Montag, 26.01.2015

Beim Ausklarieren in Rodney Bay/St. Lucia wurden wir noch einmal zur Kasse gebeten, 100 EC-Dollar waren fällig, umgerechnet etwa 33 Euro. Gegen 12.30 Uhr hatten wir alles erledigt, einen heftigen Regenschauer abgewartet, und wir konnten die Leinen loswerfen. Mit einem Reff im Großsegel und etwas eingerollter Genua - kommt mir irgendwie bekannt vor, scheint hier unsere Standard-Besegelung zu sein - brausen wir bei 5 Beaufort und etwas ruppiger See hoch am Wind Martinique entgegen. Europa wir kommen! Nach knapp 26 Seemeilen erreichen wir die riesige Bucht bei Marin, im Süden Martiniques.

Nie zuvor auf dieser Reise haben wir ein so großes Feld von Ankerliegern gesehen, es sind mehrere hundert Boote. Und auch nie zuvor auf dieser Reise haben wir so viele Wracks von Segelbooten gesehen, wie hier. Sie säumen die Bucht, mal mit mal ohne Mast. Auch zwischen den ankernden Booten liegen verlassene Yachten, die offensichtlich schon sehr, sehr lange nicht mehr bewegt wurden. Vielleicht wurden sie "ausgesetzt", so wie auch Hunde und Katzen manchmal ausgesetzt werden? Wir haben jedenfalls für die Amazone einen Platz zum Ankern gefunden und liegen hier nun ganz geschützt und sehr ruhig. Hier in der Bucht gibt es auch eine sehr große Marina. Sie umfasst 700 Liegeplätze und 100 Moorings. 14 Charterfirmen haben dort ihre Basis.

Am frühen Vormittag sind wir heute mit dem Schlauchboot an Land gefahren. Zunächst suchen wir den Zoll auf, um uns anzumelden. Als Europäer brauchen wir hier nicht einzuklarieren, wie auf den anderen Inseln. Aber am Computer müssen wir ein Formular ausfüllen, ganz ähnlich wie bei einer Einklarierung. Gekostet hat es € 5,--.

Es ist schon eine Weile her, seit wir in Teneriffa mit dem Mietauto den letzten Großeinkauf gemacht haben. Manches war hier im Süden nicht zu bekommen, vieles war uns ganz einfach zu teuer. Hier in der Bucht, gleich um die Ecke, ist ein großer Supermarkt, "Leader Price". Zu vernünftigen Preisen ist hier fast alles zu haben. Der Markt verfügt über einen Dinghy-Steg, so dass wir mit den zwei vollen  Einkaufswagen direkt ans Wasser fahren und alles ins Schlauchboot laden können. Insgesamt pendelt Ingo mit unserem Schlauchboot dreimal zwischen Supermarkt und Amazone hin und her, dann ist alles an Bord.

Nun muss noch alles verstaut werden. Glücklich packen wir Bier, Joghurt, Käse und Schinken ins Kühlfach. Wie schön, wenn man sich über die kleinen Dinge des Lebens freuen kann!

 

Die französische Gastlandflagge kommt wieder zum Einsatz:

 

Hier wird nicht nur geankert, sondern auch gesegelt:

 

 

Blick über den Friedhof und die weitläufige Bucht bei Marin:

 

Da freut sich die Bordfrau: