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Donnerstag, 04.12.2014

Nachdem wir hier in Mindelo einiges erledigt haben, steht heute ein Besuch der Nachbarinsel Santo Antao auf dem Programm. Die Amazone kann sich vor ihrem Marathon über den Atlantik noch ausruhen - wir fahren mit der Fähre. In Porto Novo auf Santo Antao angekommen, werden wir gleich am Hafen von einer Menschentraube von Taxi- und Kleinbusfahrern bestürmt, doch bitte mit ihnen eine Rundfahrt zu unternehmen. Wir sind uns unschlüssig, entscheiden uns dann aber, mit einem Taxi zum 40 km entfernten Kraterrand des Pico da Cruz zu fahren. Der Pico da Cruz ist 1.545 m hoch, und man kann vom Kraterrand aus durch einen herrlichen Wald spazieren. Den Rückweg zum Hafen wollten wir dann mit einem Sammeltaxi fahren.

Leider war die Spitze des Pico da Cruz heute in dicke Wolken gehüllt. Daher gab es leider keine schönen Ausblicke in den Krater, vom Wald und dem Tal war nichts zu sehen. Es war dort oben feucht, kalt und ungemütlich. Wir haben deshalb unseren Plan geändert. Unser Taxifahrer hatte auch gerade nichts anderes vor, und so hat er uns munter im Norden und Osten der Insel durch die verschiedenen Dörfer und zu den besonders schönen Orten kutschiert.

Sehr gut hat es uns in Ponta do Sol im Norden gefallen. Dort gibt es einen kleinen Fischerhafen, in dem wirklich noch Fischer mit ihren Booten anlanden. Das Dorf ist so gut wie gar nicht touristisch erschlossen, und sechs der acht heute anwesenden Touristen saßen in dem einzigen Restaurant, das es dort gibt. Allein dieses Restaurant, mit seinen leckeren Fischgerichten, wäre einen Besuch in Ponta do Sol wert gewesen. Aber den Fischern bei der Arbeit zuzusehen war auch ein besonders schönes Erlebnis. Wir können nur hoffen, dass sich dieser Ort seine Ursprünglichkeit noch lange bewahren kann. Es entstehen gerade einige Neubauten, wahrscheinlich Hotels - das lässt nicht unbedingt Gutes erahnen.

Ein weiteres Highlight war ein Stopp in Xoxo, einem  Dorf südlich von Ponta do Sol. Djeison, unser Taxifahrer, hat uns dort hingeführt, und die Atmosphäre hat uns sofort gefangen genommen. Es ist schwer zu beschreiben - dieser Ort mit der äußerst üppigen Vegetation und dem kleinen rauschenden Bach ist einfach zauberhaft.

Wir haben noch die Orte Ribeira Grande und Paul besucht, in dem Ort Sinagoga die wilde Brandung bestaunt, und sind dann wieder am Hafen angelangt. Wir wollten schließlich pünktlich dort sein, um die Fähre zurück nach Mindelo nicht zu verpassen.

Aber was für ein Schreck - von der Fähre ist nichts zu sehen. Als wir am Schalter in der Wartehalle nachfragen, bittet man uns um unsere Tickets. Sie werden kurzerhand einbehalten, und uns wird der Fahrpreis erstattet. Wir wollen aber gar nicht das Geld zurück, sondern nach Mindelo zurückfahren. Die Mitarbeiterin erklärt uns, dass es ein Problem mit dem Schiff gebe und es deshalb heute nicht mehr fahren würde. Ach du liebe Zeit! Tausend Gedanken flitzen durch meinen Kopf - gibt es hier überhaupt ein Hotel, und eine Zahnbürste habe ich auch nicht dabei. Aber nein, es gibt ja noch die Schnellfähre. Die Fahrkarten sind zwar etwas teurer, und wir müssen 1,5 Stunden bis zur Abfahrt warten - aber immerhin fährt noch ein Schiff zurück. So sind wir doch noch nach diesem schönen und erlebnisreichen Tag gut zurück an Bord gekommen.

 

Im Vordergrund die "Takamaka" und zwei Boote weiter die "Amazone":

 

Ingo und unser Taxifahrer Djeison:

 

Der grüne Norden Santo Antaos:

 

Beeindruckende Schluchten:

 

Auf dieser gepflasterten Straße fuhren wir vom Hafen Richtung Norden:

 

 

In Ponta do Sol: Ein spektakulärer Hafen, der nur von einheimischen Fischern mit ihren bunten Holzbooten angelaufen werden kann - und das auch nur bei Niedrigwasser. Auch für sie ist die Einfahrt um die Klippen, die teilweise unter Wasser sind, halsbrecherisch:

 

 

Der zauberhafte Ort Xoxo: