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Freitag, 02.01.2015

Wir wollen einen Wasserfall sehen, und zwar einen richtigen. Dazu müssen wir in das etwa 20 Kilometer entfernte Roxborough fahren, um dort den Agryle Waterfall zu besuchen und in seinem Süßwasserpool zu baden. Zunächst kaufen wir im Minimarket Fahrkarten für den öffentlichen Bus und stellen uns an die Haltestelle. Irgendwann zwischen 11 und 12 Uhr soll er hier abfahren.

Die Wartezeit wird uns aber nicht lang, weil heute tatsächlich erstmals die Jugendlichen von dem holländischen Windjammer auf Landgang sind und einige von ihnen ebenfalls auf den Bus warten. Das Schiff war am 31.12. hier eingelaufen, aber die Mädels und Jungs durften wohl wegen der noch ausstehenden Einklarierung nicht an Land. Sie erzählen uns, dass sie 48 Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Nationen seien und insgesamt 10 Monate mit dem Schiff unterwegs sein würden. Ein "segelndes Klassenzimmer"! Die Mädchen, die sich mit uns unterhalten, kommen aus Kanada. Sie erzählen uns, dass sie von Teneriffa hierher gesegelt seien und für die Atlantiküberquerung 25 Tage benötigten. Der Raum, in dem die Mahlzeiten eingenommen würden sei gleichzeitig ihr Unterrichtsraum. Privatsphäre sei Fehlanzeige - alle schliefen in einem "Schlafsaal". Zehn Lehrkräfte seien dabei und insgesamt seien 76 Personen auf dem Schiff.

Wie schon bei unserem Ausflug nach Scarborough lässt der Bus auf sich warten, aber ein Maxitaxi, in dem noch ein paar Plätze frei sind, kommt um die Ecke und wir fahren mit. Nach einer halben Stunde sind wir in Roxborough, zahlen am Waterfall Estate Service Office pro Person umgerechnet 10 US-Dollar Eintritt und machen uns durch den Regenwald auf den Weg zum Wasserfall. Wir kommen an riesigen Bambusbüschen und einem Silk Cotton Tree - einem Kapokbaum - vorbei. Dann hören wir es schon Rauschen, müssen noch über einige sehr rutschige Steine gehen und sind endlich da. Am Rande des Wasserfall-Sees ziehen wir unsere Badesachen an und hinein geht's ins kühle Vergnügen. Wie lange haben hier schon nicht mehr in Süßwasser gebadet? Herrlich erfrischend ist es, die Atmosphäre ist besonders - wir sind im Wasser, direkt am rauschenden Wasserfall und rings um uns das üppige Grün des Waldes. Es sind nur wenige Touristen hier. Sie werden meistens in kleinen Gruppen von einem Tourguide geführt. Wir haben den Wasserfall auch ohne Guide gefunden.

Anschließend unternehmen wir noch einen Abstecher zu einer nahegelegenen alten Kakaoplantage, auf der auch heute noch der Rohstoff für eine erstklassige Schokolade hergestellt wird. Die Schokolade aus Tobago hat einen Kakaoanteil von 75 %. Besichtigen können wir die Plantage aber leider nicht, da sie nur vormittags für Besucher geöffnet ist.

Nach einem Mittagessen in einem kleinen Restaurant machen wir uns auf den Rückweg nach Charlotteville. An den Haltestellen der öffentlichen Busse hängen keine Fahrpläne, und wir wissen nicht, ob heute noch ein Bus nach Charlotteville fährt. Alsbald erscheint aber ein Maxitaxi, das uns mitnimmt. Auch die nette Dame aus dem Waterfall-Office sitzt schon darin.  

Am späten Nachmittag sind wir zurück im Dörfli, kaufen noch ein paar Lebensmittel ein und freuen uns auf die Amazone.

 

Barbie und Ken gehen offensichtlich auch fischen:

 

Ein Tourist bestaunt einen der riesigen Bambusbüsche:

 

Der Wasserfall:

 

Sein Holz kennen wir als Brotbrettchen und Gartenmöbel, die Segler schätzen es als Decksbelag - ein Teakbaum:

 

An der Kakaoplantage wird gerade angeliefert: