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Sonnabend, 21.02.2015

Jeder hat eine zweite Chance verdient, auch die Stadt Basse-Terre. Wir unternehmen heute einen zweiten Besuch, um sie etwas besser kennenzulernen. In der großen Markthalle und drum herum herrscht reges Treiben. Obst und Gemüse werden angeboten, ebenso Musik-CDs, bunte Tücher, schöne Sonnenhüte und vieles mehr.

Bei unserem gestrigen Besuch war das Büro der Touristen Information geschlossen, eine Tafel mit den Öffnungszeiten gibt es nicht. Dafür hängen an den Fensterscheiben mehrere Aushänge, die auf den Besuch eines Kreuzfahrtschiffes im Dezember 2014 hinweisen. Wir haben auch heute kein Glück - die Tür des Informationsbüros ist wiederum verschlossen. Moment mal - an einem Sonnabend Vormittag ist die Touristeninformation in der Hauptstadt Guadeloupes geschlossen? Bemerkenswert.  

Zumindest haben wir gestern in einem Restaurant hier in der Marina einen Stadtplan von Basse-Terre bekommen. Daraus entnehmen wir, dass es hier einen Botanischen Garten gibt. Dieser ist in unserem Reiseführer gar nicht erwähnt. Mit gutem Grund, wie sich später herausstellt. Der Garten ist zwar nur von montags bis freitags geöffnet, aber das, was wir vom verschlossenen Tor aus erblicken können, macht keine Lust darauf, noch einmal wiederzukommen. Die Anlage macht einen ungepflegten, ja verwahrlosten Eindruck.

Gerne würden wir in einer Bar oder einem Café etwas essen oder trinken. Vielleicht mit Blick auf das Meer, nett unter einem bunten Sonnenschirm an der Promenade sitzen und eine kleine Pause einlegen. Leider Fehlanzeige - wir finden kein Café. Wir treten also den Rückweg an und beschließen, dass heute mal wieder etwas Kultur nicht schaden könnte. Auf unserem Weg liegt das Fort Delgrès, das wir besichtigen wollen.

Das Fort ist 1643 erbaut worden, und ist eine große, sternförmige Anlage mit vorspringenden Schanzen.  Ursprünglich hieß es Fort St.-Charles, wurde aber nach dem Nationalhelden Guadeloupes, Colonel Louis Delgrès, umbenannt. Delgrès und 200 seiner Leute starben 1802 im Kampf. Sie hatten vergeblich versucht, die Wiedereinführung der bereits abgeschafften Sklaverei durch die einmarschierenden Truppen Napoleons zu verhindern. Endgültig abgeschafft wurde die Sklaverei dann 1848 auf Initiative des Politikers Victor Schoelcher. Die Anlage ist beeindruckend, der Blick auf die Bucht sehr schön. Es gibt auch eine moderne Ausstellung, die über die Kämpfe und die Geschichte des Forts Auskunft gibt. Leider fast alles ausschließlich in französischer Sprache.

Den Kaffee, den wir eigentlich in Basse-Terre trinken wollten, gibt es später an Bord der Amazone. Im Laufe des Tages sind in der Marina einige Yachten eingetroffen. Wir haben jetzt Nachbarn aus Finnland, etwas weiter liegt eine Yacht aus den USA.

 

Buntes Treiben in der Markhalle:

 

Im Botanischen Garten in Basse-Terre wächst auch Baumwolle:

 

Die Ruinen des Forts:

 

Im Fort zur Erinnerung an Louis Delgrès angelegt: