Drucken

Mittwoch, 17.06.2015, 12.00 Uhr

Position 43° 26,3' N; 25° 15,3' W; Etmal: 109 Seemeilen; Rest: 964 Seemeilen

Gestern Abend kam tatsächlich ein laues Lüftchen, der Gennaker konnte gesetzt werden und zog uns mit immerhin drei Knoten Fahrt durchs Wasser in die sternenklare Nacht. Drei Knoten sind nicht viel, aber immerhin konnten wir segeln und der Motor konnte abgestellt werden. Gegen Mitternacht, zum Ende seiner Wache, hat Ingo den Gennaker eingerollt und die Genua ausgerollt. Die Genua mit ihren 36 Quadratmetern Segelfläche kann ich alleine besser handhaben, als den 80 Quadratmeter großen Gennaker. Falls es wegen Schauerböen nötig sein sollte, könnte ich die Genua einrollen und müsste Ingo nicht wecken. Tatsächlich zogen einige Wolken auf, die Sterne verschwanden, aber von Regen blieben wir verschont. Die Nachtwache ging ereignislos vorüber. Kein Schiff ist in der Nähe.

Mit der "Lubini", die etwa 100 Seemeilen achteraus unterwegs ist, stehen wir über das Satellitentelefon einmal täglich in Kontakt. Mittags teilen wir uns unsere jeweilige Schiffsposition mit.

Am heutigen Morgen hat der Wind etwas gedreht und zugenommen. Wir segeln mit vier Beaufort am Wind und kommen mit etwa fünf Knoten Fahrt gut voran. Seit heute Morgen ist die Distanz bis zum Ziel nicht mehr vier-, sondern dreistellig! Der Seegang ist gut auszuhalten, die Sonne bricht gerade durch die Wolken, und ich habe vorhin das wunderbar duftende, beste Weißbrot der ganzen Reise aus dem Ofen geholt. Das Leben kann so einfach und so schön sein!