Donnerstag, 05.02.2015

Unser erster Weg führt uns heute zur Touristeninformation. Dort steht nämlich der Computer, an dem wir die Erklärung abgeben können, dass wir Martinique verlassen werden. Das erledigen wir heute schon, weil wir morgen in aller Frühe zur Nachbarinsel Dominica aufbrechen wollen. Besonders freundlich ist die Dame in dem Touristenbüro nicht. Sie spricht kein Englisch, wir nur einige Brocken Französisch. Das Formular am Computer können wir auch ohne ihre Hilfe ausfüllen. Unsere Fragen zu weiteren Sehenswürdigkeiten kann sie leider nicht beantworten und verweist auf die Kollegin vom Vulkan-Museum, schräg über die Straße. Bevor wir uns dorthin verabschieden, hält sie uns noch eine Sammelbüchse unter die Nase. Auf Deutsch steht darauf "Nach Lust und Laune" - da die Dame wenig hilfsbereit war, habe ich gar keine "Lust und Laune" irgendetwas in die Büchse zu stecken. Ingo weiß, was sich gehört, und steckt ein paar Münzen hinein.

Das musée volcanologique ist nur ein paar Schritte entfernt und für fünf Euro pro Person dürfen wir das Ein-Raum-Museum besuchen. Das spektakulärste Exponat ist die bei dem Vulkanausbruch 1902 zerstörte Kirchenglocke. Anschließend besichtigen wir noch die Ruinen des beim Ausbruch des Mont-Pelée zerstörten Theaters und des Gefängnisses.

Die Ankerbucht hat sich im Laufe des Tages zusehends gefüllt. Eine Yacht aus Kanada ankert fast auf Tuchfühlung mit uns, was deren Skipper aber nicht weiter interessiert. Schon merkwürdig, wie manche Skipper sich einen Ankerplatz suchen. Zum Glück ist es bis jetzt immer gut gegangen.

 

Es wird gefischt: 

 

Portrait von Louis Cyparis, einer der zwei Überlebenden des Vulkanausbruchs. Fast 30.000 Menschen sind ums Leben gekommen. Der damalige Gouverneur hielt eine Evakuierung der Stadt für nicht erforderlich. Es hatte viele Anzeichen für einen bevorstehenden Ausbruch des Monte-Pelée gegeben, doch eine "Expertenkommission" unter der Leitung des hiesigen Lehrers für Naturwissenschaften kam zu dem Ergebnis, dass keine Gefahr bestehe. Louis Cyparis ist später mit dem amerikanischen Zirkus Barnum herumgereist. Ob er sich ab und zu in sein Verlies zurückgesehnt hat, ist nicht überliefert:

 

In diesem Verlies hat Louis Cyparis die Naturkatastrophe überlebt:

 

Abendstimmung in der Bucht von St.-Pierre: