Sonntag, 05.04.2015

 

Manche Dinge passieren selbst in unserem Alter noch zum ersten Mal: Im letzten Jahr erlebten wir das erste Mal Weihnachten fern der Heimat, unter Segeln, Sonne, Palmen und fremden Menschen. Dann konnte ich in dieser traumhaften Umgebung meinen Geburtstag feiern, unter Segeln, Sonne, Palmen und mit einem leckeren Lobster-Essen am Strand. Und nun auch das Osterfest, unter Sonne, Palmen, einer milden Brise und mit einer Runde um die Amazone schwimmen. Ein Osterfest ohne Kaffeetrinken mit der Familie, ohne Osterfeuer mit Freunden, ohne Osterwiese, ohne Osterglocken in der Vase, ohne Osterstrauß und Dekoration und ohne Schokohasen. Dieses Osterfest ist ganz anders als in all den Jahren zuvor, das bringt die Reise so mit sich. 

An solchen Tagen denken wir häufiger als sonst an Zuhause, die Familie, die Freunde. Zumindest war die Internetverbindung heute so stabil, dass wir mit den Kindern mal wieder skypen konnten (telefonieren mit Bild). Das ist immer schön, Informationen werden ausgetauscht, es wird auch viel gelacht, das Heimweh wird in die Schranken gewiesen. Wir können uns gegenseitig davon überzeugen, dass es den jeweils Anderen gut geht - auch wenn wir uns sehr vermissen und das ganz besonders an Geburts- und Feiertagen.

Am Morgen waren wir heute zunächst unentschlossen - wollen wir weitersegeln oder noch einen Tag bleiben? Wir haben uns entschieden, einiges zu erledigen und noch einen Tag zu bleiben. Putzen, einkaufen, Wäsche waschen und die Wasservorräte auffüllen - Ostern mal ganz anders oder besser gesagt, Ostern fällt aus. Der Supermarkt hat an jedem Tag geöffnet, so auch heute und das bis 22 Uhr. Er ist ganz gut sortiert, die Preise sind kaum höher als in der Hauptstadt Road Town. Im Waschsalon waschen und trocknen wir unsere Wäsche, zwischendurch erkunden wir ein bisschen die Umgebung. Allerdings ist es heute auch wieder an die 30° heiß, so dass der Spaziergang nicht allzu lang ausfällt.

Ingo fährt dann noch mit dem Schlauchboot zum Wasser holen. An der Tankstelle gibt es nicht nur Diesel, sondern auch Wasser. 20 Cent kostet die Gallone, also 3,78 Liter. Alle Kanister und Solarduschen sind wieder aufgefüllt, so dass wir noch ein paar Tage von Bucht zu Bucht tingeln können und nicht unbedingt eine Marina anlaufen müssen.

 

 Blick über die Bucht bei Cane Garden Bay:

 

Auch eine nette Beschäftigung zu Ostern - ein schwimmender Grill: