Montag, 06.04.2015
Das Tingeln von Bucht zu Bucht geht fröhlich weiter. Tortolas Nachbarinsel Jost van Dyke sollte heute unser Ziel sein, ein zweiter Versuch, in einer der dortigen Buchten zu ankern. Aber auch heute würde der Wind in die nach Süden offenen Buchten wehen. Wir beschließen deshalb, einen Haken zu schlagen und nicht weiter nach Jost van Dyke zu fahren, sondern in der Nachbarbucht der Cane Garden Bay, der Brewer's Bay, zu ankern.
In St. Martin hatte uns Andreas einige Tipps gegeben, wo es hier in den British Virgin Islands besonders schön sei und wir auf jeden Fall einen Stopp einlegen sollten. Die Brewer's Bay ist auch darunter. Nur bei nördlichem Schwell ist es hier sehr ungemütlich, den haben wir heute aber nicht. In unserem Revierführer lesen wir zu dieser Bucht, dass sie ohne Frage eine der schönsten "unverdorbenen" Buchten in den British Virgin Islands sei. Viele Charterfirmen hätten die Bucht für ihre Kunden wegen eines Riffs in der Bucht für "off limits" erklärt - Chartercrews müssen also draußen bleiben. Weiter heißt es dort, dass der Ankerplatz bei ruhigem Wetter wärmstens empfohlen würde, sei man doch in "begrenzter" Gesellschaft.
Stimmt anscheinend alles ganz genau: Nur zwei weitere Boote ankern hier bereits. Anhand der Detailkarte im Revierführer und unserer elektronischen Seekarte im Plotter tasten wir uns in die Bucht hinein. Zusätzlich sitze ich im Bugkorb und halte nach den Korallenköpfen des Riffs Ausschau. Klappt alles wunderbar, und unser Anker fällt in vier Meter tiefem Wasser und gräbt sich in den weißen Sand ein.
Mit dem Schlauchboot fahren wir an den Strand und erkunden die Umgebung. Es gibt hier nur zwei kleine Bars und einen Campingplatz. Hier verbringen die Einheimischen ihre freie Zeit mit baden und grillen.
Zurück an Bord machen wir es uns im Cockpit gemütlich und schauen den Pelikanen dabei zu, wie sie sich immer wieder ins Wasser stürzen und Fische fangen. Nach dem "Massenankern" in der Bucht Little Harbor auf Peter Island haben wir jetzt unsere Traumbucht gefunden. Es nähert sich dann ein Segelboot und fährt unentschlossen zwischen dem nördlichen und dem südlichen Teil der Bucht hin und her. Dies geht so lange, bis sie treffsicher auf dem Riff landen, das sich ziemlich genau in der Mitte der Bucht befindet. Die Yacht kommt wieder frei und ankert jetzt in einiger Entfernung hinter uns - es ist eine Charteryacht.
Tarnung ist alles:
Ruinen einer Zuckerrohrmühle aus dem 18. Jahrhundert:
Foto des Monats: