Freitag, 11.07.2014

Heute klingelte um 5.45 Uhr der Wecker, weil wir uns überlegt hatten, von Roscoff zu dem Hafen mit dem komisch klingenden Namen L'Aber Wrac'h (sprich Laberwrack) zu segeln. Die Wind- und Wettervorhersage war einigermaßen günstig. D. h. , sonnig, wenig Wind und diesen nicht direkt auf die Nase. Live bedeutete es: sonnig, sehr wenig Wind und viel Arbeit für den Volvo. Trotzdem haben wir dann unterwegs unseren Plan geändert und sind direkt nach Camaret Sur Mer gesegelt bzw. gefahren. Klingt auch viel besser als Laberwrack. Wir waren ziemlich genau 12 Stunden unterwegs und haben knapp 67 Seemeilen zurückgelegt.

Wir haben jetzt den Englischen Kanal hinter uns gelassen und den Nordatlantik erreicht. Waltraud und WoIfgang  hatten uns in Guernsey den Tipp gegeben, Camaret anzulaufen. Danke! Wirklich eine gute Empfehlung. Im Hafen Camaret Sur Mer gibt es zwei Marinas, in denen Besucher festmachen dürfen. Im ersten, Port Vauban, gibt es Stege, an denen längsseits festgemacht wird. Hier war schon alles ziemlich voll. Außerdem liegt er etwas außerhalb, und wir hatten von vornherein geplant, im Port du Notic, direkt in der Stadt, festzumachen. Dort liegt man entweder in einer der wenigen Boxen oder längsseits im Päckchen.

Der sehr hilfsbereite Hafenmeister kam uns schon im Schlauchboot  entgegen. Leider konnte er uns keine Hoffnung auf einen Boxenplatz machen - alles belegt. Nur im Päckchen geht noch was. Da kann man nichts machen, also erstmal längsseits gehen.

Die großen, modernen Marinas sind oft seelenlose Bootsparkplätze mit allem Komfort, aber leider ohne Atmosphäre. Hier ist es anders. Jede Menge Flair, aber leider nur ca. 10 Boxenplätze für Gäste. Das tägliche Liegegeld kostet hier 24,64 Euro, einschließlich Trinkwasser und Landstrom, duschen kostet extra, pro Durchgang 2 Euro. Für diese 2 Euro kann ich hier nicht nur duschen, sondern den Männern beim Rasieren zusehen, da Männlein und Weiblein hier gemeinsam einen Duschraum nutzen. Manchmal kommt sogar ein Flitzer vorbei, um eine weitere Duschmarke aus dem Automaten zu ziehen! Das war es mir wert...

 

Eine winzig kleine Vorahnung auf die kommende Atlantikdünung:

 

Diese Segelyacht steht angelehnt an der Kaimauer. Ziemlich praktisch für Unterwasserarbeiten.