Was zeichnet die Ausstattung unserer 10,5 m langen und 1971 gebauten Amazone für so eine Reise aus?

 

       I.          Rumpfkonstruktion

  • Gemäßigter Langkieler für ruhiges Seeverhalten
  • Keine Kielbolzen die lecken könnten, da der Bleiballast in den Rumpf eingesetzt ist
  • Komplett massives GFK-Rumpfmaterial (1,8 cm dick im Wasserpassbereich)
  • Wassertank (250 l) und Dieseltank (150 l) unterhalb der Bodenbretter
  • Edelstahlruder durch ein Edelstahl-Skeg geschützt
  • Abschlagbares Kutterstag mit Ratschenspanner (2012)
  • Zum Schutz noch eine Teakscheuerleiste mit Messingschiene (2007)

 

Als wir gut 200 sm vor Bermuda mit 6 kn Fahrt mit einem schlafenden Wal kollidiert sind, waren wir sehr froh, dass wir trotz knallendem Aufschlag unseres Ruders auf dem Wal ohne Schaden einfach weitersegeln konnten. Der soliden Konstruktion sei Dank! J

 

     II.          Kutterrigg und komplette Segelgarderobe

Das nachgerüstete Kutterstag (7 mm, 2013) ist am Unterwant eingehakt und kann leicht mit Hilfe des Wichard Schnellspanners (2011) montiert werden. 

Je nach Wind können die noch nicht eingesetzte leuchtend orangefarbene Sturmfock (6 qm, 2014), die Selbstwendefock (18 qm, 2013) oder die Genua III (28 qm, 2008) am Kutterstag gefahren werden. 

Unter normalen Windbedingungen wird die Rollgenua (36 qm, 2011) an der Rollreffanlage von Harken (2010) eingesetzt. Zum optimalen UV-Schutz wird sie im Hafen mit einem Schlauch überzogen 

Bei leichtem Wind steht der Amazone noch ein Rollgennaker (79 qm, 2013) an einem Selden Furling-System (2013) zur Verfügung. 

Zur einfachen Kraftübertragung auf die Schoten stehen zwei 46er (2010) und zwei 40er (2013) Winschen zu Verfügung 

Es fehlt natürlich auch nicht an mindestens einem Großsegel: 1 x mit zwei Reffreihen (23 qm, 2008) und 1 x mit drei Reffreihen (22 qm, 2013)

 

    III.          Flautenschieber 

Bei Flaute kommt der mit 29 KW/40PS überdimensionierte Volvo MD2040D (2002) zum Einsatz, und damit er beim Segeln nicht bremst, ist er mit einem SPW Verstellpropeller (2002) ausgestattet. 

Für den ruhigen Lauf ist er auf Gummis (2015) gelagert und mit einer Bullflexkupplung (2010) mit der Welle (2002) verbunden. Die Stopfbuchse und das Lager wurden 2015 erneuert.

 

   IV.          Crewmitglieder Peter und Ray 

Zur Entlastung der Stammcrew kommt unter Segeln Peter (Windpilot, 2013) und unter Motor Ray (Raymarine Autopilot, 2012) zum Einsatz.

 

     V.          Komfortables Ankergeschirr für den ruhigen Schlaf vor Anker 

Die elektrische Ankerwinde mit Funkfernbedienung, 60 m Kette, 50 m Leine und 20 kg Spade Anker (alles 2013) hat immer zuverlässig funktioniert. Der Spade Anker hat sich auch auf dichten Grasflächen beim ersten Setzen sofort eingegraben.  

Unseren 16 kg Rocna Reserveanker (2013) mit 10 m Kette und 70 m Gurtband auf Edelstahlrolle (2013) haben wir nie einsetzen müssen.

 

   VI.          Aufgepeppte Ausstattung 

Die Vinylplatten im Innenbereich vor den isolierten Rumpfflächen wurden durch lackierte Wegerungsplatten (2005) ersetzt. Ebenfalls wurden erneuert: Polster (2002), Salontischplatte (2005), Kleiderschranktüren (2005), Türen vom Niedergang (2005), Gasherd (2005), Pinne (2005) Kartentischplatte (2007), Pantrybeschichtung (2008).  

Für den Schlaf unterwegs sind die 2 m langen Kojen im Salon mit Leesegeln (2014) ausgestattet 

Zum sicheren Ein- und Ausstieg wurden die Sparstufen beim Niedergang durch zwei breite Teakstufen (2005) ersetzt.  

Die Spritzkappe, das Segelkleid und die Kuchenbude wurden 2008 erneuert und für den Sonnen- und Regenschutz durch ein Bimini (2014) ergänzt. 

Verchromte Fenster wurden neu verchromt und eloxierte Fenster wurden neu eloxiert (alles 2006). 

Außen wurden die Plexiglasscheibe in der Schiebeluke und die Teakholzplatten im Cockpit ausgetauscht (alles 2005). Die verwitterten Mahagonihandläufe auf dem Kajütdach wurden durch pflegeleichte Teakhandläufe (2005) ersetzt. Ebenfalls pflegeleicht ist unsere Fußreling, die nur beim Prototyp und unserem Hanseat 70 aus Teak anstelle von Mahagoni besteht. 

Der Mast wurde 2010 komplett überholt, lackiert und mit neuen Wanten und Stagen ausgerüstet. Die Püttingbügel und die komplette Reling mit Füßen wurden 2006 erneuert und last but not least das WC wurde 2014 das letzte Mal ausgetauscht.

 

  VII.          Navigatorisches Sorglospaket 

Für die perfekte Orientierung bei Nacht und Nebel werden dem 8“ großen Plotter (2011) sowohl detailgetreu C-Map Karten als auch RADAR-Signale (2011) und AIS-Symbole (2014) angezeigt. 

Zur Kollisionsverhütung können vielfältige Alarmfunktionen eingeschaltet werden und andere Schiffe jederzeit per UKW-Funkgerät mit DSC (2014) zur Kursabsprache angerufen werden. Damit ausweichpflichtige Seeschiffe gar nicht erst zu nahe kommen, sendet der AIS-Transponder (2014) die Position, Kurs und Geschwindigkeit der Amazone an alle Schiffe im Umkreis von bis zu 30 sm. 

Zur Notfallmeldung gibt es nicht nur eine Notfalltaste am Funkgerät, sondern auch noch für den AIS-Transponder eine PAN-PAN Meldetaste und am Satellitentelefon (2012) eine extra Notruftaste zur Meldung der Positionsangabe an eine Rettungsorganisation. 

Im Falle eines Blackouts aller drei unabhängiger Stromkreise stehen neben dem wassergeschützten Satellitentelefon mit GPS-Positionsanzeige (2012) auch noch ein Handplotter (2010) und ein wasserdichtes DSC-Handfunkgerät mit GPS-Navigator (2014) zur Verfügung. Diese Geräte werden bei Gewitter zum Blitzschutz in Alufolie eingewickelt und in den Backofen (2005) gelegt, um sie im Fall der Fälle zusammen mit den bereitliegenden Papierseekarten verwenden zu können. 

Zusätzlich gibt es auch noch zwei Laptops mit Navigationsprogramm, weltweitem Kartensatz und GPS-Empfänger an Bord. Zur Navigation dienen sie nur als Backup, aber sie können auch in Verbindung mit dem Satellitentelefon Wetterdaten empfangen und diese mit einem speziellen Programm der Firma Wetterwelt für unsere Törnplanung bereitstellen. 

Permanent ist noch ein Wetterempfänger eingeschaltet, der parallel auf drei Frequenzbändern nationale und internationale Wetter- und Warnmeldungen aufgezeichnet, die jederzeit abgerufen werden können. 

 

VIII.          Weltweite Kommunikation 

Für den Kontakt mit unserer Familie, zum Empfang von Wetterdaten, Internet und für Notfälle steht jederzeit die passende Hardware zur Verfügung. 

Ob über die eingebaute Satellitenempfangsanlage mit Hotspot (2014), einem Hotspot vom installierten Webboat 4G (2015) mit integrierter SIM-Karte und WLAN-Verstärker, anderer WLAN-Verstärkeranlagen von ALFA (2014) oder Smartphones, die einen Hotspot liefern, ist der Datenverkehr über E-Mail und dem Internet zu unseren Laptops gesichert. 

 

    IX.          Unabhängige Energieversorgung 

Als Quellen für unseren hohen Energiebedarf unserer Navigationselektronik, Ankerwinde mit 1.000 W (2014), Sinuswechselrichter mit 1.800 W (2013) und unserem Crewmitglied Ray (2012) haben wir einen Windgenerator mit 200 W, drei Solarpaneele mit zusammen 280 W und einem Hochleistungsregler für die Lichtmaschine des Motors mit 60 W. Zusätzlich sind ein 20 Ampere und ein 40 Ampere Ladegerät vorhanden. 

Für die drei unabhängigen Stromkreise, die je nach Bedarf auch zusammengeschaltet werden können, stehen insgesamt 720 Ah zur Verfügung: 

  1. Starterbatterie 1 x 100 Ah, Säure geschlossen (2012) 
  2. Verbraucherbatteriebank 2 x 180 Ah, Säure offen (2012) 
  3. Zusatz-Verbraucherbatteriebank 2 x 160 Ah AGM (2010)

Zur Überwachung der Batteriebänke werden zwei Batteriemonitore (2013) eingesetzt. 

 

     X.          Abgerundete Sicherheit 

Die erwähnten Ausstattungsmerkmale zeigen schon ein sehr hohes Maß an Sicherheit unserer Amazone im Verhältnis zu anderen Schiffen, bei denen das eine oder andere Ausstattungsmerkmal fehlt. Dennoch kann niemals ein Worst Case wie Feuer oder Wassereinbruch ausgeschlossen werden. 

Daher haben wir drei verschiedene Arten von Feuerlöschern und eine Feuerlöschdecke sowie zwei elektrische und eine manuelle Lenzpumpe an Bord. 

Wenn dann trotzdem nichts mehr hilft, haben wir unser Schlauchboot (2008) und eine 4 Personen Rettungsinsel (2010) mit zusätzlicher Notfalltasche (2014) parat. Eine EPIRP-Rettungsboje (2014) steht ebenfalls zur Einleitung von Rettungsmaßnahmen durch die automatische Übermittlung unserer Position an Rettungsorganisationen über Satellit bereit. 

Für die persönliche Sicherheit gibt es Sicherheitsleinen und Befestigungsaugen zum Einhaken an Bord sowie moderne Rettungswesten (2014) mit integrierten AIS-Sendern (2011, 2014) zum Auffinden der Person über die angezeigte Position.