Sonnabend, 27.12.2014

In Äquatornähe herrscht Tag- und Nachtgleiche, das bedeutet, dass es ziemlich genau 12 Stunden lang hell ist. Um 6 Uhr geht morgens die Sonne auf und um 18.00 Uhr geht sie wieder unter, und das relativ schnell - Dämmerung Fehlanzeige. Schlafentzug ist eine Foltermethode, und wir genießen es jetzt, so oft und so lange schlafen zu können, wie unsere Körper es brauchen.

Ausgeschlafen machen wir uns dann an die heute anstehenden Aufgaben. Wir fahren mit dem Schlauchboot an Land und binden es gerade am kleinen Holzsteg fest, als ein junger Schwarzer vorbeikommt, freundlich grüßt und uns auf Englisch, der Landessprache, fragt, woher wir kommen. Wir antworten "From Germany" und von ihm kommt prompt ein "Wie geht's?". Wir sehen ihn etwas erstaunt an, und er verrät uns, dass er in Berlin/Prenzlauer Berg lebt, dort als Automechaniker arbeitet, aber eigentlich von hier stammt. Ein Berliner auf Heimaturlaub auf Tobago.

Von Dörte und Paul haben wir erfahren, wo wir hier in Charlotteville unsere Wäsche waschen lassen können. Nach drei Wochen wird es mal wieder Zeit, das Thema "Schmutzwäsche" in Angriff zu nehmen. So schleppen wir unsere zwei großen Ikea-Taschen zu Dawn, so heißt die Dame, die einen Wäscheservice anbietet. Morgen können wir alles wieder abholen.

Danach geht es weiter zu Dean. Bei ihm kaufen wir leckeres Obst und Gemüse. Einige Zwiebeln und Kartoffeln gibt es gratis zum Einkauf dazu. Als nächstes besuchen wir die nette Dame im kleinen Touristenbüro. Hauptsächlich vermittelt sie Touren über die Insel in den Regenwald, zu den Wasserfällen und ist bei der Anmietung von Autos behilflich. Wir besuchen sie regelmäßig, weil wir dort einen Internetzugang haben und unsere Mails und Whatsapps beantworten.

Als auch das erledigt ist, machen wir einen Spaziergang zum nahegelegenen Aussichtspunkt Fort Campleton. Es geht eine steile Straße bergauf. Der Aufstieg bei dieser Hitze wird mit einem kolossalen Ausblick auf die Man of War Bay belohnt. Von hier aus können wir auch die Amazone beobachten, wie sie friedlich vor Anker liegt.

Auf dem Rückweg zum Schlauchboot treffen wir in einem kleinen Lokal direkt am Strand Pauls Sohn Jens, und dessen Freundin.  Auch bei uns hat sich der Hunger gemeldet, und so setzen wir uns zu ihnen, reden und lachen zusammen und genießen den einen oder anderen Rumpunsch und ein sehr leckeres Fischgericht.

Am Strand entlang geht's zurück zum Schlauchboot und kurz vor dem Dunkelwerden sind wir wieder an Bord.

 

Landungsbrücke und der Ort Charlotteville. Rechts im roten Haus ist der Mini-Supermarkt, in dem wir uns mit den Grundnahrungsmitteln versorgen können. Im linken grün-weißen Haus arbeitet Dawn (dienstags bis sonnabends):

 

 

Strand in Charlotteville:

 

Blick auf die Man of War Bay vom Aussichtspunkt Fort Campleton: