Sonnabend, 04.04.2015
Zwei Tage waren wir in der schönen Bucht Little Harbor bei Peter Island. Es wird Zeit, weiterzuziehen. Das riesige Motorboot, das seit gestern Nachmittag in Reichweite neben uns ankert, hat uns nicht nur die Sicht auf den Sonnenuntergang versperrt. Die ganze Zeit läuft ununterbrochen brummend irgendein Aggregat. Na ja, der Fernseher, die Kühl-Gefrierkombination, die Klimaanlage und wer weiß was sonst noch brauchen Strom. Der Abschied fällt uns also nicht schwer und so brechen wir auf, um zur Insel Jost van Dyke zu segeln. Zehn Seemeilen sind es bis zur Bucht Little Harbor. Wir segeln also von Little Harbor nach Little Harbor.
Bei vier Windstärken raumem Wind und wenig Welle war es ein schöner Törn. Wir sind sogar an der Grenze zur USA entlang gesegelt: Die Insel St. John lag an unserer Backbordseite, und sie gehört zu den US-Virgin-Islands.
Im "neuen" Little Harbor angekommen weht der Wind in die Bucht hinein, wir würden also bei auflandigem Wind ankern. Wir drehen eine Runde, stellen aber fest, dass uns die Bucht insgesamt nicht gefällt. An schönen Ankerbuchten herrscht hier allerdings kein Mangel. Eine gute halbe Stunde später erreichen wir Tortola und die Cane Garden Bay. Außerhalb des Mooringfeldes finden wir einen Ankerplatz auf fünf Meter Wassertiefe. Zum Anlanden mit dem Schlauchboot können wir an das Dinghy-Dock fahren, es gibt einen Supermarkt, mehrere Bars direkt am Strand, eine Bäckerei und ganz wichtig - einen Geldautomaten.
Wir haben gelesen, dass es hier im Ort eine mehr als 200 Jahre alte Rum Destillerie geben soll, die heute noch produziert. Sie ist schnell gefunden und unterscheidet sich doch sehr von der modernen Destillerie, die wir auf Martinique besichtigt haben. Sie ist klein und ziemlich sanierungsbedürftig. Ingo probiert verschiedene Sorten und eine Flasche "Arundel Cane Rum" der Callwood Family für 12 US Dollar kommt mit an Bord.
An Backbord liegt St. John. Die Insel gehört zu den US Virgin Islands. Anlaufen dürfen wir sie nicht, weil wir kein Visum für die USA haben.
Die Cane Garden Bay auf Tortola. Palmen, weißer Strand, türkisfarbenes Wasser - für uns immer noch schön: