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Donnerstag, 19.02.2015

Wir verabschieden uns heute von Dominica und segeln weiter Richtung Norden. Dort wartet schon Guadeloupe auf uns. Zusammen mit ihren kleinen Schwestern Les Saintes, Marie-Galante und La Désirade bildet sie ein Französisches Übersee Département. Wir segeln heute also  mal wieder nach Europa. Kurz nach 10 Uhr geht es Anker auf und wir fahren aus der geschützten Bucht von Portsmouth, der Prince Rupert Bay. Auch die Jungs von der "Cello" haben sich auf den Weg gemacht. Sie sind etwas eher dran als wir und haben uns zum Abschied noch einmal fröhlich zugewunken.

Als wir die geschützte Bucht verlassen, geht es bei 5 bis 6 Beaufort mit halbem Wind flott voran. Das Großsegel ist gerefft, die Genua ein gutes Stück eingerollt. In den Böen erreicht der Wind auch schon mal Stärke 7. Die Atlantikwellen, die zwischen Dominica und den Inseln Les Saintes heranrauschen, sind an die drei Meter hoch. Hin und wieder klatscht es an der Außenhaut und Wasser spritzt ins Cockpit und an Deck. Mit acht Knoten pflügt die Amazone unbeirrt durch die aufgewühlte See. Sie ist ganz in ihrem Element!

Alsbald kommt die "Cello" in Sicht und wir fotografieren und filmen uns gegenseitig. Die Gelegenheit ergibt sich nicht so häufig, ein Foto vom eigenen Boot unter Segeln zu bekommen.

Gegen 13.30 Uhr haben wir die 20 Seemeilen bis zu den Inseln Les Saintes zurückgelegt. Sie sind von Süden kommend Guadeloupe vorgelagert. Wir wollen uns hier zum Übernachten einen lauschigen Ankerplatz in einer schönen Bucht suchen und morgen nach Guadeloupe weiter segeln. Eigentlich ein ganz guter Plan - aber: Diesen Plan hatten auch schon viele andere Segler und liegen an den ausgelegten Moorings. In den Buchten ist nicht eine Boje frei. Wir kurven durch die verschiedenen Buchten und finden schließlich eine Bucht, in der noch das Ankern erlaubt ist. Um 15.30 Uhr fällt endgültig der Anker. Wir haben also ungefähr zwei Stunden nach einem Ankerplatz gesucht, das ist ein neuer Rekord! Auch die "Cello" ist hier eingetrudelt, findet aber keinen Platz mehr, und die Jungs müssen leider noch weitersuchen.

Beim Einlaufen in diese kleine Bucht, wo auch schon viele andere Boote ankern, ruft uns der Skipper einer französischen Yacht zu, dass er vor ein paar Tagen beim Segeln Fotos von uns gemacht hat. Sieh an, Madame Amazone hat einen französischen Verehrer.

 

Robert steht tapfer am Steuerrad der "Cello": 

 

Die französische Gastlandflagge ist mal wieder an der Reihe - im Hintergrund unsere spätere Ankerbucht:

 

Die "Royal Clipper" - wir hatten sie schon in den Tobago Cays gesehen, damals allerdings vor Anker: