Donnerstag, 30.10.2014

Es stehen einige Erledigungen an, und die To-Do-Liste muss mal wieder abgearbeitet werden. Da müssen Kirsten und Burkhard heute leider allein auf Entdeckungstour gehen. Wir sind jetzt schon mehr als zwei Wochen in diesem Hafen - neuer Rekord! Diese für unsere Verhältnisse sehr lange Liegezeit haben wir nicht nur zu schönen Ausflügen genutzt, sondern wir haben mehrere Bestellungen bei Yachtausrüstern und den netten Herrn von "TV Nalber" aufgegeben. Heute sind nun alle Dinge abholbereit, und wir machen uns auf den Weg, um weiteres WLAN-Zubehör und ein flexibles Solarpaneel abzuholen. Wir haben zwar schon zwei Solarpaneele - ein fest installiertes zwischen den beiden Gerätemasten auf dem Achterdeck und eines, das wir beim Ankern an die Reling hängen können. Dieses dritte (flexible) Paneel ist aber viel einfacher in der Handhabung.

Wir wissen, wo wir morgens frische Brötchen bekommen; den Weg zum nächsten Supermercado kennen wir auswendig; wo die Straßenbahn fährt und wie das mit dem Ticketentwerten funktioniert, haben wir kapiert; den Wochenmarkt mit dem herrlichen Obst und Gemüse kennen wir; um den Weg zu den Yachtausrüstern zu finden, brauchen wir keine Straßenkarte mehr und zu TV Nalber finden wir im Schlaf - untrügliche Zeichen, dass wir uns schon ganz gut auskennen und wissen, "wie hier der Hase läuft". Oder anders gesagt - auf geht's zum nächsten Hafen oder Ankerplatz.

Morgen soll es weitergehen in den Süden Teneriffas, nach Las Galettas.

 

Ein Souvenir: Diese bunte Karte mit den Kanarischen Inseln haben wir neulich in einem Restaurant als Unterlage bekommen. Heute habe ich sie laminieren lassen.

Mittwoch, 29.10.2014

Das Ausflugsprogramm geht weiter! Heute wollen wir mit Kirsten und Burkhard  auf der Pass-Straße durch Teneriffas Bergregion fahren. Wir starten bei strahlendem Sonnenschein, nur wenige Wolken sind zu sehen. Leider nimmt im Laufe der Vormittags die Bewölkung zu. So können wir die phantastischen Ausblicke, die sich bei klarer Sicht bieten, nur ganz eingeschränkt genießen. Am Nachmittag erreichen wir den Ort La Orotava, 390 Meter über dem Meeresspiegel und 30 Kilometer südwestlich von Santa Cruz gelegen. Der Ort ist ein wichtiges kulturelles Zentrum der Insel. Seine reizvolle Lage im Orotavatal hat schon vor 200 Jahren Reisende wie z. B. Alexander von Humboldt angezogen. Sehenswert ist das historische Stadtzentrum. Die Gebäude stammen zum großen Teil aus der Mitte des 17. Jahrhunderts.

Mal wieder einen schönen Tag verlebt und viel von dieser schönen Insel gesehen und erfahren.

 

Vom Montana Grande haben wir einen tollen Ausblick auf Santa Cruz: 

 

Leider ziehen Wolken auf und schränken die Ausblicke ein:

 

Teneriffas Sternwarte (Observatorio del Teide), auf dem 2.400 Meter hohen Berg Izana:

 

In La Orotava - der Innenhof des Gebäudes Casa Mendez-Fonseca im historischen Stadtzentrum:

 

Casa Lercaro: In diesem beeindruckenden Gebäude aus der Mitte des 17. Jahrhunderts befindet sich im Erdgeschoss ein Restaurant.  In der 1. Etage können Möbel und Wohnaccessoires erstanden werden:

Dienstag, 28.10.2014

Nachdem die "Hausarbeit" erledigt ist, treffen wir uns wieder mit Kirsten und Burkhard. Wir wollen die Erkundung der Insel fortsetzen und heute in den Süden fahren. Erstes Ziel ist der Strand von El Médano, ein El Dorado der Kite- und Windsurfer. Heute ist leider nur wenig Wind, und es sind keine Sportler zu sehen. Weiter geht es nach Los Abrigos, einer kleinen Ortschaft. Hier machen wir einen kurzen Spaziergang.

Nächstes Ziel ist Las Galletas. Wir wollen uns dort die Marina ansehen, zu der wir demnächst segeln wollen. Macht alles einen ganz netten Eindruck, nur bei südlichen Winden liegt man hier sehr unruhig. Neben dem Hafen gibt es eine relativ geschützte Ankerbucht. Wenn wir schon mal hier sind, können wir auch gleich im Marinabüro nachfragen, ob für die Amazone ein Liegeplatz frei ist. Die freundliche Mitarbeiterin nimmt für uns eine Reservierung vor. Wenn wir hier aufkreuzen, sollen wir uns über UKW-Funk anmelden, und uns wird dann ein Liegeplatz zugewiesen.

Nun wird es aber Zeit für eine Stärkung. In der Marina gibt es gleich neben dem Büro ein Restaurant. Bei einem richtig leckeren Essen haben wir hier grandiose Ausblicke: entweder Richtung Norden auf die im Hafen vertäuten Boote und die Berge oder Richtung Süden auf die Ankerbucht und den Atlantik. Ein wunderschöner Platz, um den Sonnenuntergang zu genießen!

 

El Médano, heute leider ohne Surfer:    

 

Dieser prachtvolle Gummibaum steht in Los Abrigos:

 

Wir verleben gemeinsam schöne Tage auf dieser tollen Insel:

 

Sonnenuntergang über der Ankerbucht bei Las Galletas:

 

Blick nach Norden auf die Marina und die Berge:

 

 

Montag, 27.10.2014

 

Wir sind zum Grillen verabredet! Auf dieser Reise hat es sich bisher noch nicht ergeben, und der Appetit auf gegrilltes Steak, Gambas, Salat, Brot und dazu noch ein gekühltes Bier in geselliger Runde war unbändig! Kirsten und Burkhard hatten die Idee. Peter, der Vermieter ihrer Ferienwohnung hier auf Teneriffa, ist ebenfalls dabei und hat uns angeboten, mit uns gemeinsam einzukaufen und uns ein wenig über die regionalen Obst- und Gemüsesorten zu erzählen. So sind wir heute wieder auf dem Markt, aber diesmal wird nicht nur geguckt, sondern auch gekauft. Montags haben nicht alle Händler ihre Läden geöffnet, es ist erheblich weniger Trubel als am Tag zuvor. Mit Peters Beratung ziehen wir vom Schlachter zum Obst- und Gemüsehändler, von dort zum Käsestand und dann noch zum Bäcker. Zum Schluss lädt Peter uns auf eine Tasse Kaffee in sein Stammlokal ein und anschließend machen wir uns auf den Rückweg zu Peters Haus. Es ist am Hang gelegen, mit einem wunderschönen Blick auf den Atantik.

Grillen wollen wir erst am Abend, also bleibt noch Zeit für einen Ausflug. Wir fahren an die Steilküste im Nordwesten Teneriffas nach Garanona und genießen die tolle Aussicht. Von dort machen wir noch einen Abstecher nach Mesa del Mar. Dort gibt es ein "Gratis-Natur-Meerwasserwellenbad". Solche Bademöglichkeiten gibt es an mehreren Stellen. Es sind dort Becken in die Felsen eingearbeitet, in die je nach Wasserstand, Windrichtung und -stärke mal mehr und mal weniger die Wellen rollen.

Am Abend wird dann gemeinsam Salat geschnippelt, die Steaks und Gambas landen auf dem Grill, und wir verbringen einen wunderbaren Abend in netter Runde unter dem Sternenhimmel von Teneriffa.

 

Am Mirador de La Garanona - tolle Sicht auf die Küste im Nordwesten:

 

 

 

In Mesa del Mar, dem Strand von Tacoronte (auch im Nordwesten), gibt es ein "Meerwasserschwimmbad". Bei dieser Brandung ist das Baden aber leider verboten:

 

Auch diese beiden Touristen finden die Brandung und Fontänen offensichtlich beeindruckend:

Sonntag, 26.10.2014

Heute steht ein Besuch des Marktes hier in Santa Cruz auf dem Programm. Laut Reiseführer ein Muss für jeden Touristen, also auch für uns. Von der Marina aus erreichen wir den Mercado de Nuestra Senora de Africa, wie er offiziell heißt, nach einem zwanzigminütigen Spaziergang.

Das Marktgebäude ist den 1940er Jahren im Kolonialstil erbaut worden, mit einem Turm im Zentrum, einem zentralen Platz und zwei überdachten Innenhöfen. Diese sind von allen Seiten erreichbar und so konzipiert, dass die Kunden in der Sonne stehen und die Händler immer im Schatten.

Etwa 200 Händler bieten hier täglich ihre Waren an. Ein lokaler Markt mit Produkten von hervorragender Qualität zu vernünftigen Preisen. Ob frisch gebackenes Brot oder Brötchen, Kuchen, Meeresgetier, Obst, Gemüse, Käse, Gewürze oder Blumen - alles ist erhältlich, und es duftet herrlich. Auch auf ein leckeres Eis in einer knusprigen Waffel müssen wir nicht verzichten. Für die Einheimischen ist der Markt zugleich eine Nachrichtenbörse. Sie stehen in Grüppchen zusammen und tauschen laut gestikulierend Neugikeiten aus. Einkaufen mal ganz anders als im Supermercado. Aber auch den gibt es hier, er ist im Untergeschoss zu finden.

Sonntags ist außerdem Trödelmarkt. Er findet rund um die Markthallen auf abgesperrten Straßenzügen statt. Lauthals werden hier die vermeintlichen Schnäppchen von den Händlern angepriesen. Wie auf anderen Flohmärkten auch, findet sich hier alles mögliche. Teile von Großmutters gutem Porzellanservice, Schallplatten, Kleidung oder Spielzeug. Verdächtig günstige "Markenartikel" sind auch darunter, es sind zumeist Fälschungen. Keine Fälschung ist der kleine Weihnachtsmann, den ich mir gekauft habe. Er kann an einer Kette hochklettern und macht dabei noch Musik. Weihnachten kann kommen!

 

Hier wird das Einkaufen zum Erlebnis:

 

Bei einem Fischhändler:

Sonnabend, 25.10.2014

Der gestrige Ruhetag hat uns beiden gutgetan. Es ist auch nicht ganz so drückend heiß wie gestern, obwohl das Thermometer in der Kajüte heute die 30°-Marke geknackt hat. Fast windstill ist es immer noch, also die beste Gelegenheit, die neuen "Windfänger" auszuprobieren. Wir haben für jede Luke einen, und ihre Aufgabe ist es, auch das kleinste Lüftchen ins Boot zu leiten. Die Premiere ist gelungen, weitere Auftritte sind garantiert.

 

Der Skipper guckt noch etwas skeptisch:

 

Nachdem der eine und andere Nippel durch die Lasche gezogen war, ist auch dieser "Luftfänger" einsatzbereit:

Freitag, 24.10.2014

Nach den vergangenen zwei Tagen, die so voller Eindrücke waren, gönnen wir uns heute eine Pause. Ingo ist ein bisschen erkältet, mir macht die Hitze zu schaffen. Es ist ein heißer und windstiller Tag. Wir schlafen, dösen, lesen und schwitzen ordentlich. Nur zu den allernotwendigsten Tätigkeiten können wir uns aufraffen. Könnte bitte mal jemand abwaschen? Diese Lethargie wird am späten Nachmittag ganz plötzlich durch ein Klopfen am Boot unterbrochen. Kirsten und Burkhard wollen uns zu einem Stadtbummel abholen. Gute Idee! Ein Spaziergang ist jetzt genau das Richtige und wir betätigen uns als Stadtführer.

 

Nicht nur in Bremen, sondern auch hier in Santa Cruz werden Bäume bestrickt und behäkelt:

 

Heute in zwei Monaten werden in Deutschland (und auf der Amazone) die Geschenke ausgepackt. Weihnachtsdeko haben wir dabei, könnten aber hier noch nachkaufen:

Donnerstag, 23.10.2014

Weil es gestern schon so schön war, wollen wir auch den heutigen Tag mit Kirsten und Burkhard verbringen. Eine Rundfahrt durch den Parque Nacional del Teide, der das Zentrum Teneriffas bildet, steht auf dem Programm.

Der Nationalpark liegt nicht nur mit über 2.000 Höhenmetern über allen anderen Regionen der Insel, sondern er grenzt sich zusätzlich durch einen Bergring von seiner Umgebung ab. Seit 2007 ist das Gebiet von der UNESCO als Weltnaturerbe anerkannt.  Alle Gesteinsfarben leuchten hier: braun, schwarz, weiß, rot und sogar grün. Es gibt fast weiße, brettflache Ebenen, goldfarbene turmhohe Felsen, dunkle wilde Steinströme und in seiner Mitte den Teide, den höchsten Berg Spaniens, die höchste Erhebung im Atlantik. Der Nationalpark ist "jungvulkanisch" und kann nicht als erloschen angesehen werden. Der letzte Ausbruch erfolgte erst 1909 außerhalb des Parks an der Südwestflanke des Umschließungsringes.

Es war ein schöner Tag mit vielen grandiosen Ausblicken und tollen Eindrücken.

 

Der Teide - 3.717 m hoch:

 

 

An der Seilbahn, mit der man auf den Teide fahren kann, gibt es eine sehr, sehr lange Wartschlange. Wir haben nicht so viel Geduld aufgebracht und die Seilbahnfahrt ausfallen lassen. Ein Tipp: Tickets übers Internet buchen, dann spart man sich das stundenlange Anstehen.

 

 

Eine Landschaft von karger Schönheit - Licht und Schatten auf dem Teide:

 

Vorsicht, mein Lieber!

 

Im Hintergrund die Canadas genannten auffälligen flachen Zonen: 

 

In natura unbeschreiblich schön - die Canadas:

 

Zeit für eine Pause. In Boca Tauce im Nationalpark genießen wir in einem Restaurant mit einmaliger Aussicht ein sehr leckeres Essen:

 

Mit einem Abstecher in den Südwesten Teneriffas nach Los Gigantes, zur gigantischen Steilküste, beenden wir unsere Rundfahrt und machen uns auf den Rückweg:

Mittwoch, 22.10.2014

In den vergangenen Tagen waren wir viel beschäftigt und haben einiges erledigt bzw. auf den Weg gebracht. Höchste Zeit also, mal wieder etwas Nettes zu unternehmen. Heute sind wir mit Segelfreunden aus Deutschland verabredet, die auf Teneriffa Urlaub machen, und wollen gemeinsam etwas unternehmen. Wie praktisch, dass Kirsten und Burkhard ein Auto gemietet haben. Nachdem sie sich zunächst vom ordnungsgemäßen Zustand der Amazone und ihrer Besatzung überzeugt haben - Boot und Crew sind gut in Schuss - kann es losgehen.

Zunächst wollen wir zum Strand von San Andrés, nördlich von Santa Cruz fahren. Wir mussten aber feststellen, dass dieser gesperrt ist. Wegen des heftigen Regens am vergangenen Sonntag, bei dem es zu Schlammlawinen gekommen ist, muss dort noch aufgeräumt werden.

Weiter geht die Fahrt zum Anagagebirge im Nordosten Teneriffas. In den Nordhang der Cumbre, bei El Bailadero, wurde eine neue Herberge gebaut. Genau der richtige Platz, um bei einer leckeren Mahlzeit und einem Kaffee den fantastischen Blick in die Schluchten des Gebirges und auf den Atlantik zu genießen.

Den nächsten Halt legen wir am Cruz del Carmen ein und besuchen den Naturpark Parque rural de Anaga. Wir machen einen kurzen Spaziergang und genießen die herrliche Waldluft.

Als letzte Station steht La Laguna auf dem heutigen Programm. Mit der Straßenbahn waren wir neulich von Santa Cruz aus dorthin gefahren. Heute wollen wir uns dort mehr Zeit nehmen und die schöne Altstadt besichtigen. Ab 1510 war La Laguna über mehrere Jahrhunderte das geistige und politische Zentrum Teneriffas. Die erste und bis 1989 einzige Universität der Kanaren hat hier ihren Sitz. Die UNESCO erklärte La Laguna 1999 zum Kulturerbe der Menschheit.

Bei einem leckeren Essen in einem gemütlichen Restaurant lassen wir gemeinsam den Tag ausklingen. Und weil es uns allen so viel Spaß gemacht hat, haben wir uns auch gleich für morgen wieder verabredet.

 

Auf Norderney haben wir uns verabschiedet und hier in Santa Cruz gibt es ein Wiedersehen mit Kirsten und Burkhard:

 

Blick auf San Andrés:

 

So grün ist der Norden Teneriffas: 

 

Herrliche (grüne) Ausblicke bieten sich uns:

 

Straßenszene in La Laguna:

 

 

Dienstag, 21.10.2014

Einkaufen, kochen, putzen, waschen, an der WLAN-Anlage basteln - das hat unseren heutigen Tag ausgefüllt. Bei "TV Nalber" werden wir schon fast mit Handschlag begrüßt. Auch heute haben wir dort brav eine Nummer gezogen und uns in die Warteschlange eingereiht. Die technischen Unwägbarkeiten und ihre Überwindung sind Ingos Thema, und er wird beizeiten noch etwas ausführlicher darüber berichten. Jetzt nur soviel: Ich finde das alles sehr kompliziert, der Antennenwald wächst, der Frust ist zwischendurch ziemlich groß, aber es gibt zum Glück auch Erfolgserlebnisse. Zum jetzigen Zeitpunkt funktioniert unsere WLAN-Verbindung jedenfalls mit den neuen Produkten von Alfa bestens. Die Spielverderber WeBBoat und Engenius haben Pause.

Montag, 20.10.2014

 

Nachdem es gestern so heftig geregnet hat, scheint heute wieder die Sonne, und es ist mit 25 Grad auch wieder schön warm. Heute stehen nochmal Besuche beim Yachtausrüster und beim Elektronikhändler auf dem Programm. Beim Yachtausrüster haben wir ein Solarpaneel bestellt. Es soll die beiden Paneele, die wir bereits an Bord haben, ergänzen. Beim Elektronikhändler haben wir neulich schon WLAN-Zubehör gekauft und heute noch fehlende Teile bestellt. Wir sind jetzt seit einer Woche hier in Santa Cruz und werden noch eine Weile bleiben - auch um uns für die Törns zu den Kap Verden und in die Karibik auszurüsten und mit Proviant zu versorgen.

In Santa Cruz gibt es mehrere verschieden große Parks. Auf dem Rückweg zur Amazone sind wir durch den Park Garcia Sanabria geschlendert. Er ist über 6 ha groß und befindet sich im nördlichen Teil der Innenstadt. Von der ersten Idee (1881) bis zur Anlegung des Parks (1926) hat es 45 Jahre gedauert. Gut Ding will Weile haben.

 

Der Park ist nach dem ehemaligen Bürgermeister Santiago Garcia Sanabria benannt, der maßgeblich die Anlegung des Parks unterstützt hat. Die folgenden Fotos sind in dem Park entstanden:

 

 

 

 

 

 

In diesem netten Laden ("TV Nalber") betreibt Ingo die weitere Aufrüstung unserer WLAN-Anlage. Es ist ein relativ kleines Ladenlokal, gut sortiert, mit mehreren Mitarbeitern und gut besucht - es werden Nummern gezogen, damit es immer schön der Reihe nach geht:

Sonntag, 19.10.2014

 

Dieser Sonntag ist leider ganz verregnet, es donnert und blitzt. Seit Harlingen ist es für uns der erste komplette Regentag. Er kommt nicht ganz überraschend, die Wettervorhersage hatte ihn schon angekündigt. Wir hatten uns deshalb für heute vorgenommen, am Laptop zu arbeiten. Einige Daten müssen gesichert werden, und Ingo hat sich mit unseren Videoaufnahmen beschäftigt. Am späten Nachmittag war es dann soweit - das zweite Video unserer Reise ist fertig! In wenigen Minuten zusammengefasst dokumentiert es die Fahrten von Helgoland bis Borkum.

Als es am frühen Abend endlich zu regnen aufhörte, haben wir uns noch zu einem Bummel durch die Stadt aufgemacht. Hier hat der viele Regen deutliche Spuren hinterlassen. Große Pfützen überall, Erde und Kieselsteine sind auf die Gehwege gespült worden, die Feuerwehr ist mit Pumpen im Einsatz. Das Hafenwasser ist von der eingeschwemmten Erde ganz braun, einiger Unrat schwimmt darin. Obwohl es hier in Santa Cruz nicht gestürmt hat, steht einiger Schwell in den Hafen und die Boote zerren an ihren Leinen und eins schaukelt noch aufgeregter als das andere. Die Amazone macht bei diesem Schaukel-Wettbewerb natürlich auch mit.

Hier ist der Link zum zweiten Video: https://www.youtube.com/watch?v=Dh2kZmXMDnc&feature=youtu.be

 

Der Regen plattert aufs Kajütdach, die neue CD von Enrique Iglesias dudelt leise im Hintergrund, einen Kaffee, ein gutes Buch - das Leben kann so schön sein:

 

 

Für Teneriffa spricht die Statistik von sechs Regentagen im Oktober - heute war einer:

 

Den Spaziergang durch diesen kleinen Park verschieben wir besser - er steht unter Wasser:

 

Sonnabend, 18.10.2014

 

Antjes Aufgabe war heute, in einem unbegrenzten (möglichst langen) Zeitraum möglichst wenig Geld beim Shoppen auszugeben. Meine Aufgabe war heute, das Vakuumventil am Motor auszutauschen. Das war schon lange auf der ToDo Liste, da es nicht mehr richtig geschlossen hat und immer etwas Seewasser in die Motorbilge gelaufen ist.

Wenn so ein Ventil nach dem Abstellen des Motors nicht öffnet, könnte Wasser in den Verbrennungsraum laufen und beim nächsten Starten würde dadurch der Motor zerstört. Also schon irgendwie wichtig dieses Ventil und daher steht wohl in der Montageanleitung von Volvo Penta folgendes: "... Die Einbauanleitung ist nur für den berufsmäßigen Gebrauch vorgesehen und nicht für unprofessionelle Anwendung gedacht..."

Als der Vorbesitzer vor 12 Jahren die Maschinenanlage von Volvo Penta professionell für € 17.000,-- einbauen ließ, hat es die Profis wohl nicht gestört, ein unbrauchbares Ventil mit einzubauen, aus dem es immer auf die elektrischen Kabel leckte. Als wir das Boot mit dem erst  96 Betriebsstunden gelaufenen Motor übernommen haben, stellte ich kurze Zeit später das Lecken des Ventils fest. Daraufhin habe ich erst mal das Ventil dicht gemacht und immer sofort nach dem Abstellen des Motors das Seewasserventil geschlossen, damit kein Wasser in den Motor nachlaufen konnte.

Beim freundlichen Volvo Penta Händler wollte ich dann einen neuen Ventileinsatz kaufen. Mir wurde aber dringend davon abgeraten, da er auch nicht lange halten würde und sehr teuer sei. Ich sollte lieber das Ventil vom Mitbewerber Vetus kaufen, das viel besser sei. Er konnte es mir auch gleich verkaufen. Auf diese Weise wurden mit einem neuen Motor gleich zwei Vakuumventile verkauft.

Jetzt, nach zehn Jahren, ist nun das Vetus Ventil altersschwach geworden und Volvo hat inzwischen eine günstigere Neuentwicklung. Mal sehen, wie sie sich macht. Sicherheitshalber habe ich aber lieber wieder eine Auffangvorrichtung installiert, die das Seewasser in die Bilge und nicht über die Kabel leiten würde. Bei der günstigen Gelegenheit, dass Antje von Bord war, habe ich dann auch noch andere Wartungsarbeiten am Motor erledigt.

Antje hat in der Zwischenzeit weder das Geldbudget noch das Zeitlimit ausgeschöpft. Es gab einen zweiten Hackenporsche, ein Kleid und ein Paar Schuhe.

 

Die zwei Volvo Penta Ventile und rechts das Vetus Ventil:

 

Montage mit vorsorglicher Seewasserabführung:

 

Antje war dann doch zu früh (nach fünf Stunden, das soll ich hier einfügen) vom Shoppen zurück und hat mich noch bei der Arbeit ertappt:

Freitag, 17.10.2014

Bevor Senor Eduardo unsere Persenninge nicht zurückgebracht hat, können wir heute nicht von Bord gehen. Wir könnten in der Zwischenzeit in der Sonne faulenzen, ein gutes Buch und den "Spiegel" lesen, einen Kaffee trinken, im Internet surfen oder die Edelstahlteile an Deck und die Messingteile unter Deck putzen. Wir haben uns dann für die letzten beiden Punkte entschieden. Ingo übernimmt wieder den Edelstahl und ich das Messing. Als alles glänzt, klingelt auch schon Ingos Telefon und der sehr engagierte Herr vom Yachtausrüster "Spinnaker" kündigt an, dass der Segelmacher in zehn Minuten bei uns ist. Klappt doch prima. Er bringt die Sachen vorbei, alles passt und die Reißverschlüsse sind auch dran. Geld möchte er nicht haben, denn nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Bezahlung läuft über "Spinnaker". Etwas später meldet sich der Herr "Spinnaker" erneut und bringt kurz darauf die Rechnung vorbei. Gute Arbeit, schnell, zuverlässig, und der Preis stimmt auch.

Seit wir am Montag hier angekommen sind, ist die Anlage merklich voller geworden. Schätzungsweise die Hälfte der Yachten hat die französische Nationale am Heck. Wir sind nicht die einzigen, die sich allmählich auf den großen Törn vorbereiten. Es herrscht geschäftiges Treiben - Treibstoffkanister werden an Bord gebracht, hier und da wird gesägt und gebohrt. Das eine oder andere Crewmitglied wird zum Rigg-Check in den Mast hochgezogen.

 

Die neuen Abdeckungen für das Bimini und die Gurtrolle:

 

In Santa Cruz laden diverse Parks zum Verweilen ein:

 

Donnerstag, 16.10.2014

Senor Eduardo, der Segelmacher, war ja gestern bei uns an Bord und bringt wohl morgen die fertigen Sachen zurück. Wie praktisch, dass er morgen vorbeikommt, dann kann er gleich den Fockschlauch mitnehmen - der muss nämlich auch nachgenäht werden. Zugegeben, noch praktischer wäre es gewesen, wenn wir ihm gleich alles, was überarbeitet werden muss, mitgegeben hätten. Aber was soll's. Wir haben heute die Segel kontrolliert, ob alle Nähte in Ordnung sind, es irgendwo Scheuerstellen gibt usw. Das hatten wir eigentlich erst für den nächsten Monat eingeplant, kurz vor dem Start zu unserem Törn zu den Kapverden. Kurzentschlossen haben wir uns diesen Punkt der Erledigungsliste schon heute vorgenommen und haben außer der Kleinigkeit am Fockschlauch nichts gefunden. Bei dieser Gelegenheit hat Ingo das Großsegel und die Genua auch gleich mit Süßwasser gespült, um das Salz einmal gründlich auszuwaschen. Außerdem hat er ein neues Fall für die Genua eingezogen.

Nach dieser schweißtreibenden Arbeit war dringend eine Pause erforderlich. Anschließend haben wir noch eine Fahrt mit der Straßenbahn zu einem höhergelegenen Stadtteil unternommen. Die Fahrkarten kosteten 1,35 Euro pro Person und Fahrt. Ohne Ticket erwischt zu werden ist zehnmal so teuer wie in Bremen - 400 Euro sind dann fällig.

 

Ingo duscht die Segel - und sich:

 

Antje war auch nicht faul und hat mal wieder gewaschen:

 

 

 

Mittwoch, 15.10.2014

 

Der heutige Tag fing richtig schön an: Ein alter Kollege von Ingo macht zurzeit gerade mit einem Kumpel Urlaub auf Teneriffa, und die beiden haben uns auf der Amazone besucht. Es gab viel zu erzählen. Es war schön, zusammen zu lachen, und die Zeit verging viel zu schnell.

Kaum waren die zwei von Bord, klingelt das Telefon und Senor Eduardo, der Segelmacher, kündigt sein Erscheinen an. 15 Minuten später kam er an Bord. Leider spricht er kein Englisch und wir kein Spanisch. So haben wir ihm mit Händen und Füßen erklärt, was repariert, bzw. neu angefertigt werden soll. Er hat die Spritzkappe, die Kuchenbude und das Bimini mitgenommen, um die Reißverschlüsse auszutauschen. Wir hoffen, dass er alles so verstanden hat, wie wir es gemeint haben. Am Freitag soll alles fertig sein, es bleibt spannend.

Anschließend haben wir uns auf den Weg zur Zahnärztin gemacht. Die Factura, die Rechnung, musste ja noch abgeholt werden. Von dort geht es weiter zum Yachtausrüster - das RM 69 wartet dort auf uns. Zurück an Bord legen wir eine kurze Verschnaufpause ein. So eine Siesta ist eine richtig gute Sache, wir haben uns inzwischen schon ganz gut an diesen spanischen Lebensrhythmus gewöhnt.

Dann heißt es aber wieder fleißig sein. Ingo kümmert sich um den Austausch des WCs. Ich gehe in die Stadt. Santa Cruz gefällt mir gut, nicht so groß wie Las Palmas. Trotzdem gibt es aber viele schöne Geschäfte, Cafés, begrünte Plätze und Straßenzüge. Der Oleander duftet herrlich.  

 

Matthias, Reinhard und der Skipper:

 

Ingo hat diesen Turm, der ganz in der Nähe der Marina steht "Big Ben" getauft. Jede Viertelstunde lässt die Uhr etwas von sich hören:

 

Ohne Spritzkappe und Bimini sieht die Amazone ziemlich nackt aus. Vorübergehend spendet uns diese Plane Schatten. Ihre eigentliche Aufgabe soll es demnächst sein, Regenwasser aufzufangen:

 

Dienstag, 14.10.2014

 

Bevor wir uns hier in Santa Cruz auf Teneriffa richtig orientieren können, müssen wir erstmal einige Dinge auf den Weg bringen. Die Touristeninformation suchen wir heute noch nicht, das klappt vielleicht morgen. Zunächst suchen wir den Yachtausrüster, von dem wir auf Lanzarote schon gehört haben. Wir brauchen eine neue Toilette, ein RM 69. Das bekommen wir aber nicht so leicht. Andere Marken schon, aber ein RM 69 nicht, es wird nicht mehr produziert. Der hiesige Ausrüster soll noch einige Exemplare haben. Und richtig - er hat noch einige auf Lager, morgen können wir eins abholen.

Zweiter Punkt auf der Liste ist der Besuch eines Segelmachers. Wir brauchen einen Sonnenschutz für unsere Gurtrolle am Heckkorb. Außerdem muss ein Reißverschluss am Bimini erneuert werden. Der nette Herr vom Yachtausrüster "Spinnaker" ruft einen Segelmacher an ("Senor Eduardo") und teilt ihm mit, worum es geht. Senor Eduardo verspricht, sich noch heute bei uns zu melden. Bis jetzt haben wir aber noch nichts von ihm gehört. Mal abwarten.

Der dritte Punkt ist ein Besuch bei einer Zahnärztin. Ja, schon wieder. Fünfte Insel, zweiter Zahnarzt. Diesmal aber ein anderer Zahn, und diesmal ist auch nur ein Besuch erforderlich. Na ja, eigentlich doch zwei. Heute konnte zwar der Zahn repariert, aber leider keine Rechnung ausgedruckt werden, weil der Drucker kaputt ist. Morgen früh also nochmal hin und die Rechnung abholen.

 

Hier in Santa Cruz haben wir einen Liegeplatz mit Blick auf die Berge:

 

Erster Eindruck von Santa Cruz:

Montag, 13.10.2014

Er wird nicht geliebt, ist aber manchmal unverzichtbar - der Wecker. Heute hat er uns kurz vor sechs Uhr aus den Träumen gerissen. Gegen halb acht wollen wir ablegen, vorher wird ordentlich gefrühstückt und die Amazone für den Törn vorbereitet. Die Stadt ist schon lange wach, auf den großen Straßen am Hafen herrscht bereits reger Verkehr. In der Marina ist noch alles ganz still und verschlafen. Nur die Amazone verlässt ihren Liegeplatz und fährt durch das spiegelglatte Wasser auf den Atlantik hinaus. Wir starten zu unserem Törn nach Santa Cruz im Norden Teneriffas. Sie ist die größte der Kanarischen Inseln und schon die fünfte, die wir anlaufen. Knapp 60 Seemeilen liegen vor uns. Nur wenig Wind ist vorhergesagt, der im Laufe der Tages etwas zunehmen soll.

Wir setzen das Großsegel, rollen die Genua aus und teilweise mit Motorunterstützung geht es im Norden an Gran Canaria vorbei. Hin und wieder kommt uns ein Segler entgegen, ab und zu überholt uns eine Fähre. Am späten Vormittag kommen die Berge von Teneriffa in Sicht. Am Nachmittag nimmt der Wind tatsächlich auf fünf Beaufort zu, und wir können flott segeln. Es wird ein schönes Finale - die Amazone pflügt mit mehr als sechs Knoten durch die See.

Kurz bevor wir gegen 17.00 Uhr in den Hafen von Santa Cruz einlaufen, müssen wir uns über UKW-Funk dort melden. Das war zuletzt beim Einlaufen in den Hafen von Scheveningen in den Niederlanden erforderlich, aber wir wissen noch, wie es geht. Eine Antwort bekommen wir schließlich auch - es ist alles okay, kein Gegenverkehr, sailing vessel Amazone darf in den Hafen von Santa Cruz einlaufen. Als nächstes melden wir uns über Funk bei der Marina an. Die Antwort kommt prompt - wait a second - wird uns beschieden. Die Sekunde ist lang, sehr lang. Genauer gesagt bleibt das Funkgerät still, aber es kommt uns aus der Marina ein Mitarbeiter in einem kleinen Boot entgegen. Er bittet uns, ihm zu folgen, er weist uns einen Liegeplatz zu und ist uns beim Anlegen behilflich.

Genau gegenüber der Amazone liegt ein Boot aus Deutschland, die "Jasina". Schnell kommen wir mit Regina und Matthias ins Gespräch. Schon wieder eine nette Begegnung!

Dann wird es Zeit für die Anmeldung im Marinabüro, anschließend bekommt die Amazone ihre Süßwasserdusche. Als alles aufgeklart ist, unternehmen wir einen ersten Bummel in die nahegelegene Stadt. Zurück an Bord verputzen wir den restlichen Nudelsalat und überlegen schon mal, was wir morgen alles erledigen wollen.

 

Mal wieder ein Sonnenaufgang auf See. Kurz nach dem Verlassen von Las Palmas geht um 8.00 Uhr die Sonne auf:

 

Kurz vor dem Einlaufen in den Hafen von Santa Cruz - die Küste Teneriffas:

Sonntag, 12.10.2014

In unserem Reiseführer steht, dass es im Monat Oktober durchschnittlich an vier Tagen auf Gran Canaria regnet. Heute war einer dieser vier Tage. Allerdings klarte es gegen Mittag schon wieder auf, und es wurde noch ein sonniger Tag. Es gab mal wieder eine nette Begegnung: Wir haben Katja und Christoph kennengelernt, die mit ihren zwei kleinen Pöksen mit der Segelyacht "Muline" auf demselben Kurs segeln wie wir. Sie sind auch seit Anfang Juni unterwegs und in Stralsund gestartet. Verwunderlich, dass wir uns erst hier in Las Palmas getroffen haben. Außerdem haben wir etwas gemeinsam: Von ihnen ist auch in dem Artikel der "Yacht" zum Thema Auszeit / Sabbatical die Rede.

An Bord gab es das eine und andere zu tun, weil wir morgen nach Teneriffa segeln wollen. Der Trinkwassertank wurde aufgefüllt, die Navigation erledigt, die Wettervorhersage angesehen und eine große Portion Nudelsalat zubereitet. Am Nachmittag haben wir einen letzten Bummel durch Las Palmas unternommen.

 

Nicht nur wir waren fleißig, auch auf diesem Boot ist man nicht faul und putzt:

 

 Stadtrundfahrtbusse:

 

 

Las Palmas wird häufig von Kreuzfahrtschiffen angelaufen:

Sonnabend, 11.10.2014

Wir sind heute endlich dazu gekommen, mit dem Touristenbus durch Las Palmas zu fahren. Die Fahrkarten haben wir schon kurz nach unserer Ankunft gekauft, aber es kam immer etwas dazwischen. Mit den roten offenen Bussen können wir einen Tag lang zwischen den Sehenswürdigkeiten hin und her fahren und an den Haltestellen ein und- und aussteigen, wann wir wollen. "Hop On - Hop Off" - wie es so schön heißt. Die Rundfahrt schließt auch einen geführten Rundgang durch die Altstadt ein.

Nach diesem Ausflug legen wir an Bord eine Pause ein und gehen am Abend nochmal los. Eine Freundin hat uns ein Restaurant am Stadtstrand Playa de las Canteras empfohlen. Und tatsächlich - leckeres Essen, nette Bedienung, tolle Atmosphäre - ein guter Tipp. Danke Kirsten!

 

Und noch einmal ein Foto der Superyacht. Ein Besatzungsmitglied (auf dem Großbaum) ist gerade damit beschäftigt, die Persenning vom Großsegel zu nehmen:

 

Straße in Las Palmas:

 

Las Palmas von einem höher gelegenen Stadtteil aus fotografiert:

 

Die Catedral de Santa Ana - Hauptkirche von Las Palmas:

 

Hübscher Pavillon:

Freitag, 10.10.2014

Die Insel-Rundfahrten in dieser Woche waren sehr schön, unheimlich viele interessante Eindrücke sind auf uns eingestürmt. Das war aber auch anstrengend, und heute haben wir es ein bisschen ruhiger angehen lassen. Große Wäsche musste aber trotzdem mal wieder sein. Hier in der Marina gibt es Profi-Waschmaschinen und Trockner, so dass diese Aktion fast nebenbei erledigt werden konnte. Der Langenbacher-Bottich kam auch wieder zum Einsatz, alles paletti. Einige Besorgungen bei den Yachtausrüstern hier am Hafen mussten auch noch sein. Am späten Nachmittag konnten wir dann zu einem Stadtbummel durch Las Palmas aufbrechen und diesen schönen Tag genießen.

 

Auch heute fotografiert:

 

Ein Tourist genießt den Ausblick auf die Badebucht und den Strand Playa de Las Canteras:

Donnerstag, 09.10.2014

 

Heute ist der letzte Tag, an dem wir den Mietwagen zur Verfügung haben, und wir wollen noch einmal einen Ausflug machen. Es soll erneut in die grandiose Bergwelt und dann in den Süden zu den Dünen bei Maspalomas gehen. Gegen Mittag fahren wir los, und schon nach wenigen Kilometern sind wir in der Cumbre, der Bergregion Gran Canarias. Hier zeigt sich die Insel von ihrer stillen, ursprünglichen Seite. Wir können wieder tolle Aussichten genießen und unternehmen auch eine kurze Wanderung zum Roque Nublo, dem 1.813 m hohen Wahrzeichen Gran Canarias.

Inzwischen ist Ingo schon ein ganz routinierter Serpentinenfahrer. Die Straßen sind zum Teil sehr schmal, extrem kurvig und steil. Hinter jeder Kurve bietet sich ein neuer atemberaubender Ausblick.

Wir fahren vom Norden kommend in den Süden und erreichen am späten Nachmittag Maspalomas, einen lebhafen Touristenort. Schon von weitem erkennen wir die Hotel- und Apartmentanlagen. Das besondere an diesem Ort sind die Dunas de Maspalomas, die Dünen. Sie gehören zu den großartigsten Naturphänomenen Gran Canarias und stehen unter Naturschutz. Die Dünen bestehen vor allem aus von der Brandung zerriebenem, angespültem Korallen- und Muschelkalk. Das Gebiet ist 418 ha groß.

Den Sonnenuntergang genießen wir an der schönen Strandpromenade von Maspalomas, ehe wir uns auf den Rückweg begeben. Zurück nehmen wir den direkten Weg über die Autobahn. Auf dem Mittelstreifen wachsen kurzstämmige Palmen und Oleander, der weiße und rote Blüten trägt .

 

Grandioser Ausblick - im Hintergrund ist Las Palmas zu erahnen:

 

In der Bergregion unterwegs:

 

Es wird gewandert:

 

Im Hintergrund der Atlantik und Maspalomas:

 

Uferpromenade in Maspalomas und ein echter Leuchtturm:

 

Die Dunas de Maspalomas:

 

Zu wem wohl diese Schatten gehören?

 

Die Dünenlandschaft:

 

... eben noch in den Bergen gewandert, jetzt in den Dünen entspannen:

Mittwoch, 08.10.2014

Den gestrigen Beitrag konnten wir nur mit einiger Verspätung ins Netz stellen, weil  unser Datenvolumen von 2 GB  auf unserer spanischen SIM-Karte nach zwei Wochen schon verbraucht war. Das WLAN der Marina ist erst neu eingerichtet und funktioniert leider nicht. Also waren wir kurzzeitig vom Internet abgeschnitten, bis wir heute neues Datenvolumen auf unsere SIM-Karte laden lassen konnten.

Neben der Beschäftigung mit unserem Internetzugang gab es heute eine weitere Aufgabe: Einen Zahnarzttermin wahrnehmen. Seit einiger Zeit rumort es in einem meiner Zähne, ignorieren wäre eine schlechte Idee. Die Suche im Internet nach einem deutschsprachigen Zahnarzt in Las Palmas, ein Anruf bei meiner Reisekrankenversicherung und die Empfehlung des hiesigen Trans-Ocean Stützpunktleiters René Ernert ergaben jeweils dieselbe Praxis. René hat sich als Helfer in der Not angeboten und mich sogar vorgestern zur Zahnarztpraxis gefahren. Heute hatte ich den dritten Termin und meine Zahnschmerzen bin ich los. Dafür hat jetzt ein Backenzahn eine spanische Füllung.

Am Nachmittag konnte es dann endlich zur Fortsetzung unserer Inselerkundung losgehen. Das erste Ziel ist der kleine Fischerort Puerto de las Nieves, im Nordwesten gelegen. Von dort aus fahren mehrmals täglich die Katamaranfähren nach Teneriffa. 

Weiter geht die Fahrt durch die Berge, immer an der Westküste entlang. Mal abwärts, dann wieder steil bergauf, immer in Serpentinen. Nach jeder Kurve bietet sich wieder ein anderer, atemberaubender Blick auf den Atlantik, die Berge und die Täler. Wie bei einer Carrera-Bahn folgt eine "Schikane" auf die andere. Schließlich erreichen wir Playa de la Aldea, legen eine kurze Pause ein, um dann nach Puerto de Mogán weiterzufahren.

Am frühen Abend kommen wir dort an und stellen fest, dass die Marina tatsächlich sehr gut besucht ist. Freie Plätze sind nicht vorhanden. Entlang der Mole des Yachthafens liegen Restaurants und Kneipen dicht an dicht. Es herrscht reges Treiben. Im Reiseführer ist über Puerto de Mogán zu lesen: "Mit viel Feingefühl haben Architekten das andalusische Idyll eines weißen Dorfes vor den alten Fischerort ins Meer hinaus gebaut. Arkaden verbinden ansehnliche Apartmenthäuser, die nie höher als zwei Stockwerke sind."  Eigentlich ganz nett gemacht - aber haarscharf an Disneyland vorbei.

Wir finden ein schönes Restaurant und treten nach einem leckeren Essen die Rückreise an. Es geht über die Autobahn, die sogar beleuchtet ist, zurück nach Las Palmas.

 

Wunderschöne Ausblicke bieten sich uns von der Küstenstraße aus:

 

Im Hintergrund die Spitze des Pico de Teide auf Teneriffa. Mit 3.717 m der höchste Berg Spaniens:

 

In Playa de la Aldea ist ziemlich viel verboten:

 

Wunderschönes Farbenspiel:

 

Marina in Puerto de Mogán (85 km von Las Palmas entfernt):

Dienstag, 07.10.2014

Ein (Miet-)auto zur Verfügung zu haben ist eine herrliche, luxuriöse Angelegenheit. Wir nutzen den Wagen am heutigen Vormittag zunächst für einen größeren Einkauf im Supermercado. Feine Sache, dass wir die schweren Getränkeflaschen und -dosen nicht weit schleppen bzw. mit dem Hackenporsche durch die Gegend fahren müssen.

Am Nachmittag starten wir zu einem Ausflug zu verschiedenen Dörfern ins Landesinnere im Norden von Gran Canaria. Bei strahlend blauem Himmel starten wir in Las Palmas zur Cumbre, der zentralen Bergregion. In engen Serpentinen geht es bergauf,  die Sonne wird von dichten Wolken und Dunst verdrängt, die Wärme ist verschwunden. Es herrscht eine Sichtweite von deutlich unter  50 m.  Nach einiger Zeit haben wir die Wolken hinter uns bzw. unter uns gelassen, und die Sonne ist wieder da. Grandiose Ausblicke bieten sich uns. Welch ein Kontrast - eben noch Strand und quirliges Großstadtleben, jetzt Abgeschiedenheit, Berge und Wälder. Zwischen Teneriffa und Gran Canaria stauen sich oft die Passatwolken. Da sie selten höher als 1.700 m steigen, bleibt der Süden Gran Canarias ohne Regen, der Norden dagegen ist dank der Niederschläge grün.

Unser erstes Ziel ist Teror, 540 m über dem Meeresspiegel gelegen. Ein verschlafen wirkender Ort, deren gesamte Altstadt unter Denkmalschutz steht. Im Reiseführer wird er als "kanarischster" aller Orte bezeichnet, was mit der Architektur, der Religiosität und den kulinarischen Genüssen begründet wird.

Als nächstes steuern wir Artenara an, den mit 1.270 m über dem Meeresspiegel höchst gelegenen Ort Gran Canarias. Das Besondere an diesem Ort sind die noch heute bewohnten Höhlenwohnungen. Die ältesten in den Tuffstein geschlagenen Behausungen sind einige hundert Jahre alt. Im Sommer kühl, im Winter warm - so machen sich die Einwohner von Artenara das einzigartige Klima einer Höhle zu nutze. Interessante Bauweise.

Ein Abstecher zu dem 1.050 m hoch gelegenen Dörfchen Tejeda steht als nächstes auf dem Programm. Ein ganz entzückendes, verträumtes Örtchen mit schmalen Gassen und Stiegen. Es liegt auf mehreren Hügeln und Plateaus am sonnendurchfluteten Südhang einer mächtigen Schlucht und wird von hohen Bergen eingerahmt.

Auf unserer Rundfahrt halten wir Ein ums andere Mal  an, um die Ausblicke  und den intensiven Duft der Eukalyptusbäume zu genießen.

Am frühen Abend geht es zurück nach Las Palmas, wieder in die Großstadt, wieder zurück ins Gewimmel. Welch ein Kontrastprogramm.

Ach ja, die vermissten Postkarten aus Porto Santo haben anscheinend doch noch ihre Empfänger erreicht. Eine am 28.08. dort in den Briefkasten geworfene Karte ist heute in Bremen angekommen. Auf die portugiesische Post ist also doch Verlass!

 

Diese Superyacht liegt hier in der Marina und ist das beliebteste Fotomotiv:

 

Ausflug nach Teror (22 km von Las Palmas entfernt) - im Hintergrund die Basilica Nuestra Senora del Pino, errichtet zwischen 1760 und 1767:

 

Herrliche Ausblicke - auf Gran Canaria wachsen auch Bäume:

 

Die Höhlenwohnungen in Artenara (49 km von Las Palmas entfernt) - dem höchstgelegenen Ort auf Gran Canaria (1.270 m über dem Meeresspiegel):

 

Auch diesem netten, ruhigen Ort statten wir einen Besuch ab - Tejeda (41 km von Las Palmas entfernt):

 

 

Montag, 06.10.2014

 

Der erste Weg führte Ingo heute Morgen gleich nach dem Duschen ins Büro des Hafenmeisters. Das Büro war noch nicht geöffnet, aber es hatten sich schon andere Seglerinnen und Segler eingefunden, die auch dort etwas zu erledigen hatten. Eine Dame hatte es sich vor dem verschlossenen Büro mit einem Buch gemütlich gemacht und sich die Zeit damit vertrieben. Als das Büro um 9 Uhr geöffnet wurde, hieß es, eine Nummer zu ziehen und zu warten, bis diese aufgerufen wird. Ja, bei einer Marina mit 1.200 Liegeplätzen fällt auch ziemlich viel Büroarbeit an. Aber das Warten hat sich gelohnt: Ohne Probleme konnte Ingo unseren Aufenthalt verlängern lassen, so dass wir bis zum kommenden Wochenende hier bleiben werden. Eine Woche in diesem großen, interessanten Hafen mit den schönen Restaurants, den sehr gut sortierten Ausrüstern und den ordentlichen Duschen kostet für die Amazone einschließlich Landstrom und Trinkwasser nur 55,08 Euro. So preisgünstig werden wir es sicher nicht wieder bekommen - diese Marina soll die günstigste auf allen Kanarischen Inseln sein. Ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis!

Wir haben heute einen Mietwagen für die nächsten drei Tage reserviert und werden diese schöne und interessante Insel auf vier Rädern erkunden. Einen weiteren Hafen werden wir aus verschiedenen Gründen nicht anlaufen. Ein Grund ist z. B., dass für die Marina in Puerto de Mogán eine Reservierung vier Wochen im Voraus gewünscht wird.

Die für heute geplante Fahrt mit dem Touristenbus haben wir verschoben, um einige organisatorische Dinge zu erledigen. Wir hatten uns ja gestern schon an den Schaufenstern der verschiedenen Yachtausrüster und des Angelgeschäfts die Nasen plattgedrückt, und heute wollten wir nun endlich unser Geld loswerden: Unser grüner Freund, der Volvo, muss bei Laune gehalten werden und so haben wir ein paar schöne Dinge für die nächste Wartung für ihn gekauft.  Da wird er sich aber freuen. In einem anderen Geschäft haben wir eine weitere Seekarte für die Karibik und verschiedene Hafenhandbücher erstanden. Wir haben zwar Handbücher dabei, sie sind aber aus einer älteren Auflage. Schließlich sind wir auch noch im Angelgeschäft gewesen und haben eine stabile Angel mit einer soliden Rolle gekauft. Auch ein paar neue Köder haben wir angeschafft. Einer hat sogar bewegliche Augen! Ja, so etwas gibt es wirklich.

 

Diese unbekannte Künstlerin haben wir heute beobachtet: 

 

Hier hängen sie im Angelgeschäft nebeneinander: links eine Dorade, wie wir eine gefangen haben und rechts ein ähnlicher Fisch, wie wir ihn fast gefangen haben:

 

Unsere neue Angel mit der soliden Rolle und den raffinierten Ködern:

Sonntag, 05.10.2014

 

Ausschlafen, frühstücken (mit Sonntagsei) und sich auf einen schönen Tag in einer interessanten Stadt freuen - das hört sich doch gut an! Zunächst heißt es wieder, sich hier zu orientieren und die Touristeninformation zu finden. War gar nicht schwer, und die Mitarbeiterin hat uns mit den nötigen Informationen und Stadtplänen versorgt. Außerdem haben wir Fahrkarten für den Touristenbus erworben, mit dem wir morgen eine Stadtrundfahrt unternehmen wollen. Auch eine geführte Stadtbesichtigung der Altstadt und Museumsbesuche gehören dazu.

Morgen früh müssen wir uns aber erstmal im Marinabüro melden und wegen einer "Verlängerung" nachfragen. Wenn das nicht klappt, haben wir noch die Möglichkeit, im Vorhafen zu ankern.

 

Der Playa de Las Canterras, ganz in der Nähe des Zentrums:

 

Las Palmas - eine moderne Großstadt mit entsprechender Bebauung:

Sonnabend, 04.10.2014

 

Das war heute ein schöner, langer und auch anstrengender Tag, und ich bin ziemlich müde. Doch ohne den Tag im Blog Revue passieren zu lassen, gehe ich nicht in die Koje.

Um 6.00 Uhr klingelt schon der Wecker, weil wir früh zu unserem heutigen Törn aufbrechen wollen. Unser nächstes Ziel ist Gran Canaria, das sind knapp 60 Seemeilen, und wir planen 10 Stunden unterwegs zu sein.  Am Ende waren es dann 9 1/2 Stunden, um 8.00 Uhr haben wir in Morro Jable abgelegt, um 17.30 Uhr haben wir Las Palmas erreicht. Es war mal wieder ein ausgesprochen schöner Segeltag! Die Sonne lacht vom fast wolkenlosen Himmel, der Seegang ist moderat und bei nördlichem Wind von zunächst 4, später 5 Beaufort, segeln wir bei halbem Wind mit vollem Großsegel und ausgerollter Genua an Fuerteventuras Küste entlang und unserer vierten Kanarischen Insel entgegen.

Es ist ein Segeltag wie aus dem Bilderbuch. Ein Tag, an dem uns mal wieder klar wird, was für eine schöne Zeit wir gerade erleben dürfen.

Las Palmas ist Gran Canarias Hauptstadt, die Hälfte der Bevölkerung Gran Canarias lebt hier. So hat Las Palmas einen sehr großen Industrie- und Fährhafen. Schon von weitem sehen wir die großen Kräne, und es herrscht reger Schiffsverkehr. Die Skyline ist beeindruckend, wir haben das Gefühl geradewegs in eine Großstadt zu segeln.

In der Marina von Las Palmas wollen wir versuchen, einen Liegeplatz zu ergattern. Das mit dem Liegeplatz könnte schwierig werden, weil dort im November die Atlantic Rally for Cruisers mit ca. 300 Booten und mehr als 1.000 Seglern startet. Es ist zwar ein sehr großer Hafen mit 1.200 Liegeplätzen, aber wenn "ARC-Zeit" ist, geht dort, außer für die Teilnehmer dieser Atlantikregatta, gar nichts. Wir haben unseren Aufenthalt auf den Kanaren so geplant, dass wir vor dem "ARC-Rummel" in Las Palmas sind. Aber dieses Großereignis wirft seinen langen Schatten schon jetzt voraus. Bereits auf Fuerteventura waren die Security-Leute im Hafen von Gran Tarajal ziemlich nervös: "Bald kommen hier sehr viele Boote an. Dafür müssen wir Liegeplätze freihalten." Dabei war von den zwei Gästestegen noch ein ganzer Steg mit ca. 40 Plätzen komplett frei, und auch der zweite Steg war nur zu zwei Dritteln belegt!

Wir haben uns aber nicht abschrecken lassen und siehe da - für die Amazone ist im Hafen von Las Palmas ein Platz frei. Es sind genaugenommen noch sehr viele Plätze frei. Trotzdem will der Hafenmeister uns erstmal nur für zwei Tage einen Liegeplatz geben, Montag sehen wir dann weiter, ob wir noch ein paar weitere Tage "bewilligt" bekommen.

Nachdem wir die Amazone ordentlich festgemacht und mit Süßwasser geduscht haben, gab es für uns zur Stärkung eine warme Mahlzeit. Danach haben wir uns noch zu einem ersten Rundgang um diesen schönen Hafen mit den Yachtausrüstern, Restaurants und Bars aufgemacht und uns anschließend selbst eine Dusche gegönnt. Diesmal nicht auf dem Steg - hier gibt es sehr saubere, prima Sanitäranlagen.

So - jetzt bin ich aber wirklich müde. Viel Spaß noch mit den Fotos. Gute Nacht!

 

 

Am frühen Vormittag geht es an Fuerteventuras Küste entlang Richtung Süden:

 

 

Wir passieren in respektvollem Abstand Fuerteventuras Südspitze:

 

Obacht! Bloß nicht den zwischen den Inseln verkehrenden Schnellfähren in die Quere kommen:

 

 

Wir sind in der staatlichen Marina von Las Palmas, Gran Canaria. Es gibt einen Anmeldeponton, das Hafenmeisterbüro haben wir auch gleich gefunden, und der hilfsbereite Mitarbeiter hat uns sogar beim Anlegen geholfen, obwohl er schon lange Feierabend hatte:

Freitag, 03.10.2014

 

Unser nächstes Ziel ist Morro Jable im Süden Fuerteventuras. Wir legen um 10.30 Uhr bei strahlendem Sonnenschein und schwachem nördlichen Wind in Gran Tarajal ab. Die knapp 22 Seemeilen legen wir unter Motor zurück. Nur kurz ist ausreichend Wind da, um die Genua ausrollen zu können. So fahren wir an Fuerteventuras bergiger Küste entlang. Je südlicher wir kommen, desto mehr gelber Sandstrand, Hotels und Apartmentanlagen erblicken wir. Mit dem Ankern wird es heute leider nichts, weil der Wind im Laufe des Tages von Nord auf West dreht. Wir würden also bei auflandigem Wind ganz ungeschützt ankern und entscheiden uns deshalb doch für die Marina. Gegen 14.30 Uhr laufen wir in den Hafen ein und stellen alsbald fest, dass die im Hafenhandbuch ausgewiesenen Gästeplätze von Dauerliegern belegt sind. Also dann doch ankern, aber nicht vor dem Hafen, sondern in einer für Ankerlieger ausgewiesenen Ecke im Vorhafen.

Ingo bereitet auf dem Vorschiff alles für das Ankermanöver vor, als ein gellender Pfiff zu hören ist. Er gilt uns - ein Mitarbeiter der Security winkt uns heran und zeigt auf eine leere Box. Es sind bereits Festmacherleinen an den Klampen auf der Anlage vorhanden, so dass wir davon ausgegangen waren, dass der Platz nicht frei ist. Nachdem die Amazone ordentlich festgemacht ist, suchen wir das Hafenmeisterbüro, um uns mit unseren Papieren anzumelden. Das Hafengelände ist nicht besonders groß. Trotzdem finden wir das Hafenmeisterbüro nicht gleich und wollen schon aufgeben, als wir das kleine Büro schließlich doch entdecken. Der Hafenmeister fragt uns, wann wir denn wohl angekommen seien, gestern? Aha, dieser Mitarbeiter hat seinen Laden im Griff. Wir verraten ihm, dass wir gerade erst vor 30 Minuten eingelaufen sind und wer uns welchen Liegeplatz zugewiesen hat. Aber das interessiert ihn nicht weiter. Er kassiert 9,30 Euro Liegegeld für eine Nacht, Landstrom und Trinkwasser inklusive. Sanitäre Anlagen gibt es nicht, also wird morgen früh wieder mal auf dem Steg geduscht.

Am späten Nachmittag machen wir uns zu einem Bummel in den nahegelegenen Ort und einen Spaziergang am Strand auf. Es gibt hier viele große Hotels und auch eine schöne Strandpromenade. Und wer kommt uns dort entgegen - Isabella und Adolf. Wir treffen die beiden mal wieder ganz zufällig. Die Amarillo haben wir schon in der Bucht vor Anker liegen sehen.

 

Playa del Matorral bei Morro Jable, im Süden Fuerteventuras:

 

Herrlicher breiter Sandstrand und große Hotelanlagen in Morro Jable am Playa del Matorral:

 

Direkt von der Sauna über den Strand zur "Abkühlung" in den Atlantik:

 

Ein Atlashörnchen - sie stammen ursprünglich aus Marokko und Algerien - und sind auf Fuerteventura allgegenwärtig:

Donnerstag, 02.10.2014

"Ergänzung Sonntag, 10.12.2017


Ein Segel, zwei Sachverständigengutachten, drei Hauptverhandlungen vier Jahre und fünf Richter/innen. 

Da war doch noch was… Ja, genau. Hin und wieder werden wir angesprochen, was eigentlich aus unserem Rechtstreit mit der Firma Beilken Sails GmbH wegen unserer Genua geworden ist. Um es vorweg zu nehmen: Wir haben Recht bekommen und jede Menge Lebenserfahrung dazu gewonnen.

Ich fasse mal kurz im Groben zusammen, worum es eigentlich ging:

 

  • Der Geschäftsführer von Beilken Sails GmbH hat mich im Herbst 2010 an Bord meines Bootes beraten und das Boot  vermessen
  • Am 08.10.10 wurde mir ein Angebot geschickt. U. a. für die Rollreffgenua mit 37,0 qm aus Hydra Net radial, 303 g/qm
  • Am 11.10.10 kam die erste Auftragsbestätigung mit der Bedingung: Aufnahme der Fertigung nach Anzahlung von 50 %
  • Am 15.11.10 wurde die Genua ohne mein Wissen fertigt gestellt
  • Am 05.12.10 habe ich Änderungen zum Auftrag formuliert
  • Am 09.12.10 folgte die aktualisierte Auftragsbestätigung
  • Am 06.01.10 habe ich wie vereinbart 50% für die Fertigung angezahlt
  • Am 11.02.11 habe ich den Restbetrag für die Rollreffgenua bezahlt und sie erhalten
  • Am 10.04.11 habe ich u. a. reklamiert, dass die Salingverstärkung in falscher Höhe ist und dass das Vorliek zu kurz ist. Ein Foto zeigt 25 cm Platz am Aluminiumprofil. Ich habe dann das Segel zur Änderung der Salingverstärkungen nach Lemwerder gebracht
  • Am 27.09.12 hat der Geschäftsführer der Beilken Sails GmbH die Rollreffgenua das erste Mal an Bord in Augenschein genommen, da er ein Angebot für eine Selbstwendefock  machen sollte und um meine Bedenken bezüglich der Rollreffgenua anzuhören. Ich hatte bereits zwei Meinungen von anderen Segelmachern zu seinem Segel eingeholt. Einer von Ihnen hat sie später geändert. Für den Geschäftsführer der Beilken Sails GmbH war aber alles bestens
  • Als ich ihm am 30.09.12 mitgeteilt habe, dass ich die Selbstwendefock bei CO-Segel fertigen lasse, hat er mir nach etwas Email Korrespondenz am 04.10.12 eine Rechnung in Höhe von € 220,15 für das Ausmessen der Selbstwendefock und für die Beratung zum Segeltrimm der Roll-Reff-Genua vor Ort berechnet. Aus der Email Korrespondenz nur ein Zitat: „Ich war bei Ihnen nie aus After Sales Gründen, sondern zum Aufmaß der SW Fock“
  • Nachdem die Beilken Sails GmbH die Frist für eine angebotene Mediation verstreichen lassen hat, haben wir über die Qualität des Segels ein selbstständiges Beweissicherungsverfahren eingeleitet
  • Auch danach gab es kein Entgegenkommen von der Beilken Sails GmbH und deshalb hatten wir eine Klage auf Minderung des Kaufpreises eingereicht. Anmerkung: Wir sind nicht rechtsschutzversichert und nicht klagewütig. Da aber der Geschäftsführer sämtliche Angebote einer außergerichtlichen Einigung abgelehnt hatte, blieb uns keine andere Wahl, unsere Ansprüche durchzusetzen. 

Dies war mein zweiter Rechtstreit und hoffentlich der letzte, den ich beim Amtsgericht Bremen geführt habe. Vor 28 Jahren hatte ich meinen ersten Rechtstreit, bei dem es um einen Ruderschaden ging. Beim Amtsgericht reichte ein Gutachten von einem Sachverständigen, den ich selbst beauftragt hatte, für ein klares Urteil. Vom Landgericht wurde dann ein weiteres Gutachten auf Basis der Aktenlage bestellt. Als Ergebnis habe ich nach nur einem Jahr mit zwei Instanzen meine eingeklagte Forderung und alle Auslagen erhalten. 

Bei diesem Rechtstreit hat die erste Instanz beim Amtsgericht Bremen von der Beauftragung eines Beweissicherungsgutachtens bis zum Urteil vier Jahre gedauert. Zuvor hatte die Beilken Sails GmbH alle meine Versuche einer gütlichen Einigung inklusive einer moderierten Mediation abgelehnt. Während unserer Zeit in der Karibik hatte ich sogar schon einem Vergleich des dritten Richters bedingungslos zugestimmt, d. h. € 450,00 und 7/10 der Kosten. Damit hätte ich zwar mehr bezahlt als ich bekommen hätte, aber der Rechtstreit wäre damit beendet gewesen.

Die € 450,00 wollte die Beilken Sails GmbH zwar ohne Anerkenntnis einer Rechtspflicht und jegliches Präjudiz an mich leisten, sofern es dem Rechtsfrieden und der Kundenzufriedenheit dienlich sein sollte. Die 3/10 der Kosten wollte sie aber nicht übernehmen.

Dieses Jahr wurde dann die Beilken Sails GmbH verurteilt € 500,00 sowie die Hälfte der Kosten des Rechtsstreits zu zahlen. In der Zwischenzeit ist das Urteil rechtskräftig und die Konten sind ausgeglichen. Wie ist es zu dem ausgeurteilten Betrag von € 500,00 gekommen:

„Bei der Schätzung nach § 287 ZPO hat das Gericht berücksichtigt, dass der Kläger letztlich von der Funktion her im Grunde eine Roll-Genua anstelle einer Roll-Reff-Genua erhalten hat und dass auf Grund der Ausführungen des Sachverständigen zur Überzeugung des Gerichts feststeht, dass der Mehrwert einer Roll-Reff-Genua im Vergleich zur Roll-Genua bei etwa € 500,00 anzusiedeln ist“

Ach ja, nachdem wir damals nach einem weiteren Vergleichsversuch des dritten Richters nicht 100% der Kosten übernehmen wollten, hat er entsprechend seiner Ankündigung den von der Beilken Sails GmbH vorgeschlagenen zweiten Gutachter aus Schleswig-Holstein bestellt. Gegen eine mögliche andere Sachverständige aus Mecklenburg-Vorpommern hatte die Beilken Sails GmbH Bedenken geäußert. Daraufhin gab es von uns einen Befangenheitsantrag gegen den Richter, den er bis zu seiner Versetzung zum Landgericht nicht bearbeitet hat. Die vierte Richterin hat den vorgeschlagenen Sachverständigen weiterhin beauftragt und unter hohen Kosten zu dem von ihr mit nur 30 Minuten veranschlagten zweiten Verhandlungstermin eingeladen. Nachdem sie sich u. a. erklären ließ was Reffen heißt, waren die 30 Minuten auch schon vorbei. Die dritte Hauptverhandlung leitete dann die fünfte Richterin, da die vierte Richterin wie auch schon die erste in Mutterschutz gegangen war.  

Mir tun die Kläger leid, bei denen es nicht um kleine Beträge, sondern um ihre Existenzgrundlage beim Amtsgericht Bremen geht. Unser Anwalt kennt viele solcher Fälle. 


Fazit: Wer heutzutage sein Recht bekommen will, muss im Vergleich zu früher einen sehr langen Atem haben und in Kauf nehmen, dass ein Rechtstreit noch mehr Lebensqualität kostet. 

Im Übrigen sind wir mit der Verarbeitungsqualität der Genua von der Beilken Sails GmbH und mit den Änderungen durch CO-Segel sehr zufrieden. Wenn unser Hanseat 70 längere Genuaschienen hätte, wäre die Genua lt. Gutachten auch als Roll-Reff-Genua und nicht als Roll-Genua einsetzbar gewesen. Vorort gemessen hat der Geschäftsführer der Beilken Sails GmbH persönlich."

 

Mit dem schönen neuen Bottich von "Langenbacher" macht das Wäschewaschen gleich viel mehr Spaß:

 

Zu einem Spaziergang sind wir dann doch noch gekommen. Der Hafen und die Bucht aus der Vogelperspektive:

 

 

Der Ort Gran Tarajal, der Strand und die Bucht:

Mittwoch, 01.10.2014

Es gilt, den Bus um 10.30 Uhr zu erreichen, mit dem wir in den Norden fahren wollen. Eine Inselrundfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln steht heute auf dem Programm. Fuerteventura ist nach Teneriffa die zweitgrößte Insel des Archipels. Der Bus bringt uns nach einstündiger Fahrt zunächst nach Puerto Rosario, dem Hauptort. Dort steigen wir in den Bus um, der nach Corralejo fährt. Diese Fahrt dauert ca. 50 Minuten. Es geht durch Dörfer, bergige Landschaften und an der Küste entlang. Uns fallen einige Bauruinen auf, im Stadium des Rohbaus steckengebliebene Bauvorhaben. Aber auch verfallene Häuser, geschlossene Restaurants, große verlassene Apartmentanlagen und leer stehende Supermärkte. Uns drängt sich der Eindruck auf, dass zumindest Fuerteventuras Norden schon bessere Zeiten gesehen hat.

In Corralejo kommen wir an dem unter Naturschutz stehenden Dünenpark vorbei. Langer, herrlich weißer Sandstrand, an dem sich Kitesurfer und andere Wassersportler vergnügen. Der Ort an sich spricht uns nicht an - auch hier viele leer stehende Ladenlokale und Restaurants. Wurde auf Madeira und Lanzarote an allen Ecken gebaut, haben wir hier auf Fuerteventura erst zwei Bauarbeiter gesehen, die auf einer großen Baustelle arbeiten. Am späten Nachmittag geht es schließlich zurück. Für die Busfahrkarten haben wir rund 35 Euro für uns zwei ausgegeben. Wir erinnern uns: Auf Guernsey haben wir eine Inselrundfahrt für 1,33 Euro pro Person unternommen.

Wieder in Gran Tarajal angekommen, stöbern wir noch in dem Baumarkt Langenbacher, der hier gleich am Hafen zu finden ist. Es ist ein sympathischer Gemischtwarenladen, in dem wir fündig werden: So kaufen wir unter anderem für unser Schlauchboot eine Kette, um es zukünftig bei unseren Anlandungen mit einem Vorhängeschloss sichern zu können.

 

Der Dünenpark bei Corralejo, im Hintergrund zwei große Hotelanlagen:

 

In Corralejo boten sich wenig Fotomotive - aber dieser aktive Vulkan mit Nebengebäuden gefiel uns:

 

Der Strand und die Bucht bei Gran Tarajal - unserem derzeitigen Liegeplatz: