sich von selbst. Es gibt aber noch eine Kino-Variante, und zwar Strandkino. Das wiederum findet statt, wenn man versucht, mit dem Schlauchboot zum Anlanden an den Strand zu fahren. Von weitem sah die Dünung noch ganz moderat aus, aber die Wellen waren doch hoch genug, um unser kleines Schlauchboot fast in Seenot zu bringen. Kurz vor dem Aussteigen direkt am Strand hat mich eine Welle aus dem Boot gekickt. Irgendwie habe ich es aber noch geschafft, mich wie ein kleiner Aal zu winden, auf den Füßen zu landen und nicht komplett nass zu werden. Wir haben das Boot schnell den Strand heraufgezogen und an einer Palme festgemacht.

 

Die "Club Med 2" ankert vor Mayreau: 

 

 

Kneipe auf Mayreau mit allerlei Strandgut verziert:

 

Blick auf den Strand der Saline Bay auf Mayreau:

 

 

 

 

Sonnabend, 10.01.2015

Den heutigen Tag nutzen wir, um einen etwas längeren Spaziergang in die Umgebung von Clifton zu machen, zum Nachbarort Ashton. Kein wirklich schönes Ziel, wie wir feststellen mussten. Aber was soll's, wir haben uns mal wieder ein bisschen die Beine vertreten.

Zurück in Clifton kaufen wir noch ein paar Dinge ein. Der Minimarket in Charlotteville war eigentlich ein etwas größerer Kiosk. Hier gibt es mehrere Supermärkte, sie sind allerdings nicht mit europäischen Supermärkten zu vergleichen. Es sind Lebensmittelgeschäfte mit einem übersichtlichen Warenangebot, und die Dinge sind hier glatt doppelt so teuer, wie in Charlotteville. Ein großes Glas löslicher Kaffee kostet umgerechnet 13 Euro, 1 Liter Milch kostet 4 Euro, 500 Gramm Tomaten 3,30 Euro. Die allgemein hohen Preise lassen sich wohl auch damit erklären, dass sehr viel importiert werden muss. Die Karotten kommen aus Canada, die Nudeln aus Jamaica. Zum Glück hatten wir auf Teneriffa reichlich eingekauft, so dass wir noch einiges an Vorräten dabei haben und ein Großeinkauf noch nicht ansteht.

Nette Begegnungen gab es hier auch schon. Beim Einklarieren haben wir Gisela und Axel von der "Rote Grütze" getroffen, gestern kam Familie Kohl von der "Muline" mit dem Schlauchboot kurz vorbei. Die Gespräche drehen sich um die geglückte Atlantiküberquerung, die Schönheit der Karibik und auch den Rückweg. Ein bisschen werden die Gedanken daran noch verdrängt, aber wir sind definitiv auf dem Rückweg.

 

Buntes Clifton:

 

Obst- und Gemüsemarkt: 

 

Ein kleiner Hafen nur für die Schlauchboote:

 

So  sehen sie aus - die Eastern Caribbean Dollars:

 

 

 

Freitag, 09.01.2015

Pünktlich um 7.15 Uhr werden wir von der Fähre geweckt, die beim Ablegen das entsprechende Schallsignal laut und deutlich ertönen lässt. Nach dem Frühstück geht es mit dem Schlauchboot an Land. Wir erledigen einige Einkäufe, stellen aber fest, dass die Getränke und Lebensmittel hier erheblich teurer sind als in Tobago. Nützt aber nichts, dursten wollen wir ja auch nicht. Im Ort spricht uns ein Einheimischer an und möchte uns gerne Obst und Gemüse verkaufen. Als er erfährt, dass wir aus Deutschland kommen, meint er, wir könnten ihn "Hermann the German" nennen. Er möchte gerne wissen, aus welcher Stadt wir kommen. Ah, aus Bremen! Werder Bremen sei sein Lieblings Fußballverein, sagt er...  Trotz dieser Tatsache kaufen wir ihm aber nichts ab, wir sind schon gut versorgt.

Clifton ist ein sehr lebendiger Ort. Es geht hier wesentlich geschäftiger zu, als im geradezu verschlafenen Charlotteville auf Tobago. Das trifft auch auf die Ankerbucht zu. Sie ist ziemlich voll, ein Kommen und Gehen, viele Charteryachten sind unterwegs, Schlauchboote düsen hin und her, ebenfalls die Boatboys und Wassertaxis. Es gibt aber auch viele schöne Restaurants direkt am Wasser. Die Einwohner begegnen uns freundlich und sehr hilfsbereit.

 

 Blick auf die Clifton Bay - und die Amazone mittendrin:

 

Bewohntes Schneckenhaus:

 

Donnerstag, 08.01.2015

 

Gegen 17 Uhr waren wir gestern endlich reisefertig und gingen in Charlotteville auf Tobago Anker auf. Etwas wehmütig verließen wir die Bucht. War sie für uns doch die erste hier in der Karibik und wir fühlten uns hier richtig gut aufgehoben. Bei halbem Wind von 5 Beaufort, in Böen 6, preschte die Amazone mit einem Reff im Groß und später auch etwas eingerollter Genua durch die bewegte See. Ganz allmählich verschwand die Küste Tobagos in der aufkommenden Dunkelheit. Diese Küste, die wir vor kurzem nach unserer Atlantiküberquerung  noch herbeigesehnt hatten, verschwand schon wieder am Horizont. Ja, so ist es mit dem Fahrenden, äh, Segelnden Volk. Kaum richtig angekommen, heißt es auch schon wieder Abschied nehmen.

"Schauerböen, sonst gute Sicht" - so heißt es oft im norddeutschen Seewetterbericht. Aber das gibt es auch hier. Eine dunkle Regenwolke nach der anderen zog hinter oder vor uns und manchmal direkt über uns durch. Am frühen Morgen kam dann die Küste von Grenada in Sicht und alsbald auch die von Union Island, unserem heutigen Ziel. Der Inselstaat, zu dem Union Island gehört, heißt "St. Vincent und die Grenadinen". Wir müssen zunächst in der Clifton Bay in Union Island einklarieren, dann können wir in die wunderschöne karibische Inselwelt weitersegeln.

Die Ankerbucht der Clifton Bay ist durch ein Riff gut geschützt und auch gut besucht. Wir finden schließlich einen sehr guten Ankerplatz und gegen 10.30 Uhr fällt der Anker. Wir haben etwas mehr als 100 Seemeilen zurückgelegt, die letzten Meilen mussten wir aufkreuzen. Am frühen Nachmittag erledigen wir die Behördengänge zur Einklarierung. Am kleinen Flughafen haben die "Immigration" und der "Customs", der Zoll, ihre Büros.  Zuvor hatten wir der Bank einen Besuch abgestattet und uns mit EC-Dollar, dem Easterncaribbean Dollar, versorgt. Drei EC entsprechen in etwa dem Wert eines Euros.

Beim Einlaufen in die Bucht haben wir zum ersten Mal Besuch von den sogenannten "boatboys" bekommen. Einer nach dem anderen kam mit seinem Boot angesaust und wollte uns gerne eine Mooring vermieten, unsere Gasflasche füllen lassen oder Fisch verkaufen. Eine Mooring wollen wir nicht mieten, wir verlassen uns lieber auf unseren eigenen Anker. Genug Gas haben wir noch, aber wegen des Fischs könnten wir ins Geschäft kommen. Skipper, so heißt unser Boatboy, will morgen wieder vorbeikommen. Hoffentlich hat er frischen Fisch dabei.

 

Wir segeln durch die Hoheitsgewässer von Grenada. Da setzt der Skipper die entsprechende Gastlandflagge:

 

 

Die nächste Gastlandflagge ist die von St. Vincent und den Grenadinen:

 

Union Island, Clifton Bay:

 

Auch hier gibt es einen Stützpunkt unseres Vereins "Trans-Ocean". Das dachten wir, aber er wurde 2012 geschlossen:

Mittwoch, 07.01.2015

 

Seit zwei Wochen sind wir auf Tobago, haben uns von dem langen Törn erholt und diese schöne Insel mit ihren freundlichen Bewohnern kennengelernt. Für uns ist der richtige Zeitpunkt gekommen, weiterzuziehen, die Wind- und Wettervorhersage ist günstig. Wir haben den südlichsten Punkt unserer Reise erreicht, ab jetzt geht es nördlich. Union Island ist unser nächstes Ziel, bis dahin sind es 91 Seemeilen, und wir werden ungefähr 15 Stunden unterwegs sein. Da wir bei Tageslicht in der Clifton Bay ankommen wollen, werden wir heute gegen 16 Uhr aufbrechen.

Um Auszuklarieren und die letzten TT-Dollar auf den Kopf zu hauen, bzw. in Lebensmitteln anzulegen, fahren wir noch einmal mit dem Schlauchboot an Land. Bei der "Immigration" und dem "Custom" (Zoll) geht es ganz fix. Es müssen nur ein paar Formulare ausgefüllt werden, da man u. a.  gerne wissen möchte, wie viel Kohle oder Öl wir gebunkert haben.

Anschließend machen wir uns auf den Weg zum Minimarket um einzukaufen. Auf dem Weg dorthin spricht uns ein Einheimischer an und stellt sich mit "I'm Andy! Where you come from?" vor. Es entwickelt sich ein kurzes Gespräch, in dem er uns erzählt, er habe Freunde in Berlin und München. Ab und zu streut er ein paar deutsche Vokabeln ein, wie "Alles super! Alles klar!" Zufällig hat er einige Früchte dabei, die er uns gerne verkaufen möchte. Und so wandern Limetten, Passionsfrüchte, Bananen, Mandarinen, Grapefruits und Orangen in unsere Einkaufstasche. Die Mandarinen, Grapefruits und Orangen sind weit davon entfernt, gelb oder orange zu sein - sie sind grasgrün. Andy erklärt uns, dass die Früchte reif seien und zum Beweis schält er eine Mandarine. Zum Abschied winkt uns Andy hinterher und ruft ein letztes "Alles super! Alles klar!"

Als nächstes gehen wir zur kleinen Holzbude, in der sich die Dorfbäckerei befindet. Die Bäckerin hat aber für uns leider kein Brot, es sind nur die vorbestellten Brote fertig, wenn wir eines haben möchten, müssten wir später noch mal vorbeikommen. Das können wir leider nicht, weil wir das Schlauchboot einpacken und die Amazone segelfertig machen müssen. Schade, das Brot ist wirklich lecker. Die letzten TT-Dollar geben wir im Minimarket aus.

Übrigens hat sich eine Yacht in dem von Joe mit Ingos Hilfe ausgebrachtem Netz verfangen. Es wird von den Fischern toleriert, dass Yachten in dem eigentlich gesperrten Fischerei-Gebiet ankern. Dort ist es nicht so tief, so dass dort gerne geankert wird. Wenn allerdings ein Netz ausgebracht wird, sollte man schon Abstand halten.

Während ich hier schreibe, bereitet Ingo an Deck alles vor. Später wollen wir noch eine Runde schwimmen, duschen und dann geht es los. Wir freuen uns darauf, wieder unterwegs zu sein.

 

Der sehr nette Zollbeamte in Charlotteville:

 

Viele Vitamine - grüne Mandarinen, Apfelsinen und Grapefruits sind tatsächlich lecker. Das Boot duftet nach den Limetten:

Ob und wann wir wieder eine Internetverbindung haben, wissen wir leider nicht. Damit die Zeit bis dahin nicht zu lang wird, habe ich etwas - wie ich finde - Wissenswertes über die Karibik angefügt:

 

Woher kommt der Name "Karibik" und einiges Wissenswertes mehr

Hier an Bord steht seit einiger Zeit der "ADAC Reiseführer Karibik" ganz oben auf der Liste der meistgelesenen Bücher. Daraus zitiere ich einiges Wissenswertes zur Karibik, diesem Traumziel:

 

"Für viele Reisende ist die Karibik ein farbenfrohes Traumbild von einsamen, weißen palmenbeschatteten Sandstränden, tiefblauem Meer und tropischen Wäldern. In dieser faszinierenden Inselwelt werden alte Abenteuerromane von mutigen Seeleuten und goldhungrigen Piraten wieder lebendig.

Hier findet man romantische Einsamkeit und berauschende Sonnenuntergänge, aber auch lebenslustige Menschen und ihre temperamentvolle Musik. In den Gesichtern der Bewohner liest man die Geschichte der Karibik, dieses Schmelztiegels der Nationen.

Als der Entdecker Christoph Kolumbus bei der Erforschung des westlichen Seewegs nach Indien im Jahr 1492 die Karibische Inselwelt entdeckte, war er nicht nur von der vielfältigen Natur und ihrem Reichtum an Früchten beeindruckt. Er studierte vor allem die Bewohner, jene "gutmütigen und sanftmütigen Geschöpfe", die er Indios nannte - da er ja glaubte, in Indien gelandet zu sein. Tatsächlich handelt es sich bei den Ureinwohnern um Taino, die ebenso wie die nach ihnen eingewanderten Kariben (diese gaben den Inseln ihren Namen) von den Kolonialmächten, den Spaniern, Engländern, Franzosen und Niederländern, bald ausgerottet werden sollten. Die von den spanischen Entdeckern erhofften Schätze - Gold, Silber und Edelsteine - gaben die Inseln nicht preis, doch der Reichtum kam schließlich durch die Landwirtschaft. Um jene "Goldgruben", die Zuckerrohrplantagen, zu bewirtschaften, wurden seit dem 17. Jahrhundert Hunderttausende von afrikanischen Sklaven auf die Inseln verschleppt. Deren Nachkommen bevölkern heute die Karibik und prägen mit ihren afrikanischen Traditionen den Lebensstil der meisten Inselstaaten. Die Erben der Kolonialherren, jener Spanier, Engländer, Franzosen etc., bilden hingegen eine verschwindend kleine Minderheit. Weitere Einwanderer waren Inder, Chinesen, Malayen und Indonesier, die nach der Befreiung der Sklaven im 19. Jahrhundert als Plantagenarbeiter angeworben worden waren. Heimatsuchende kamen auch aus Mittel- und Südamerika.

Politisch sind die Inseln und ihr Vielvölkergemisch heute in 25 Inselstaaten gegliedert. Diese Staaten sind das Ergebnis der wechselvollen Geschichte, die mit der Inbesitznahme der Karibischen Inseln durch die Spanier begann und mit dem Eroberungskampf der später eindringenden Kolonialmächte Frankreich und England ihre Fortsetzung fand. Heute ist der größte Teil der Inselstaaten selbstständig. Geographisch unterscheidet man zwischen den Großen Antillen im Westen und den Kleinen Antillen, die den östlichen Inselbogen bilden.

Unter klimatischen und navigatorischen Gesichtspunkten lassen sich die Kleinen Antillen in weitere zwei Gruppen unterteilen, in die Inseln über dem Wind, sie reichen von den Virgin Islands bis Trinidad, und die Inseln unter dem Wind (Aruba, Bonaire und Curacao). Während die Inseln der nördlichen Kette voll vom Passatwind erfasst werden und dank zahlreicher Regengüsse mit dichter tropischer Vegetation bedeckt sind, liegen die Inseln vor der Küste Venezuelas in der regenarmen Zone.

Im Englischen unterscheidet man zusätzlich zwischen den Leeward Islands, Virgin Islands bis Dominica, und den Windward Islands, Martinique bis Grenada.

Dem multinationalen karibischen Völkergemisch entspricht eine babylonisch anmutende Sprachenvielfalt. Neben den offiziellen Landessprachen Spanisch, Englisch, Französich und Niederländisch, hat sich auf den Karibischen Inseln eine Art Esperanto gebildet, das Elemente aus den europäischen Sprachen mit afrikanischen und indianischen Dialekten verquickt. Verbreitet sind das englische Patois, das französische Créole und das niederländische Papiamento.

Karibische Musik, Tanz und Rhythmus sind vielfältig wie Sonne, Sand und Meer. Auch in dieser Hinsicht pflegt jeder Inselstaat seine eigenen Traditionen, die in Reggae, Dancehall, Calypso, Soca, Salsa, Merenque und Reggaeton ihren Ausdruck finden.

Glaube und Religion haben für die Bevölkerung der Karibik bis heute große Bedeutung. Dominierend sind die römisch-katholische und die anglikanische Kirche. Dazu kommen Dutzende von christlichen Denominationen, die Elemente der karibischen Mythen und der Urreligionen Afrikas bewahren. Einige stehen jenen Glaubensrichtungen nahe, die es z. B. als Voodoo (Haiti) und Santéria (Kuba) zu großer Bekanntheit gebracht haben.

Auf dem Gebiet der Kunst und Architektur bringt die karibische Bevölkerung vielfältige und farbenfrohe Werke hervor. Berühmt ist vor allem die Naive Malerei aus Haiti, typisch aber auch Batikstoffe aus Martinique und Holzskulpturen aus Jamaika. die Architektur ist weitgehend von europäischen Vorbildern geprägt. Auf den Großen Antillen findet man spanischen Kolonialbarock (Kuba, Hispaniola, Puerto Rico), auf den einstigen französischen Besitzungen Neoklassizismus à la France. Auf den Niederländischen Antillen lebt das Amsterdam des 17. Jh. unter karibischer Sonne weiter, während sich die Architekten der britischen Inseln im Zuckerbäckerstil der viktorianischen Zeit ergingen. Und überall gibt es Holzhäuser im sog. Gingerbreadstil zu bewundern.

Vielfältige Sinneseindrücke und Genüsse locken auf allen Inseln der Karibik, also kommen Sie doch mit auf die Fahrt über den Regenbogen, in jenen Teil der Welt, den Kolumbus für Westindien hielt."

 

Und noch einige Anmerkungen zur Sklaverei:

"Zuckerbrot, Rum und Peitsche

Alle waren sie als Fremde gekommen, doch einige wenige von ihnen herrschten über viele: Die weißen Herren aus Europa gründeten ihre karibischen Reichtümer, den Ertrag riesiger Zuckerrohrplantagen, auf die Ausbeutung afrikanischer Sklaven. Die Sklavenhändler, rege Rädchen im Getriebe des florierenden Dreieckshandels zwischen Europa, Afrika und den Karibischen Inseln, brachten vom 15. bis zum 19. Jh. etwa 12 Millionen Afrikaner in die Neue Welt. Be- und gehandelt wurden diese Sklaven wie Vieh. Diejenigen, welche die Schiffsreise überlebten, wurden auf einem der Sklavenmärkte, z. B. auf Jamaika, verkauft. Kräftige Männer und junge Frauen, von denen man sich kostenlosen Sklavennachwuchs erhoffen konnte, erzielten die höchsten Preise.

Auf den Zuckerrohrfeldern regierte die Peitsche der Aufseher. Körperliche Züchtigung war nur eine der Maßnahmen, um die Masse der Unterdrückten im Zaum zu halten. Es war den Sklaven untersagt, in Familiengemeinschaften zu leben, ihre Sprachen zu sprechen, ihr eigene Religion auszuüben und ihre Feste zu feiern. Dass die Afrikaner in der karibischen Fremde trotz allem ihre Kultur nicht vergaßen, ist noch heute ersichtlich. Sie sollten Spanisch, Französisch oder Englisch sprechen, doch sie formten daraus ihre eigenen Sprachen wie Bajan, Papiamento oder Patois. In Walzer, Quadrille und Polka integrierten sie ihre eigenen Tänze. Und aus den Klageliedern der Feldsklaven, den Protestsongs der Aufständischen, entstanden neue, eigenwillige Musikformen.

Die Sklaverei endete auf den Karibischen Inseln relativ spät. Erst im Jahr 1886, nach vielen blutigen Revolten, wurde sie zu guter Letzt auch auf den spanischen Inseln abgeschafft. Dies bedeutete gleichzeitig das Ende der gewinnbringenden Plantagenwirtschaft. Und während viele der weißen Herren die Inseln daraufhin verließen, prägten die Nachfahren der einst vom Schwarzen Kontinent Verschleppten nun ihre tropische Heimat."

Alles klar soweit?

 

 

 

 

Dienstag, 06.01.2015

 

In den letzten Tagen fegten Böen mit bis zu 7 Beaufort über die Bucht, und es gab immer mal wieder einen kräftigen Regenschauer. In der letzten Nacht stand ordentlich Schwell in die Bucht, und die Amazone schaukelte kräftig. Ursprünglich hatten wir vor, in die English Man's Bay, acht Seemeilen südlich von hier, zu segeln. Aber Joe, der Fischer, hat uns davon abgeraten. Die Bucht sei nach Norden noch offener als die Man of War Bay und bei diesem Wind sei es dort sehr ungemütlich. Zur Bekräftigung seiner Worte wiegte er sich heftig hin und her.

Den Vormittag haben wir mit Lesen und Dösen verbracht. Am Nachmittag sind wir mit dem Schlauchboot an Land gefahren, um unsere Wäsche abzuholen. Als wir an "Cholson Charlets", dort wo Dawn arbeitet, vorbeikamen, sprach uns eine Kollegin von ihr an. Wir sollten unbedingt zu Dawn kommen, sie wolle gerne mit uns sprechen. Nachdem wir die Wäsche bei Deans Ex-Frau abgeholt, uns bedankt und bezahlt haben, sind wir also zu Dawn spaziert. Sie erzählte uns, dass wir uns gestern leider verpasst hätten, weil sie sonntags und montags nicht arbeite. Gerne hätte sie unsere und auch die Wäsche anderer Segler gewaschen. Sie habe zu Hause eine Waschmaschine und einen Trockner. Wir könnten sie gerne anrufen, wenn wir wieder etwas zu waschen hätten.

Na gut, ich hatte mir schon Gedanken gemacht, dass Dawn vielleicht Probleme bekommen könnte, nachdem ihre Chefin gestern so abweisend war. Das war aber zum Glück nicht der Fall.  Wenn also jemand in Charlotteville seine Wäsche waschen und trocknen lassen möchte, bitte am Hafen im grün-weißen Haus mit dem Schild "Cholson Charlets" melden und nach Dawn fragen. Aber nicht sonntags und montags.

Heute Nachmittag ist wieder ein Windjammer in die Bucht eingelaufen. Es ist die "Seacloud II" - kein segelndes Klassenzimmer, sondern ein segelndes Passagierschiff.

 

Die "Seacloud II":

 

Hier wird der angelandete Fisch filetiert und verkauft. Eine richtige Fischmarkthalle befindet sich im Bau:

Montag, 05.01.2015

 

Heute steht erneut ein Ausflug in den Regenwald auf unserem Programm. Diese üppige Vegetation mit ihren riesigen Farnen, Bambusbüschen und Schlingpflanzen hat es uns angetan. Diesmal wollen wir uns aber allein in die grüne Hölle wagen.

Doch bevor wir uns in dieses Abenteuer stürzen können, wollen wir noch unsere Wäsche zum Waschen bei Dawn vorbeibringen. Sie ist aber heute nicht da. Aber eine andere Dame, die sich als Managerin vorstellt. Sie fragt uns, welches Apartment wir denn gemietet hätten. Keins, wir sind mit dem Boot da. Das ist dann leider das Ausschlusskriterium - kein Apartment gemietet, keinen Wäscheservice. Schade, letztes Mal hatte es so gut geklappt. Es gibt einen Wäsche-Service im Ort, in einer etwas "unordentlichen" Bretterbude am Strand. Wir begeben uns also dorthin, die Tür ist offen, wir treffen aber niemanden an. Wir fragen bei Sharon im gegenüberliegenden Restaurant nach - so wird es im Revierführer von Chris Doyle auch empfohlen. Dort wird uns gesagt, dass wir die Tasche mit der Wäsche in der Bude abstellen sollen, es würde sich dann schon jemand kümmern. So machen wir es und auf geht's in den Regenwald.

Wir gehen in Richtung Pirates Bay, biegen aber nicht zum Strand ab, sondern gehen weiter in den Wald hinein. Zunächst ist noch ein Weg erkennbar, dieser verliert sich aber mit der Zeit. Es geht über Stock und Stein, bzw. glitschigen Waldboden, Baumwurzeln, Schlingpflanzen und Wasserläufe. Wir spazieren, rutschen und klettern immer tiefer in den Wald hinein. Irgendwann geht es wirklich nicht mehr weiter, so dicht und undurchdringlich ist das Grün.  Wir machen uns auf den Rückweg. Nach einigen Irrungen finden wir tatsächlich wieder hinaus und auf den richtigen Weg zurück. Wir waren drei Stunden unterwegs und werden morgen bestimmt einen gehörigen Muskelkater haben.

Zurück im Dörfli gucken wir nochmal beim "Wäscheservice" vorbei. Unsere Tasche steht noch ganz genauso dort, wie wir sie vor Stunden abgestellt hatten. Das wird hier wohl nichts. Wir kaufen dann noch bei Dean Obst und Gemüse ein und fragen ihn, ob er vielleicht weiß, wo wir unsere Wäsche waschen lassen können. Er kennt da tatsächlich jemanden und bittet uns, ihm zu folgen. Zwei Straßen weiter stoppt er an einem Haus, ruft eine Dame heraus und erklärt die Situation. Sie sagt uns zu, die Wäsche bis morgen Nachmittag fertig zu haben. Wir sind froh und bedanken uns bei ihr und Dean, für die Hilfe. Etwas verschmitzt erzählt er uns dann, dass die Dame seine Ex-Frau, Mutter seiner Kinder, sei. Das möchte ich hier jetzt festhalten: Wenn ich irgendwann Ingos Ex-Frau sein sollte und er mit wildfremden Menschen und deren schmutziger Wäsche vor meiner Tür stünde, würde ich allesamt zum Teufel jagen!  

 

Trinidad-Dollar: 

 

Im Regenwald - hier ist noch ein Weg erkennbar:

 

Ein Urwaldriese - passte leider nicht in voller Größe aufs Bild:

04.01.2015

Wir hatten es uns schon ein paarmal vorgenommen, und heute hat es nun endlich geklappt: Ein Ausflug an den Strand der Pirates Bay, um dort baden und schnorcheln zu gehen. Die Pirates Bay ist ein Teil der Man of War Bay, in der wir ankern und nur einen kurzen Fußmarsch von Charlotteville entfernt. Es geht zunächst bergauf und dann über zwei Treppen mit insgesamt über 100 Stufen hinunter an den Strand. Wir suchen uns ein Plätzchen im Schatten und schon geht es hinein ins Vergnügen. Beim Schnorcheln am Riff entdecken wir tatsächlich einige bunte Fische, Korallen und sehr viele Seeigel.

Im Laufe des Tages sind mehrere Yachten hier eingetroffen. Sie kommen aus Schweden, Dänemark, Norwegen und Frankreich. Das "segelnde Klassenzimmer" geht morgen früh Anker auf, Ziel ist Trinidad.

 

Blick vom Strand der Pirates Bay in die Man of War Bay - im Hintergrund ankert das "segelnde Klassenzimmer":

   

Sonnabend, 03.01.2015

 

Eigentlich wollten wir es heute ganz ruhig angehen lassen, "liming" stand auf dem Programm. Aber dann tröpfelte es nur noch aus dem Wasserhahn. Wir haben zuletzt in Mindelo auf den Kapverden unseren Haupttank befüllt. Zum Kochen und Zähneputzen benutzen wir Mineralwasser (ohne Kohlensäure), das können wir in 5-Liter-Behältern in Supermärkten kaufen. Wir hatten auf Teneriffa knapp 30 dieser Behälter gekauft, und es sind immer noch einige vorhanden. Geduscht wird mit den Solarduschen, die wir hier am Schlauchbootsteg schon aufgefüllt haben. Das Wasser aus dem Haupttank wird nur zum Händewaschen und Geschirrspülen benutzt, wobei ich auf dem Atlantik mit Meerwasser abgewaschen habe.

Nun musste also der Wassertank aufgefüllt werden, was einerseits einigen Arbeitseinsatz mit sich brachte, weil Ingo das Wasser mit dem Schlauchboot in Kanistern vom Schlauchbootsteg holen musste. Andererseits bin ich ganz froh, dass endlich das Wasser aus Mindelo verbraucht ist. Von Anfang an roch es ganz komisch, irgendwie muffig. Vielleicht lag es daran, dass es sehr gechlort war. Wir waren froh, dass wir nicht geplant hatten, damit zu kochen.

Während Ingo mit der Wasser-Aktion beschäftigt ist, raffe ich mich auf, die Amazone von innen zu putzen.  Die Messingteile sind arg angelaufen und können ein wenig Politur gebrauchen.

Zu guter Letzt haben wir auch noch Diesel aus einem Kanister in den Haupttank gefüllt, so dass dieser jetzt wieder ganz voll ist. Dabei hat sich gezeigt, dass nicht nur das Mindelo-Wasser keine gute Qualität hatte. Auch der Diesel riecht komisch und am Boden des Kanisters sind schwarze Schlieren zu erkennen. Na, da haben die Filter ja ordentlich was zu tun. Eine kleine Motorinspektion mit Reinigung des Seewasserfilters hat  Ingo dann auch noch erledigt.

Zwischendurch kommt noch Joe, der Fischer, vorbei und verabschiedet sich von uns. Er fährt für ein paar Tage nach Trinidad, um seinen Motor reparieren zu lassen ( 2.000 TT$ für neue Lager). Falls wir uns nicht mehr sehen, wünscht er uns sicherheitshalber heute schon eine gute Weiterreise.

Ach ja, eine gute Tat war heute auch noch drin: Ein Sufbrett, das einem Fischer gehört, hatte sich unerlaubt von seiner Boje entfernt. Wir haben gerade gebadet (und Amazones Wasserlinie geputzt...), es eingefangen und an unserem Schlauchboot angebunden. Kurze Zeit später wurde es vom Besitzer abgeholt, der sich gefreut hat, dass wir den Ausflug des kleinen Ausreißers gestoppt haben.

 

 Braune Pelikane beim Workshop:

 

Freitag, 02.01.2015

Wir wollen einen Wasserfall sehen, und zwar einen richtigen. Dazu müssen wir in das etwa 20 Kilometer entfernte Roxborough fahren, um dort den Agryle Waterfall zu besuchen und in seinem Süßwasserpool zu baden. Zunächst kaufen wir im Minimarket Fahrkarten für den öffentlichen Bus und stellen uns an die Haltestelle. Irgendwann zwischen 11 und 12 Uhr soll er hier abfahren.

Die Wartezeit wird uns aber nicht lang, weil heute tatsächlich erstmals die Jugendlichen von dem holländischen Windjammer auf Landgang sind und einige von ihnen ebenfalls auf den Bus warten. Das Schiff war am 31.12. hier eingelaufen, aber die Mädels und Jungs durften wohl wegen der noch ausstehenden Einklarierung nicht an Land. Sie erzählen uns, dass sie 48 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Nationen seien und insgesamt 10 Monate mit dem Schiff unterwegs sein würden. Ein "segelndes Klassenzimmer"! Die Mädchen, die sich mit uns unterhalten, kommen aus Kanada. Sie erzählen uns, dass sie von Teneriffa hierher gesegelt seien und für die Atlantiküberquerung 25 Tage benötigten. Der Raum, in dem die Mahlzeiten eingenommen würden sei gleichzeitig ihr Unterrichtsraum. Privatsphäre sei Fehlanzeige - alle schliefen in einem "Schlafsaal". Zehn Lehrkräfte seien dabei und insgesamt seien 76 Personen auf dem Schiff.

Wie schon bei unserem Ausflug nach Scarborough lässt der Bus auf sich warten, aber ein Maxitaxi, in dem noch ein paar Plätze frei sind, kommt um die Ecke und wir fahren mit. Nach einer halben Stunde sind wir in Roxborough, zahlen am Waterfall Estate Service Office pro Person umgerechnet 10 US-Dollar Eintritt und machen uns durch den Regenwald auf den Weg zum Wasserfall. Wir kommen an riesigen Bambusbüschen und einem Silk Cotton Tree - einem Kapokbaum - vorbei. Dann hören wir es schon Rauschen, müssen noch über einige sehr rutschige Steine gehen und sind endlich da. Am Rande des Wasserfall-Sees ziehen wir unsere Badesachen an und hinein geht's ins kühle Vergnügen. Wie lange haben hier schon nicht mehr in Süßwasser gebadet? Herrlich erfrischend ist es, die Atmosphäre ist besonders - wir sind im Wasser, direkt am rauschenden Wasserfall und rings um uns das üppige Grün des Waldes. Es sind nur wenige Touristen hier. Sie werden meistens in kleinen Gruppen von einem Tourguide geführt. Wir haben den Wasserfall auch ohne Guide gefunden.

Anschließend unternehmen wir noch einen Abstecher zu einer nahegelegenen alten Kakaoplantage, auf der auch heute noch der Rohstoff für eine erstklassige Schokolade hergestellt wird. Die Schokolade aus Tobago hat einen Kakaoanteil von 75 %. Besichtigen können wir die Plantage aber leider nicht, da sie nur vormittags für Besucher geöffnet ist.

Nach einem Mittagessen in einem kleinen Restaurant machen wir uns auf den Rückweg nach Charlotteville. An den Haltestellen der öffentlichen Busse hängen keine Fahrpläne, und wir wissen nicht, ob heute noch ein Bus nach Charlotteville fährt. Alsbald erscheint aber ein Maxitaxi, das uns mitnimmt. Auch die nette Dame aus dem Waterfall-Office sitzt schon darin.  

Am späten Nachmittag sind wir zurück im Dörfli, kaufen noch ein paar Lebensmittel ein und freuen uns auf die Amazone.

 

Barbie und Ken gehen offensichtlich auch fischen:

 

Ein Tourist bestaunt einen der riesigen Bambusbüsche:

 

Der Wasserfall:

 

Sein Holz kennen wir als Brotbrettchen und Gartenmöbel, die Segler schätzen es als Decksbelag - ein Teakbaum:

 

An der Kakaoplantage wird gerade angeliefert:

Donnerstag, 01.01.2015

 

Wir haben zwei Jahreswechsel gefeiert - den ersten nach deutscher Zeit, den zweiten nach hiesiger. Als es Punkt Mitternacht soweit war, hat der niederländische Windjammer sein Nebelhorn betätigt und das neue Jahr mit einem langen, tiefen "tuuuuuuuut" begrüßt. Da wollten wir nicht zurückstehen und haben es ihm gleichgetan. Nun ja, gegen das holländische satte Signal klang das der Amazone etwas kümmerlich. Aber immerhin. Die Zeit bis zum zweiten Anstoßen haben wir uns damit vertrieben, DVD's zu gucken. Dazu waren wir auf dieser Reise bisher noch nicht gekommen. Auf dem Programm standen Segel-Filme, was auch sonst!

Eigentlich wollten wir heute zum Strand der Pirates Bay gehen und ein bisschen Schwimmen und Schnorcheln. Doch es kam etwas dazwischen. Wir hatten gerade unsere Sachen gepackt, das Boot abgeschlossen und wollten ins Schlauchboot steigen, als ein Fischer zu uns herangefahren kam und uns "A happy new year!" wünschte. Das wünschten wir ihm natürlich auch und fragten ihn, ob er heute Lobster, also Hummer, für uns hätte. Er hatte uns nämlich vor ein paar Tagen gefragt, ob wir einen Hummer haben wollten. Nein, sagte er, heute habe er keinen Lobster. Zwei Tiere seien ihm - vermutlich von Bewohnern des Nachbardorfes - gestohlen worden. Dann fragte er Ingo, ob er "a helping hand" für ihn hätte. Schwimmen und Schnorcheln wurden kurzerhand verschoben und Ingo stieg ins Fischerboot. Zunächst fuhren sie zum Strand, wo sie das ungefähr 100 Meter lange Netz, das dort lag, Meter für Meter ins Boot zogen. Damit fuhren sie in die Bucht hinaus, kamen an der Amazone vorbei und Ingo rief mir zu: "In einer Stunde bin ich zurück!" Na dann - viel Spaß! Draußen in der Bucht haben sie das Netz mit Bojen versehen und ausgebracht. Währenddessen fing es heftig an zu regnen, so dass mein Fischers Fritze bei seiner Arbeit patschnass wurde. Jedenfalls hat sich Ingo wohl ganz geschickt angestellt, denn Joe, so heißt der Fischer, fragte ihn, ob er auch Fischer sei! Nach einer Stunde war die Arbeit erledigt und Joe brachte Ingo zurück zur Amazone.

Zum Schwimmen und Schnorcheln hatten wir bei dem Wetter irgendwie keine Lust mehr, sondern sind stattdessen ins Dörfli gefahren. Wir hatten gerade das Schlauchboot angebunden, als uns eine deutsche Urlauberin ansprach. Sie und ihr Mann hatten die Amazone gesehen, und waren ganz überrascht, dass hier ein Boot aus Deutschland ankert. Es folgte ein nettes Gespräch - wieso - woher - wohin -, und die freundliche Dame wünschte uns noch eine gute Weiterreise. Als nächstes trafen wir Dean, der uns, wie versprochen, zwei Kokusnüsse schenkte. Ein Restaurantbesuch rundete diesen Tag ab, und ich finde, dass der erste Tag des neuen Jahres doch eigentlich wunderschön war. What a wonderful world.

 Nach getaner Arbeit bringt Joe Ingo zurück zu uns an Bord:

 

 

Im Ort sind sie allgegenwärtig, genau wie die zahlreichen Hunde, - freilaufende Hühner, Hähne und Küken:

 

In den gelben Kokosnüssen ist die leckere Milch, Jelly genannt. Die mittlere Nuss ist ein Andenken:

 

 

Donnerstag, 01.01.2015

 

Die Amazone meldet sich zu Wort:

Was ist eigentlich die Steigerung von "Klotzen"? Nach unserem 800-Seemeilen-Törn von Teneriffa zu den Kap Verden hatte ich ja angemerkt, dass hier geklotzt und nicht gekleckert wird. Aber was die beiden dann mit mir angestellt haben, stellt wirklich alles bisher Dagewesene in den Schatten! Ganze 17 Tage und Nächte sind wir nonstop unterwegs gewesen. Da haben sie mir ja ganz schön was zugetraut und zugemutet! Ich bin noch ganz gut in Form für mein Alter, aber 2.100 Seemeilen in einem Rutsch - das war eine Menge Wasser vor meinem Bug. Die beiden sind ja zu zweit und können sich abwechseln, aber wer löst mich eigentlich ab? Weiter immer weiter ging es, immer die Wellen rauf und wieder runter. Manchmal quälend langsam, aber meistens doch ganz flott. Und gekitzelt hat es an meinem Bauch, fast die ganze Zeit. Kaum zum Aushalten war das. Das kam von diesem Seegras, durch das wir gefahren sind. Und dann hat sich irgendwer an mir festgesaugt. Ich glaube, das waren Muscheln. Und jede Nacht gab es Besuch von Fliegenden Fischen. Die armen Kerle hatten sich in der Dunkelheit vertan und sind bei mir an Deck gelandet. Und ich habe einen neuen Freund, den Peter. Zuerst habe ich mich mit ihm ein bisschen schwer getan. Im letzten Winter ist er einfach so an meinem Spiegel angebolzt worden. Ist, ehrlich gesagt, optisch kein Gewinn. Aber was soll's, er ist schon in Ordnung und macht seinen Job wirklich gut und hält mich wacker auf Kurs.

Wir hatten eine ganz schöne Zeit da draußen auf dem Atlantik. Aber auch der längste Törn geht irgendwann zu Ende, es kam Land in Sicht, und wir waren in der Karibik angekommen. In einer sehr schönen Bucht fiel unser Anker, und ich habe hier sogar ein paar Bekannte wieder gesehen. Ingo und Antje haben dann gleich noch ein bisschen an mir herumgefummelt und die Muscheln abgepuhlt. Und dann war aber auch irgendwann gut und wir sind schlafen gegangen. Ich war wirklich platt, das kann ich wohl sagen.

Am nächsten Tag haben zum ersten Mal Weihnachtsmänner meinen Salon bevölkert. Aus den Lautsprechern schallte Glockengeläut und ein ums andere Mal "Hallelujah!". Was ich alles mitmachen muss,  merkwürdige Zeiten.

Jetzt ruhe ich mich hier schon ein paar Tage aus, bin wieder ganz fit und gespannt, was die beiden als nächstes auf dem Zettel haben.

Auf jeden Fall wünsche ich allen Land- und Wasserratten ein schönes neues Jahr!