Dienstag, 03.03.2015
In diesem unglaublich türkis farbenen Wasser in der Bucht bei Jolly Harbour zu ankern, gefällt uns einerseits ganz gut. Wir liegen hier relativ ruhig und geschützt, die Ankernachbarn rücken uns nicht auf die Pelle. Andererseits müssen wir etwa 15 Minuten mit unserem Schlauchboot fahren, um an Land zu kommen. Und während der Fahrt werden wir durch das Spritzwasser jedesmal ziemlich nass. Außerdem soll der Wind in den nächsten Tagen zunehmen, da könnte das Ganze noch ungemütlicher werden.
So entscheiden wir uns, am frühen Vormittag über Funk Kontakt mit der Marina Jolly Harbour aufzunehmen und um einen Liegeplatz zu bitten. Wann haben wir eigentlich zuletzt irgendwo angelegt und an Heckpfählen festgemacht? Keine Ahnung, ist schon sehr lange her, jedenfalls nicht auf Madeira, den Kanaren und Kapverden und in der Karibik auch nicht. Aber in dieser Marina gibt es Heckpfähle. Prima, das kennen wir und bereiten die Leinen entsprechend vor. Schließlich klappt dann das Anlegemanöver trotz der "Hilfe" der freundlichen Marinamitarbeiter. Die Luv-Leine sollte ich auf keinen Fall über den Pfahl legen, wurde ich angewiesen. Aha, ganz neue Methode. Irgendwie hat es dann doch geklappt, mit viel Irritation und Palaver. Wie dem auch sei, die Amazone liegt jetzt neben der "Sunrise" aus Hooksiel, und wir sind mit Elke und Walter auch schon sehr nett ins Gespräch gekommen.
Am Nachmittag machen wir uns mit den beiden Bodenbrettern, die zum Schlauchboot gehören, auf zur nahegelegenen Werft. Die Bretter sind gebrochen und müssen ersetzt werden. In der Tischlerei sägt der freundliche Mitarbeiter zwei Bretter für uns zurecht. Wie schön, dass das so schnell geklappt hat, auch wenn die Bretter wohl nicht sehr lange halten werden, da das Sperrholz leider nicht sehr hochwertig oder gar wasserfest scheint. Übrigens wird hier locker flockig in Badelatschen gearbeitet. Die Damen und Herren der Berufsgenossenschaft würden bei einem Besuch dieser Werkstatt sicher die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Eine weitere, weitaus kompliziertere Reparatur steht ins Haus: Unsere Homepage sieht seit ein paar Tagen ganz merkwürdig aus. Es sind verschiedene Module der Seite beschädigt und müssen repariert werden. Hierfür brauchen wir eine stabile Internetverbindung, und die haben wir hier mal wieder nicht. Die Marina bietet kostenloses WiFi an, es wurde aber gleich dazu gesagt, dass die Verbindung mal klappt und mal eben auch nicht.
Ganz unverhofft klingt dieser Tag sehr schön aus. In einem der Restaurants hier in der Marina gibt es heute Livemusik. Die Band ist richtig gut und der Sänger ist wirklich der Hammer!
Beim Tischler: