Dienstag, 16.09.2014
Wie von der Wettervorhersage von Wetterwelt angekündigt, hatten wir eine ruhige zweite Nacht auf See. Weiterhin wehte der Wind mit konstanten 4 Beaufort, und mit halbem Wind (von der Seite) preschte die Amazone mit 6 Knoten über den Atlantik. Ideale Bedingungen also, und so wurde es der bisher schönste Törn auf dieser Reise. Auf den Volvo konnte getrost verzichtet werden, Segelwechsel oder Reffen war nicht nötig. Nur hin und wieder die Segel etwas fieren (lösen) oder dichter holen, das war alles. Achteraus konnten wir in der Ferne den von Blitzen hellerleuchteten Himmel beobachten. Erreicht hat uns von dem schlechten Wetter aber nichts. Wie geplant, sind wir dem schlechten Wetter und dem vielen Wind davongesegelt.
Um nicht bei Dunkelheit in die Ankerbucht bei La Graciosa einzulaufen, mussten wir die Amazone schließlich am frühen Morgen etwas bremsen. Mit eingerollter Genua haben wir sie sozusagen an die kurze Leine genommen. Nach 48 Stunden und 266,5 Seemeilen fiel der Anker gegen 8.00 Uhr in dieser imposanten Bucht. Die "Amarillo" mit Isabella und Adolf dümpelt hier schon, ebenfalls Yachten aus Irland, Frankreich, England, Spanien und Deutschland. La Graciosa ("Die Anmutige") ist die kleinste und nördlichste bewohnte Insel der Kanarischen Inseln. Sie liegt nördlich von Lanzarote und ist von dieser Insel nur etwa eine halbe Seemeile entfernt.
Nach dem der Anker gefallen war, sind wir gleich im türkisblauen Wasser schwimmen gegangen, haben anschließend geduscht, gefrühstückt und ein Stündchen Schlaf nachgeholt. Am Nachmittag haben wir noch kurz bei der "Amarillo" vorbeigeschaut und sind dann mit dem Schlauchboot an den Strand gefahren. Nach einem ca. 40 minütigen Spaziergang hatten wir den Hauptort Caleta del Sebo erreicht. Er hat einen ganz eigenen Charme. Es gibt keine asphaltierten Straßen, die Häuser sind ausnahmslos weiß und höchstens zweistöckig.
Dass wir diesen Bericht so zeitnah ins Netz stellen können ist ein Glücksfall: Ganz unerwartet haben wir hier in der Ankerbucht eine Internetverbindung. Unsere portugiesische SIM-Karte, die wir glücklicherweise auf Madeira noch verlängern lassen haben, funktioniert auch hier in Spanien. W-LAN gibt es hier in der Ankerbucht nicht, eine spanische SIM-Karte ist hier auf La Graciosa auch nicht erhältlich.
1. Sonnenuntergang auf dem Madeira - La Graciosa Törn:
Und auch am zweiten Tag ist die Sonne untergegangen:
Die portugiesische Gastlandflagge verschwindet im Schrank - die spanische wird wieder hervorgeholt und gesetzt:
Ankerbucht vor La Graciosa: