Montag, 14.07.2014

Wenn zukünftig die Rede vom Finale der Fußballweltmeisterschaft 2014 sein wird, werden wir das immer mit einem super schönen Abend in Frankreich verbinden - ausgerechnet Frankreich - haben die Deutschen die Franzosen doch aus dem Turnier gekickt. Aber nein, sie sind gute Verlierer! Heute morgen hat unser französischer Bootsnachbar uns ganz herzlich gratuliert. Aber der Reihe nach: Wir haben gestern das Spiel hier in einer Kneipe direkt an der Hafenpromenade gesehen. Es war rappelvoll, außer uns waren nur wenige Deutsche dabei. Die Stimmung war ausgelassen, und die Franzosen haben sich sehr sportlich verhalten. Als dann endlich das erlösende Tor fiel, haben sie sich mit uns gefreut. Ingo hat mit unserem mitgebrachten Nebelhorn ordentlich Radau gemacht!

Zeitgleich mit der Verlängerung des Spiels, gab es hier ein 15 minütiges, großes Feuerwerk. Soweit ging die Sympathie der Franzosen mit uns Deutschen nun aber doch nicht - das Feuerwerk hatte natürlich nichts mit dem Endspiel zu tun. Heute ist der französische Nationalfeiertag. Es wird an diesem Tag an den Sturm auf die Bastille am 14.07.1789 erinnert. Er ist aber auch ein beliebtes Volksfest mit allem was dazu gehört und wird traditionell von der Feuerwehr ausgerichtet. In manchen Städten findet dieses Fest in der Nacht zum 14.07. statt - und Camaret gehört zu diesen Städten. So gab es auch einen großen Laternenumzug, angeführt von mindestens zehn Dudelsackspielern.

Weltmeister werden macht hungrig - und so sind wir nach dem Spiel zum Festplatz spaziert und haben uns mit Pommes und Würstschen gestärkt. Bedient wurden wir - siehe oben - von einer Feuerwehrfrau. Es war eine Bühne aufgebaut worden, auf der eine zwölfköpfige Band aufgetreten ist. Sie haben richtig gute Musik gemacht, getanzt und eine tolle Show geboten. Wir haben dann auf der Amazone noch "entre nous" auf die Fußballweltmeisterschaft angestoßen und von dort die Musik genossen. Aus der Ferne war auch noch ein versprengter Dudelsackspieler zu hören - gegen die Bässe der großen Band hatte er allerdings wenig Chancen.

Heute Morgen hieß es dann Günter zu verabschieden. Wir freuen uns für ihn, dass er nun bald Amrum und Helgoland anläuft, wo er schon so lange nicht mehr war. Die Leinen loswerfen, nochmal hinüberrufen, dass wir eine gute Reise wünschen, winken. Dann fährt er aus dem Hafen, und wir werden ihn wohl nie mehr wiedersehen. Wir haben ihn hier nur kurz kennengelernt, trotzdem ist die Stimmung für einen Moment merkwürdig.

 

Hier an der Promenade gibt es die verschiedensten Geschäfte und Lokale. Dieser junge Mann beschäftigt sich unverkennbar mit Meeresdelikatessen:

 

Quizfrage: Wer kennt diesen hübschen Vogel? Wir haben ihn heute hier am Hafen gesehen.

 

Auch das ist Camaret. Fünf Minuten Fußweg vom Boot entfernt - eine schöne Bucht:

 

Dieses Schiff rangiert bei den Fotografen auf Platz 2 (gleich nach den Wracks, die unangefochten den 1. Platz belegen):

 

Aber nicht nur für die Fotografen ist es ein schönes Motiv. Auch diese Künstlerin findet anscheinend Gefallen an dem Schiff:

 

Diese Segelyacht hatte ich schon bei Niedrigwasser fotografiert. So sieht das Ganze dann bei Hochwasser aus. Wegen des heutigen Feiertages hat sie sich hübsch gemacht, äh, über die Toppen geflaggt, wie der Fachmann sagt: