Donnerstag, 26.06.2014
In den letzten drei Tagen wehte jeweils eine andere Gastlandflagge unter Amazones Saling - die niederländische, gefolgt von der belgischen, die gestern von der französischen abgelöst wurde. In den nächsten Tagen bleibt es bei der französischen Tricolore. Nach den derzeitigen Wettervorhersagen werden wir wahrscheinlich erst am Montag weitersegeln. Dann soll der Wind für uns günstiger wehen, so dass wir eventuell Richtung England aufbrechen können. Mal abwarten, wie es sich entwickelt - die britische Flagge liegt jedenfalls bereit.
Amazone hat einen guten Liegeplatz, Dunkerque (Dünkirchen) gefällt uns, und wir fühlen uns hier wohl. Der krumme Betrag von 22,44 Euro Liegegeld pro Tag kommt übrigens zustande, weil pro Besatzungsmitglied 22 Cent Kurtaxe erhoben wird. Schon wieder ein Schnäppchen!
Nachdem wir ausgeschlafen und gefrühstückt hatten, sind wir mit der Amazone kurz zur Tankstelle gefahren, die sich hier in der Marina auf einem Schwimmponton befindet. Diesel heißt auf französisch Gazole, ja, ich erweitere meinen Wortschatz zusehends. Das kleine Langenscheidt Wörterbuch aus Realschulzeiten haben wir dabei. Auf unserer Liste der meistgelesenen Bücher rangiert es hinter dem Reeds Nautical Almanac derzeit auf Platz 2. Ein Wort noch an Herrn Sombrowski, meinem damaligen Franz-Lehrer: Lieber Herr Sombrowski, ich habe gestern maßlos untertrieben. Es ist schon mehr hängengeblieben, als die Familie Leroc in ihrem Wohnzimmer!
Heute komme ich auf das Thema "Müll" zu sprechen. Wir sammeln, wie es sich gehört, unseren Müll und trennen auch Glas und Papier. An Land entsorgen wir dann das Ganze. Im letzten Jahr sind uns in Norwegen schon riesige "unterirdische" Müllcontainer aufgefallen. Oberirdisch ist nur wenig zu sehen, wie bei einem Eisberg verbirgt sich der größte Teil. In den Niederlanden haben wir diese Müllbehälter ebenfalls gesehen, und auch hier in Frankreich sind sie üblich. Ich möchte gerne mal dabei sein, wenn sie geleert werden.
Müllbehälter nach dem "Eisbergprinzip":
Einen Strandspaziergang haben wir heute unternommen. Auch hier ist das Thema Müll - leider - allgegenwärtig. Plastiktüten und Reste von Fischernetzen sind ja leider schon Standard. Hier wurden aber auch noch andere Dinge angespült: Flaschen ohne Post, eine Druckerpatrone, ein Tintenkiller, ein Handschuh, ein Kugelschreiber - aber kein Fragezeichen.
Der noch nicht alte Mann und das Meer...
Typisch französisch - Männer beim Boule spielen:
Übrigens, die Blog-Beiträge aus Belgien und Frankreich haben wir mit unserem alten windows 7 Laptop geschrieben, der sich problemlos mit unserem neuen Hotspot Extender verbindet. Es ist also ein windows 8.1 Problem, mit dem sich Ingo gerade herumschlägt. Das hatte auch schon der Lieferant vermutet, der sich auf unseren Hilferuf prompt am Sonntag (!) gemeldet hatte. Die weBBoat-Antenne versagt weiterhin konsequent ihren Dienst; eine Rückmeldung vom Lieferanten gab es bis jetzt nicht.