Sonnabend, 13.06.2015

Seit Dienstag sind wir hier in Horta und heute ist unser erster Tag, an dem wir (fast) keine Termine haben und einmal ausspannen können. Allerdings klingelt schon um 7.30 Uhr der Wecker, weil die "Lubini"-Crew ablegen und zu einer anderen Insel segeln will. Wir wollen noch etwas bleiben, und so entlassen wir Klaus und Bernd aus dem Päckchen und winken ihnen hinterher. "Gute Reise! Bis bald! Wir sehen uns spätestens in England!"

Nachdem Ingo dann vom Friseur mit einem flotten Kurzhaarschnitt zurück ist, gehen wir ein bisschen bummeln. Torsten von der "Merlin", der vorgestern hier von Antigua kommend eingetroffen ist, schließt sich uns an. Er stammt aus der Nähe von Bremen und ist jetzt mit seiner "Merlin" auf dem Rückweg nach Deutschland. Mitte Juli wird er von seiner Familie und seinen Freunden in Bremerhaven zurückerwartet. Während wir 15 Tage von Bermuda zu den Azoren unterwegs waren und 1.680 Seemeilen zurückgelegt haben, hat er von Antigua für etwa 2.200 Seemeilen 35 Tage benötigt. Davon musste er mehr als 1.700 Seemeilen ohne Genua segeln und konnte nur ein ganz kleines Vorsegel an einem Notvorstag setzen. Das eigentliche Vorstag, das den Mast davon abhält, nach hinten wegzukippen, ist oben am Mast ausgebrochen. Glück im Unglück, dass er den Mast nicht verloren hat. Da ist es doch gar nicht so schlimm, dass die Reise "etwas" länger gedauert hat. Diese und noch viele andere Geschichten hat er uns gestern Abend erzählt. Klaus und Bernd hatten sich auch dazu gesellt und so wurde auf der Amazone mal wieder viel gelacht.

 

Torsten, der zurzeit als Einhandsegler unterwegs ist, auf seiner "Merlin":

 

Auch die kleine Ente ist auf den Azoren - im Hintergrund die Nachbarinsel Pico: