Drucken

Donnerstag, 15.01.2015

 

Ja, es ist tatsächlich schon die Hälfte dieser phantastischen Zeit herum. Wir haben den südlichsten Punkt unserer Reise bereits im Kielwasser gelassen. Wir sind auf dem Rückweg, Zeit für eine Halbzeitbilanz.

Wir hatten ein schönes, ausgefülltes und glückliches Leben - wir sind vor nichts davongesegelt, sondern eher in etwas hinein: in Freiheit und Abenteuer. Vielleicht ist das auch die Voraussetzung für eine glückliche Zeit unterwegs - nicht davonlaufen zu wollen, sondern neugierig auf die Welt zu sein, die vor einem liegt. Wir wollten unseren so lang gehegten Traum verwirklichen, bevor das Schicksal die Gelegenheit erhält, uns einen dicken Strich durch unsere Pläne zu machen.

Bis jetzt ist es uns sehr gut ergangen. Das ist auch kein Geheimnis, ist doch aus den fast täglichen Einträgen in unserem (B)logbuch herauszulesen, wie es uns geht. Wir haben sehr schöne und auch anstrengende Segelpassagen gehabt, andere Länder und ihre Menschen kennen gelernt, viele interessante, nette und hilfsbereite Seglerinnen und Segler getroffen. Gleichgesinnte, die auch all ihren Mut zusammen genommen und sich auf den Weg gemacht haben. Es sind Menschen, denen es sehr bewusst ist, dass jedem nur ein Leben gegeben ist. Es gibt keine zweite Chance, am Ende wird es nicht heißen "Zurück auf Los". Wir sind sehr dankbar, diese Zeit erleben zu dürfen!

Wir waren an lauten, bunten und lebendigen Orten, in modernen Marinas mit allem Komfort und in einsamen Ankerbuchten.  Wir vermissen nach wie vor unsere Familie und Freunde. An feste Schuhe und geschlossene Räume werden wir uns erst wieder gewöhnen müssen. Von Verletzungen, Krankheiten, Wetterkapriolen und größeren Reparaturen sind wir bisher verschont geblieben, wäre toll, wenn es so bliebe.

Wir sind gespannt auf die vor uns liegenden Monate in der Karibik, mit Respekt denken wir an die zweite Atlantiküberquerung im Mai. Manchmal denken wir auch schon an unsere Rückkehr nach Bremen. Wir freuen uns auf die Menschen, die uns dort erwarten. Doch noch haben wir ja die zweite Halbzeit! Unser größter Wunsch ist es, dass die zweite Halbzeit ebenso glücklich und voller schöner Begegnungen sein möge, wie die erste.