Mittwoch, 29.04.2015

 

Am Dienstag liefen unsere Reisevorbereitungen auf Hochtouren. Zunächst hatten wir überlegt, hierzu in die Marina Fort Louis zu verholen, was manches erleichtern würde. Allerdings müssten wir dann aufs Schwimmen verzichten, und das wollen wir nicht. So ist Ingo mit unserem lieben Wassertaxi und Lastenesel - der kleinen Gummiwurst - zur Dieseltankstelle gefahren, um die Kanister wieder aufzufüllen. Immerhin liegt unsere letzte Tank- und Großeinkaufaktion schon wieder drei Wochen zurück.

Einen Wäscheservice, Wasser und Internet gibt es bei Shrimpy. Dahinter verbirgt sich der hiesige Trans Ocean Stützpunktleiter Michael Glatz. Wir haben ihn ja schon bei unserem ersten Aufenthalt hier in St. Martin kennengelernt. Er moderiert ja auch die morgendliche Funkrunde auf UKW-Kanal 10 und betreibt einen Handel mit gebrauchten Yachtausrüstungsgegenständen. Sein Haus steht direkt an der Zufahrt in die Lagune und ist hier so etwas wie ein Dreh- und Angelpunkt in der Seglergemeinde.

Bei Shrimpy lassen wir also unsere Wäsche waschen, Ingo füllt hier unsere Wasserkanister auf, wir nutzen die gute Internetverbindung, um die Wind- und Wettervorhersage zu bekommen, und außerdem können wir hier gut mit dem Dinghy anlegen, um die Einkäufe aus dem Supermarkt an Bord zu bringen. Als alles erledigt ist, sind wir ziemlich kaputt, aber froh, alles geschafft zu haben und wieder startklar zu sein. Endlich kommen wir auch dazu, schwimmen zu gehen. Hier in dem etwa 25° warmen Wasser nutzt Ingo die Gelegenheit und wechselt die Ringanode aus, die sich an der Welle des Propellers befindet. Er hatte sie zuletzt in den Rias in Spanien erneuert, was uns wie in einem anderen Leben erscheint, aber erst etwa acht Monate zurückliegt.

Dieser äußerst geschäftige Tag findet dann einen sehr schönen Abschluss, weil wir mit Robert und Raymund von der "Cello" verabredet sind. In einem netten Lokal in Marigot gibt es ein leckeres Abendessen, wir reden und lachen viel und freuen uns, dass es noch einmal mit einem Treffen geklappt hat. Die "Cello" wartet hier in St. Martin auf einen Käufer, die Jungs fliegen bald nach Hause.

Heute am Mittwoch sind wir dann mit dem Dinghy den langen Weg durch die Lagune gefahren, um bei verschiedenen Yachtausrüstern ein neues Paddel für unser Schlauchboot zu kaufen. Eines der Paddel  hat sich auf Anguilla am Dinghy Dock unter dem Steg verklemmt und das Aluminiumrohr ist dabei gebrochen. Wir werden zwar nicht fündig, verbinden unseren Ausflug aber mit einem kurzen Besuch auf der "Cello". Robert und Raymund haben noch ein paar Dinge, die sie uns gerne schenken würden, da sie sie nicht mit nach Deutschland nehmen wollen.

Alsbald treten wir die Rückfahrt an und schauen bei Shrimpy vorbei, um die Wind- und Wettervorhersage auf unseren Rechner zu bekommen. Sieht gar nicht mehr ganz so schlecht aus, wir entschließen uns aber, noch abzuwarten und die Entwicklung weiter zu beobachten.

Shrimpy ist unser Schlauchboot aufgefallen. "So ein kleines Dinghy habe ich noch nie gesehen!" hat er gesagt und dabei gelacht. Ja, die kleine Gummiwurst erregt Aufsehen!

 

Die Franzosen sind Gourmets. Schweineschnauzen scheinen auch auf dem Speisezettel zu stehen:

 

Die angefressene Ringanode: