Mittwoch, 26.11.2014, 3. Tag auf See

Position um 12.00 Uhr: 24° 22,2' N; 19° 28,0'W

Etmal: 135 Seemeilen (545 Seemeilen liegen noch vor uns)

Auch die zweite Nacht auf See verlief ganz ruhig. Der Wind wehte relativ konstant mit 4 bis 5 Beaufort, in Böen 6, aus Nordnordost, so dass wir mit der ausgebaumten Genua gut vorankamen. Mit 6 Knoten pflügt die Amazone durch das tiefe, extra-blaue Atlantikwasser. Sie hat sicher etwas "Übergewicht", das macht sich in ihrem Seeverhalten aber nicht bemerkbar. Unbeirrt fährt sie ihren Kurs, ist munter wie immer. Der Sternenhimmel war wieder wunderschön. Eine winzige Mondsichel warf eine silbrige Bahn aufs Meer. Die Wellen kamen angerauscht, die sich brechenden Kämme leuchteten in der Dunkelheit. Der Windgenerator surrte leise, ich lauschte meiner Lieblingsmusik und ließ die Gedanken schweifen.

Gestern kreuzten tagsüber einige Yachten in ein paar Meilen Abstand unseren Kurs. Wir nehmen an, dass es Teilnehmer der ARC waren. In der Nacht und am heutigen Vormittag hat sich niemand mehr blicken lassen. Es heißt, dass am dritten Tag auf See die Bordroutine kommt. Bei uns an Bord haben sich die Abläufe schon gut eingespielt. Wir gehen unsere Wachen und versuchen während der Freiwachen so viel Schlaf wie möglich zu bekommen.

Die Wettervorhersage ist weiterhin günstig. Der Wind soll allerdings in den nächsten Tagen etwas abnehmen. An Bord ist alles wohlauf.