Donnerstag, 21.05.2015, 12.00 Uhr

Position 33° 36,2' N; 60° 30,2' W; Etmal: 125 Seemeilen; Rest: 1.454 Seemeilen

Tatsächlich kam der Wind gestern gegen 17 Uhr mit einem Winddreher zurück und seitdem laufen wir mit ausgebaumter Genua mit ungefähr vier bis sechs Knoten Fahrt bei vier Beaufort, in Böen fünf. Der Wind weht aus Südwest, kommt also für uns fast achterlich. Eine angenehme Windrichtung, die uns an das Passatsegeln erinnert. Die Amazone schaukelt, rollt und geigt. Trotz der erheblichen Zuladung verhält sie sich im konfusen Seegang aber ganz prima.

Gestern hatten wir noch einmal kurz Funkkontakt mit der "Anne". Jetzt ist sie allerdings außerhalb unserer UKW-Funkreichweite. Fast hätte es gestern Fisch zum Abendbrot gegeben! Ein sehr großer Mahi Mahi hatte angebissen. Das war ein richtiger Kämpfer. Wunderschön blau, grün und gelb schimmernd schwamm er eine Weile neben der Amazone. Dann schlug er einen Haken, und die Angelleine riss ab. So ein Mist, jetzt sind wir unseren schönen, so erfolgreichen Köder los.

Auch die zweite Nacht verlief ruhig. Die ausgebaumte Genua zog uns durch die sehr dunkle Nacht. Kein Mondschein, eine geschlossene Wolkendecke verhinderte den Blick auf die Sterne. Es fiel sogar etwas Regen. Aber das Meeresleuchten war phantastisch anzusehen. Die Amazone zog eine breite leuchtende Bahn durch den dunklen Atlantik.

Nach dem Frühstück warf Ingo mit einem neuen Köder die Angel aus. Nach kurzer Zeit biss sogar etwas an, befreite sich dann aber wieder. Wir versuchen es weiter.