Montag, 29.12.2014
Wir haben gestern Jens und Kathrin an Land getroffen und uns für heute Morgen verabredet, um gemeinsam mit dem Bus in die Hauptstadt Scarborough zu fahren. Die beiden ziehen hier aus ihrem Feriendomizil aus, um in einem anderen Teil Tobagos noch eine Woche zu verbringen. Ingo und ich wollen die Stadt kennenlernen und eine SIM Karte für den Laptop kaufen, damit wir von Bord aus ins Internet gehen können. Jedesmal mit dem Schlauchboot an Land fahren, den Laptop im Rucksack und während der relativ kurzen Öffnungszeiten im Touristen-Office sitzen, ist umständlich. Außerdem ist es ein bisschen riskant, den Laptop mit an Land zu nehmen. Nicht, dass ihn uns jemand streitig machen würde, das wohl eher nicht. Aber ich muss mit dem Ding im Rucksack von der Amazone in das Schlauchboot klettern, dann vom Schlauchboot auf den kleinen, hohen Holzsteg krabbeln, wobei das Schlauchboot im Schwell der Brandung des nahen Strandes hin und her fährt und das Ganze dann auf dem Rückweg noch einmal von vorne. Wenn dabei mal etwas schief geht, landen der Laptop und ich im Wasser, was für das Gerät tödlich wäre.
Also stehen wir vier pünktlich um 8 Uhr an der Bushaltestelle, allerdings ohne Fahrkarten. Die gibt es im Minimarket, der öffnet aber erst um 11 Uhr. Es gießt in Strömen - hier ist von Juni bis Dezember Regenzeit, von Januar bis Mai Trockenzeit. Die Temperaturen liegen im Dezember durchschnittlich zwischen 21 und 30° C, im Januar zwischen 20 und 30° C. Gegen 8.30 Uhr ist von dem öffentlichen Bus, der um 8 Uhr abfahren sollte, noch nichts zu sehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hält allerdings ein Maxitaxi, das nach Scarborough fährt. Darin haben 14 Personen Platz, und wir bezahlen für die 1,5 stündige Fahrt pro Person umgerechnet etwa 1,60 Euro, die Busfahrt kostet umgerechnet 1 Euro. Die Landewährung ist der TT-Dollar. 10 TT-Dollar = 1,20 Euro. In Serpentinen geht es zunächst hinauf, dann hinüber auf die östliche Seite Tobagos und dann auf der östlichen Seite wieder hinunter und an der Atlantikküste Richtung Süden in die Hauptstadt. Wir bekommen einiges von der sehr grünen Insel zu sehen - riesige Bambushaine, Hügellandschaften, mannshohe Farne ebenso wie Palmen und Bananenpflanzen.
In Scarborough angekommen, gießt es auch hier in Strömen. Wir verabschieden uns von Kathrin und Jens, die mit ihrem Gepäck nach einem Taxi Ausschau halten. Schade, es war so nett mit den beiden jungen Leuten.
Wir kaufen die SIM-Karte, gehen noch kurz in den Botanischen Garten und beschließen, den nächsten Bus zurück nach Charlotteville zu nehmen. Wie hatte Jens gesagt: "Scarborough ist nicht schön, der Regen macht es nicht besser." Der Bus soll um 12.30 Uhr abfahren, tatsächlich fährt er erst - oder nur - eine Stunde später los. Karibische Gelassenheit ist angesagt.
Leider funktioniert es mit der SIM-Karte nicht, da wir hier in Charlotteville kein Netz dafür haben. Wir besuchen dann weiter die nette Dame im Touristenbüro.
Blick auf die Bucht und den Hafen von Scarborough:
Botanischer Garten im Regen: