Sonntag, 28.12.2014

 

Bevor wir heute um 12 Uhr bei Dawn unsere saubere Wäsche abholen können, wollen wir uns etwas weiter in die Ankerbucht hinein verholen. Seit gestern Abend steht einiger Schwell in die Bucht und in der Nacht wiegte sich die Amazone munter hin und her. Allerdings ist es auch am neuen Platz unruhig, aber was soll's. So haben wir jetzt mit dem Schlauchboot einen kürzeren Weg zum Steg. Die Hoffnung, weiter innen in der Bucht eine Internetverbindung zu haben, hat sich leider zerschlagen. Wir sind weiter auf das Touristenbüro angewiesen. Im Laufe des Tages sind noch ein paar Yachten angekommen, mehr als sechs Boote dümpeln hier aber im Moment nicht. Auch Dörte und Paul sind mit ihrer "man suutje" weitergezogen. Mal sehen, wo wir uns wiedersehen.

Im Revierführer von Chris Doyle ist zu lesen, dass Charlotteville ein sehr verschlafenes Fischerdorf ist, in dem es niemand eilig hat und es leicht ist, Freunde zu finden. Und tatsächlich begegnen uns die Einheimischen aufgeschlossen und hilfsbereit. Wir fühlen uns hier sicher. Es ist nicht nötig, das Schlauchboot am Steg anzuketten und es Nachts an Deck zu holen. Wenn wir demnächst weiter nördlich kommen, müssen wir uns dann daran gewöhnen, diese Vorkehrungen zu treffen. In einem Blog haben wir gelesen, dass auf den Kapverden auf der Insel Santiago fürs "Aufpassen" auf das Schlauchboot bis zu 5 Euro pro Tag verlangt werden. Es wird auch gleich der Hinweis gegeben, dass, falls das Geld nicht gezahlt wird, man damit rechnen muss, dass etwas fehlt oder kaputt ist. Die Segler haben die 5 Euro wohl oder übel bezahlt, es war bei ihrer Rückkehr aber  trotzdem am Motor etwas kaputt und Teile gestohlen.

Es gibt hier in der Man of War Bay keine Boatboys. Auf anderen Inseln kommen sie mit ihren Booten angebraust und bieten Obst, Gemüse, T-Shirts und vieles andere zum Kauf an. Auch daran müssen wir uns dann noch gewöhnen. Hier ist es vielmehr so, dass sich die Fischer freuen, wenn sie von einem vorbeifahrenden Schlauchboot mitgenommen werden, um von ihrem vor Anker liegenden Boot an Land gebracht zu werden. Wir machen das gerne. Ankern wir doch ungebeten in ihrem "Vorgarten", bringen unseren Müll zu ihnen und nehmen kostenlos Trinkwasser mit.

 

Ich habe es gefunden - das Haus, in dem Barbie und Ken wohnen: