Dienstag, 10.03.2015

 

Wir frühstücken gerade gemütlich, als von draußen Motorengeräusche und lautes Rufen zu hören ist. Es sind zwei Beamte der Hafenpolizei. Mit ihrem Motorboot fahren sie zu den einzelnen Yachten und  kontrollieren, ob die Gebühr für die Mooring bezahlt worden ist. Die Angaben für die Amazone finden sie in ihren Papieren, es ist alles in Ordnung. Im Wegfahren ruft einer der beiden Herren Ingo zu: "Nice boat! Do you want to sell it?" Ach, das hört doch jeder Bootseigner gern! Ob die Frage wirklich ernst gemeint war, wissen wir zwar nicht, Ingo hat sie jedenfalls verneint.

Für heute hatten wir uns eine Fahrt mit dem Bus vorgenommen, um die Insel näher kennen zu lernen. Also fahren wir mit dem Schlauchboot zum Strand, um von dort aus an die Hauptstraße zu laufen und einen Bus zu erwischen. An der Hauptstraße ist von einer Haltestelle oder gar einem Bus nichts zu sehen. Aber wir bemerken, dass auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Wanderweg  zum Nevis Peak ausgeschildert ist. Spontan entscheiden wir uns, nicht mit einem Bus zu fahren, sondern einen Spaziergang zu machen.

Aus dem Spaziergang wurde dann eine schöne, fast vierstündige Wanderung. Meistens bergauf, oft in der prallen Sonne, über Stock und Stein. Es ist im dichten Wald nicht ganz einfach, die Orientierung zu behalten. Manchmal müssen wir raten, wo der Weg weitergeht und ob es überhaupt ein Weg ist. Ausgeschildert ist hier nichts, aber es wurden in unregelmäßigen Abständen bunte Bänder an die Baumstämme gebunden. "Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein buntes Bändchen her." So von den Bändern geführt erreichen wir irgendwann am späten Nachmittag wieder die Hauptstraße.

Mit dem Schlauchboot geht es zurück zur Amazone. Wir hatten auf der Wanderung nur wenig Proviant dabei, weil wir ja eigentlich gemütlich mit dem Bus fahren wollten. Jetzt schmeckt das Abendessen an Bord um so besser.

 

Links im Bild der größte Baum der Insel, ein afrikanischer Baobob Tree, der hier 1859 gepflanzt worden ist. Im Hintergrund die Ruinen der ehemaligen Zuckerrohrplantage Montravers Estate: 

 

Sieh an, die kleine Ente im Wald von Nevis:

 

Rechts lang oder doch lieber links weitergehen?

 

Auch auf Nevis gibt es sehr hübsche Blüten: