Montag, 13.04.2015
Heute wollen wir die Cane Garden Bay verlassen. Hier hat es uns sehr gut gefallen, weil wir einen guten Ankerplatz hatten und Bekannte wiedergetroffen haben. Die Bucht mit ihrem Strand, den Bars und Restaurants ist zwar sehr belebt, aber trotzdem nicht "rummelig". Der Supermarkt ist gut sortiert und täglich bis 22 Uhr geöffnet. Auch das leidige Thema "Wäsche waschen" war hier gar kein Problem. Der Waschsalon gleich beim Supermarkt um die Ecke hat viele große Maschinen und für 3,50 US Dollar konnten wir 7 kg Wäsche waschen.
Nach fast drei Wochen wird es aber mal wieder Zeit, eine Marina anzulaufen. Wir freuen uns auf eine "Komfortzone" - Duschen, Wasseranschluss direkt vorm Boot, keine Sorge zu haben, dass uns beim Ankern jemand auf die Pelle rückt oder seinen Anker auf unseren wirft. Einfach so an Land gehen zu können, ohne Schlauchbootfahren - das wäre mal wieder schön. Außerdem steht ja der Großeinkauf an, da ist es auf jeden Fall besser, in einer Marina zu liegen, als alles mit dem Schlauchboot transportieren zu müssen.
Gegen 10.00 Uhr gehen wir Anker auf und drehen noch eine Abschiedsrunde zur "Lubini" und zur "Rote Grütze". Kurzer, schmerzloser Abschied mit der Hoffnung auf ein Wiedersehen.
Unser heutiges Ziel ist Road Town, die Hauptstadt von Tortola. Hier waren wir ja neulich schon zu einem kurzem Zwischenstopp. Frohen Mutes rufen wir über UKW-Funk die Village Cay Marina und fragen nach einem Liegeplatz. Leider bekommen wir eine Absage. Na gut, dann versuchen wir es in der benachbarten Marina der Sun Sail Charterbasis. Aber dort ist alles belegt. Die zu vercharternden Boote liegen bereits in Viererpäckchen. Keine Box frei. Okay, nächster Stopp dann in der Joma Marina, auch eine Charterbasis. Über UKW-Funk erhalten wir keine Antwort, also legen wir in einer der zahlreichen freien Boxen an. Im Marinabüro bekommt Ingo dann allerdings die Auskunft, dass alles reserviert sei und wir nicht bleiben könnten. Merkwürdig, aber so richtig gefallen hat es uns dort auch nicht. Es stand einiger Schwell in den Hafen, so dass die Boote dort sehr unruhig liegen. Also auf zum vierten Versuch. Wir steuern die Road Reef Marina an. Sie liegt sehr geschützt und ist die Heimat der TMM-Charterflotte. Es ist noch eine Box frei, und dort dürfen wir anlegen.
Die Nachbarschaft ist sehr groß, weiß und hat zwei Rümpfe - Charterkatamarane warten hier auf die Urlauber. Die Amazone ist dagegen klein, blau und hat nur einen Rumpf - ein exotischer Gast. Zu unserer Freude und Überraschung spricht die Mitarbeiterin im Marinabüro deutsch. Sie stammt aus Sachsen und arbeitet schon ein paar Jahre hier. Das ändert allerdings nichts an der Höhe des Liegegeldes: 47 US Dollar kostet eine Übernachtung. Wasser wird separat abgerechnet - und bitte nicht spät abends duschen gehen, das Wasser wird von der Stadt abends abgestellt.
Hier bei der Marina hat der "Royal BVI Yacht Club" sein Vereinsheim. Viele Stander hängen von der Decke des Restaurants. Wir kommen mit dem Chef ins Gespräch, und er ist gerne bereit, unsere Stander aufzuhängen. Damit haben wir jetzt vier der fünf OSV-Stander aufgehängt, den WVW-Stander und heute noch einen WVWo-Stander (Wassersportverein Woltmershausen). Vom OSV und WVW waren wir vor der Abreise mit Standern ausgestattet worden, mit der Bitte, diese in die Welt hinauszutragen. Den WVWo-Stander haben wir auch ohne Auftrag gerne mit in die Ferne genommen - und dann hängt er auch noch im Königlichen British Virgin Islands Yacht Club!
Ach ja, unser Törn war nur etwa 15 Seemeilen lang - aber doch abwechslungsreich!
Großer Nachbar:
Im Restaurant "Sharky's" in Road Town auf Tortola hängen jetzt ein OSV- und ein WVWo-Stander. John präsentiert sie hier: