Montag, 16.03.2015

 

Montag Morgen, 5.30 Uhr, an Bord der Amazone klingelt der Wecker. Das ist das Ende einer ganz unruhigen Nacht. Es gab keinen Schwell, keine Schaukelei, keinen heulenden Wind in den Wanten, keinen abdriftenden Ankernachbarn, keine Mörder laute Musik an Land und doch haben wir sehr schlecht bis gar nicht geschlafen. Der Grund waren mehrere Mücken, die surrend ihr Unwesen trieben und uns ein ums andere mal gehörig nervten und nicht zur Ruhe kommen ließen.

Entsprechend unausgeschlafen mümmeln wir unser Frühstück. Wir wollen früh ablegen, weil wir heute einen längeren Törn von etwas mehr als 50 Meilen vor uns haben. Saint-Martin/Sint Maarten ist unser Ziel. Im Marinabüro hat Ingo vorgestern schon abgerechnet. Für drei Tage bezahlen wir in der Marina Port Zante in Basseterre auf St. Kitts für die Amazone 136 EC Dollar, umgerechnet 50 Euro. Strom und Wasser kosten extra. Ausklariert haben wir auch schon, und so legen wir gegen 7.30 Uhr ab.

Unter Groß und Genua geht es im Windschatten von St. Kitts an der grünen und bergigen Küste entlang. Auch der Volvo darf ein bisschen mithelfen. Schließlich erreichen wir die Nordspitze der Insel, bekommen mehr Wind und mit 4 Beaufort segeln wir mit halbem Wind nach Saint-Martin/Sint Maarten.

Wir versuchen heute mal wieder unser Anglerglück. Unglaublich, aber wahr: wir fangen einen halben Fisch! Als Ingo bemerkt, dass etwas angebissen haben muss, holt er die Angel ein und staunt nicht schlecht - es hat ein Fisch angebissen, den wiederum ein anderer Fisch gut zur Hälfte abgebissen hat.

Nach einem herrlichen Segeltag erreichen wir nach 53 Seemeilen um 16.30 Uhr die Simpson Bay in Sint-Maarten. Dies ist insofern eine besondere Insel, weil sie aus zwei Nationen besteht. Der nördliche Teil ist französisches Überseegebiet und heißt Saint-Martin, der südliche Teil ist autonomer Teil der Niederlande und heißt Sint Maarten.

Wir ankern in fünf Meter tiefem Wasser, über uns donnern die Flieger des nahegelegenen Flughafens hinweg, am  Ufer sind diverse Ferienanlagen und Hochhäuser zu sehen. Gleich nebenan in Philipsburg, der Hauptstadt des niederländischen Teils der Insel, liegen zurzeit vier große Kreuzfahrtschiffe. In unserem Reiseführer steht, dass "das Zentrum von Philipsburg fast wie ein großer Duty Free Supermarkt wirkt, durch den tagsüber die Passagiere der Kreuzfahrtschiffe strömen."

Einklarieren und an Land gehen wollen wir hier nicht. Wir segeln morgen früh weiter in den französischen Norden.

Die drei Jungs von der "Cello" haben wir hier kurz noch einmal getroffen. Sie warteten in der Bucht an einer Mooring, um wenig später durch die geöffnete Brücke in die Lagune und dann in eine der dortigen Marinas fahren zu können. Noch einmal winken und alles Gute wünschen, kurz und schmerzlos soll der Abschied sein.

 

Da haben wir nicht schlecht gestaunt - ein abgebissener Fisch an der Angel. Wer da wohl Hunger hatte?

 

Die Gastlandflagge von Sint Maarten wird gesetzt:

 

 

Die Bebauung an der Simpson Bay in Sint Maarten: