Mittwoch, 18.03.2015

Schon wieder klingelt der Wecker, am dritten Morgen in Folge. Ich stehe aber nur kurz auf, um unser UKW-Funkgerät einzuschalten. Auf Kanal 10 gibt es hier an jedem Morgen ab 7.30 Uhr eine Funkrunde, die der Trans Ocean Stützpunktleiter, Michael Glatz, moderiert. Los geht es mit der Wind- und Wettervorhersage, gefolgt von Verloren/Gefunden, dann werden die Neuankömmlinge und die abfahrenden Segler um eine Namensmeldung gebeten, weiter geht es um Kaufen/Verkaufen/Tauschen, und am Schluss kommt verschiedenes Erwähnenswertes an die Reihe. Alles natürlich auf Englisch. Sehr interessant, auch wenn wir nicht alles genau verstehen. Ein Segler möchte z. B. einen Flachbildschirm verkaufen, so gut wie neu, nur leider zu groß für sein Boot. Eine Seglerin organisiert eine Spiele-Runde für die Teenager und lädt hierzu in eine Strandbar ein. "Cyberman" - so der Firmenname - wirbt für seine Dienste. Er kommt an Bord, wenn es Probleme mit dem PC oder der Homepage gibt. Na gut, unser "Cyberman" heißt Robert und war schon da. Morgen schalten wir wieder ein.

Frankreich und die Niederlande teilen sich diese schöne Insel, die am Martinstag 1493 von Kolumbus entdeckt und nach diesem Tag des Heiligen benannt wurde. Beide Teile der Insel können mit weißen Sandstränden, türkisfarbenem Wasser, Luxushotels, Restaurants, Duty Free Shops, Golf- und Tennisplätzen aufwarten. Auch wenn wir im niederländischen als auch im französischen Teil ein- und wieder ausklarieren müssen, gestalten sich die Grenzübertritte auf dem Landwege vollkommen problemlos.

Im Südwesten der Insel liegt ein riesiger Binnensee, die Simpson Bay Lagoon. Der Norden der Lagune liegt im französischen Teil, der Süden im niederländischen. Ganz in der Nähe unseres Ankerplatzes in der Marigot Bay liegt die Einfahrt in den französischen Teil der Lagune. Mit dem Schlauchboot fahren wir heute in die Lagune hinein und tuckern in den niederländischen Teil hinüber. In der Lagune gibt es neun Marinas, auch liegen hier unzählige Yachten vor Anker. In dem riesigen Ankerfeld fallen uns  einige offensichtlich schon vor langer Zeit verlassene Boote auf. Am Ufer liegen auch vereinzelt Wracks von Sportbooten.  

In einer der vielen Marinas liegen Robert, Siggi und Raimund mit der "Cello". Erst vorgestern hatten wir uns verabschiedet, und nun sehen wir uns heute schon wieder- wir besuchen die drei an Bord. Anschließend gehen wir zum nahegelegenen Yachtausrüster und erstehen u. a. zwei Dieselkanister. Kann ja nicht schaden, auch bei der zweiten Atlantiküberquerung ausreichend Diesel dabei zu haben. Jawohl, die Kanister-Hysterie, von der wir uns auf den Kanaren schon anstecken lassen haben, ereilt uns auch hier. Aber es ist eine milde Form dieser ansteckenden Krankheit, an Deck sind noch keine Kanister festgezurrt.

Am späten Nachmittag fahren wir wieder über die (unsichtbare) Grenze, zurück in den französischen Teil. Wir legen einen kurzen Tankstopp an der Tankstelle in der Laguneneinfahrt ein - der Außenborder hat auch Durst. Abgerundet wird dieser Tag mit einem Besuch im Supermarkt. Bei "Super U" finden wir einige schon lange vermisste Artikel zu günstigen Preisen. Bevor wir im Mai auf den langen Törn gehen, werden wir hier noch einen Großeinkauf machen.

 

Zufahrt zur Simpson Bay Lagoon: 

 

Mit den Dreien ist es immer lustig:

 

Die Autokennzeichen auf Sint Maarten: