Sonnabend, 25.07.2015

Der Barograph hat eine zuvor noch nie dagewesene steile Abwärtskurve aufgezeichnet, was sehr Schlimmes ankündigt. Wäre diese Kurve und die dramatische Windvorhersage nicht gewesen, hätte man heute Vormittag bei blauem Himmel und nur wenig Wind noch an einen sehr schönen Tag glauben können. Es zogen aber immer mehr dunkle, Unheil verheißende Wolken auf. Kurz nach 14 Uhr brach dann sehr plötzlich der Sturm los, 8 Beaufort, in Böen 10. Von einer Minute zur anderen, ganz so, als ob jemand einen Schalter umgelegt hätte, fing es an zu stürmen. Es pfiff und heulte in den Masten und Wanten, Fallen schlugen und klapperten, der Sturm drückte die Boote auf die Seite, die an den Leinen rissen. Der Wind zerrte an den Fockschläuchen und Segelpersenningen, die im Wind knatterten. Es war ein ohrenbetäubender Lärm, wütendes Sturmgeheul, von kräftigem Regen begleitet. Eine Demonstration von Macht und Gewalt, Naturgewalt. Auf den Stegen war alles auf den Beinen und gemeinsam wurden Boote abgehalten, Leinen belegt, weitere Fender aufgehängt. Jede helfende Hand war willkommen.

Es war Glück im Unglück, dass der viele Wind bei Tageslicht und nicht in dunkler Nacht über uns hergefallen ist. Gut, dass die Amazone allein in einer Doppelbox liegt und nirgends an einem Fender scheuert.

Der Höhepunkt des Sturms war etwa gegen 17 Uhr erreicht. Die Böen verloren an Heftigkeit, es wehte "nur" noch mit etwa 7 Beaufort. Im Laufe der Nacht soll der Wind weiter abnehmen, aber es bleibt wohl weiterhin windig, regnerisch und kühl.

 

Gruselige Kurve auf dem Barographen von heute Morgen, 9 Uhr:

 

Das hat die Kurve angekündigt: Sturm und Regen - die Amazone gegen 15.30 Uhr mit Schräglage in der Box:

 

Nach achtern ist die Aussicht auch nicht besser:

 

 Es geht wieder aufwärts, aufgenommen 17.30 Uhr: