Mittwoch, 25.03.2015
Für die eine Übernachtung in der Marina Fort Louis haben wir einschließlich Trinkwasser und Duschmarken 48,59 Euro bezahlt. Andreas von der "Aphrodite" war noch bei uns an Bord und hat uns einige Tipps für unseren Aufenthalt auf den BVI's gegeben. Auch mit Erik, dem Skipper vom Nachbarboot, schnacken wir noch eine Runde, und kurz vor 16 Uhr legen wir ab.
Unter ausgebaumter Genua segeln wir bei vier Beaufort raumem Wind in den Sonnenuntergang. Kurz vorm Dunkelwerden beißt sogar noch ein kleiner Thunfisch an, und alsbald liegen die Filets in unserer Kühlung. Von 20 bis 24 Uhr hat Ingo Wache, von 0 bis 4 Uhr bin ich an der Reihe, um dann wieder von Ingo abgelöst zu werden. Es ist nur wenig los, ein Segler kommt uns unter Motor entgegen, in der Ferne ziehen drei hell erleuchtete Kreuzfahrtschiffe am Horizont davon. Der Mondschein zaubert eine romantische Atmosphäre, und wieder einmal begeistert uns der phänomenale Sternenhimmel. So schaukeln und geigen wir unserem Ziel entgegen. Es fühlt sich sehr gut an, hier draußen zu sein.
Kurz vor 7 Uhr weckt Ingo mich - wir sind fast da! Die sanften grünen Hügel von Virgin Gorda heißen uns willkommen. Um 8 Uhr fällt dann unser Anker in der Bucht Gun Creek, hier wollen wir die Einklarierung erledigen. 80 Seemeilen haben wir locker flockig zurückgelegt. Wir sind auf Anhieb von dem sich uns bietenden Panorama aus Strand, Palmen, Bergen und türkisfarbenem Wasser begeistert! Nach einem gemütlichen Frühstück fährt Ingo mit unserem zuverlässigen, wunderbaren Schlauchboot zur Einklarierung an Land. Der Verwaltungsakt ist schnell erledigt, hat 39 US Dollar gekostet, einen Monat dürfen wir uns jetzt hier aufhalten.
In der Bucht bei Gun Creek herrscht reger Fährverkehr und entsprechender Schwell. So fahren wir dann hinüber nach Prickly Pear Island. Unser Anker fällt bei fünf Meter Wassertiefe und hat sich sehr gut in den sandigen Boden eingegraben. Davon hat sich Ingo bei seiner Schnorchel-Runde überzeugt.
Wir holen den verpassten Schlaf nach, lassen uns den Thunfisch schmecken und schmökern in den Broschüren und Informationsblättern, die Ingo bei der Einklarierung bekommen hat. Virgin Gorda bildet zusammen mit den Inseln Tortola, Jost van Dyke, Anegada und etwa 50 weiteren Inseln und Atollen die British Virgin Islands. Nördlich von Tortola liegt übrigens der tiefste Punkt des Atlantiks (8.648 Meter). Spanien, die Niederlande und Großbritannien wechselten sich einige Male als Kolonialmächte der Virgins ab. 1967 erhielten die British Virgin Islands als britisches Überseegebiet weitgehende innere Autonomie - es wird englisch gesprochen, links gefahren und mit US Dollar bezahlt.
Übrigens treffen wir hier eine alte Bekannte wieder: Kurz vor Sonnenuntergang läuft die "Sea Cloud II", der Windjammer-Kreuzliner, in die Bucht ein. Sie war im November parallel mit uns gesegelt, als wir von Teneriffa aufgebrochen waren, im Dezember war sie kurz nach unserer Ankunft auf Tobago in die Man of War Bay eingelaufen. Ob sie im August an der "Sail" in Bremerhaven teilnimmt, wissen wir nicht, aber das wäre doch der Hammer, wenn wir sie dort wiedersehen würden!
Kleiner Thunfisch für zwei Personen:
Mal wieder in den Sonnenuntergang segeln:
Eine neue Gastlandflagge wird gehisst:
Unser Ankerplatz vor Prickly Pear Island: