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Mittwoch, 27.08.2014, 17.00 Uhr, Position 33 ° 27 ' Nord, 15 ° 48 ' West

Die Berichte von hoher See werden von Henning ins Netz gestellt, nachdem wir sie per E-Mail über das Satellitentelefon an ihn übermittelt haben.

Wir konnten tatsächlich mit der Passatbesegelung die Nacht durchsegeln. Die Amazone sah damit ein bisschen wie eine Fledermaus aus. Die Windvorhersage hatte 4 Windstärken angekündigt, und so kam es auch, genau von achtern. Es war eine ruhige Nacht mit phantastischem Sternenhimmel, Meeresleuchten und nur mäßig bewegter See. Mit der Berufsschifffahrt gab es nur eine Begegnung. Mit zwei Seemeilen Abstand passierte uns an Backbord ein Frachter mit Ziel Lissabon. Woher ich weiß, dass er nach Lissabon wollte? Das und noch vieles mehr verrät uns unser AIS-Gerät. So können wir auch eine Liste am Plotter aufrufen, in der alle Schiffe aufgeführt sind, deren AIS-Signal wir empfangen können, wie weit sie entfernt sind und wann sie uns mit welcher Entfernung begegnen. Um 10.30 Uhr haben wir seit dem Ablegen 400 Seemeilen zurückgelegt. Das bedeutet also, in den letzten 24 Stunden 125 Seemeilen. Bei diesem leichten Wind gar nicht so schlecht. Apropos leichter Wind: Da der Wind immer mehr nachlässt, bergen wir zuerst die Genua III und segeln nur noch mit der ausgebaumten Genua mit freundlicher Unterstützung des Volvos. Ja, mein Freund, so ganz ungeschoren kommst du leider nicht davon. Aber es muss doch ein schönes Gefühl sein, gebraucht zu werden!? Jetzt, kurz nach 17 Uhr, haben wir noch schlappe 2 - 3 Windstärken, alle Segel sind geborgen, und der Diesel wummert. Wir haben jetzt noch etwa 33 Seemeilen vor uns, 436 liegen hinter uns. Voraussichtlich gegen Mitternacht werden wir Porto Santo erreicht haben, vor dem Strand vor Anker gehen und morgen in die Marina verholen. So ist der Plan.