Mittwoch, 28.01.2015

Als wir vor kurzem auf St. Lucia in der Marina in der Rodney Bay gerade festgemacht hatten, kam ein junger Mann zu uns ans Boot. Er machte uns das Angebot, der Amazone für 80 US Dollar die Außenhaut zu polieren. Wir haben aus verschiedenen Gründen freundlich abgelehnt. Allerdings hat dieses Angebot uns ein bisschen ins Grübeln gebracht. Sieht unsere "Blue Beauty" wirklich so mitgenommen aus, dass wir jetzt schon ein Angebot zum Polieren bekommen? Zugegeben - seit der Atlantiküberquerung hat sich auf dem Rumpf eine relativ dicke und feste Schicht aus Kalk und Salz gebildet. Das würde auf einem weißen Boot nicht so sehr auffallen, aber auf dem dunkelblauen Untergrund macht sich die weiße Schicht nicht besonders gut. Die Amazone ist zwar inzwischen ein richtiger kleiner Salzbuckel, aber das muss man ihr ja nicht gleich so deutlich ansehen.

Ingo hat sich deshalb heute daran gemacht, den Rumpf von den hässlichen weißen Flächen und Flecken zu befreien. Dabei hat er auf ein altes und preiswertes Hausmittel zurückgegriffen und fleißig vom Schlauchboot aus die Außenhaut mit Essig geputzt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, Kalk und Salz sind verschwunden, sieht aus wie neu. Backbord ist alles sauber, morgen ist die Steuerbordseite an der Reihe.

Nach dem Motto "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen" haben wir anschließend die Grillsachen zusammengepackt und sind an den Strand gefahren. Dort waren wir heute mit Steffi, Falk und anderen Seglerinnen und Seglern zum Barbeque verabredet. Gegrillt wurde mit fünf Familien mit zusammen acht Kindern aus Frankreich, Schweden und Deutschland. Es war faszinierend zu beobachten, wie sich die Kinder im Alter von drei bis dreizehn Jahren verständigt und gemeinsam gespielt haben. Bei den Erwachsenen kreisten die Themen um Panama, den Pazifik und die Galapagosinseln. Wie wir immer wieder feststellen, haben sehr viele Seglerinnen und Segler keinen konkreten Termin für eine Rückkehr. Segeln wohin der Wind sie treibt, solange es gefällt oder das Geld reicht.

 

Blick über Sainte-Anne auf die Bucht:

 

... und die Amazone vorneweg: