Sonnabend, 30.05.2015, 12.00 Uhr

Position 39° 5,2' N; 40° 21,2' W; Etmal: 124 Seemeilen; Rest: 426 Seemeilen

Endlich haben wir den Wind erwischt, und seit heute Morgen um halb fünf kann endlich wieder gesegelt werden! Es weht mit 2 - 3 Beaufort schräg von achtern, die Genua ist ganz ausgerollt, schaukelnd, rollend und geigend kommen wir mit etwa vier bis fünf Knoten ganz gut voran. Dabei hilft uns auch seit geraumer die Meeresströmung, die mit etwa einem Knoten mitschiebt. Zunächst hatte Ingo den Gennaker gesetzt, unser buntes Leichtwindsegel, das uns auf der Weser und der Nordsee bei leichten Winden schon gut vorangebracht hat. Leider mussten wir aber nach etwa zwei Stunden doch einsehen, dass es hier bei diesem unruhigen Seegang zu sehr schlägt und am Rigg zerrt. Die ausgebaumte Genua flappt nur hin und wieder, leise gurgelt das Wasser am Rumpf entlang, hier und da klappert ein Topf oder ein Teller im Schapp, aber ansonsten herrscht himmlische Ruhe. Unser treuer grüner Freund, der Volvo, hat jetzt eine sehr verdiente Ruhepause.

Mit Navigation, Wettervorhersage auswerten, Diesel Nachtanken, Kochen, Putzen, Duschen, Essen, Angeln (leider erfolglos), Schlafen und Lesen vergeht die Zeit. Ab und zu kommen Delphine vorbei, so als ob sie sich vergewissern wollten, dass bei uns alles in Ordnung ist. Wir zuckeln friedlich im hellen Sonnenschein über den glitzernden Atlantik, Nachts im silbernen Mondschein unter dem kolossalen Sternenhimmel - alles ist gut.