Drucken

Dienstag, 26.08.2014, 19.30 Uhr, Position 34 ° 45 ' Nord, 14 ° 13 ' West

Die Berichte von hoher See werden von Henning ins Netz gestellt, nachdem wir sie per E-Mail über das Satellitentelefon an ihn übermittelt haben.

Wie geplant, segeln wir mit der ausgebaumten Genua durch die Nacht und kommen ganz gut voran. Heute Morgen um 10.30 Uhr hatten wir 275 Seemeilen seit unserem Start zurückgelegt. Das bedeutet, dass wir in 24 Stunden 125 Seemeilen geschafft haben, das sind also 25 Seemeilen weniger als in den 24 Stunden zuvor. Der Wind schiebt uns eben nicht mehr so kräftig an. Am Vormittag haben wir dann die Genua eingerollt und den Gennaker gesetzt. Leider ließ der Wind immer mehr nach, so dass wir gegen Mittag den Gennaker eingerollt und auf die Hilfe des Volvos zurückgegriffen haben. So fahren wir schaukelnd über den Atlantik und lassen uns erst mal einen leckeren Nudelauflauf schmecken. Am späten Nachmittag rollen und baumen wir die Genua bei Wind von 3 bis 4 Beaufort aus, und Ingo setzt zum ersten Mal zusätzlich zur Genua am Kutterstag die kleinere Genua, die Genua III. Wir haben also jeweils ein Vorsegel an Backbord und eines an Steuerbord. Das ist unsere Passatbesegelung. Damit wollen wir später von den Kapverden den ganz langen Törn über den Atlantik in die Karibik machen. Jetzt ist der richtige Moment, dies auszuprobieren. Es gibt einiges einzustellen, aber schließlich stehen beide ausgebaumten Vorsegel, und die Amazone nimmt ordentlich Fahrt auf. Das funktioniert also - ein schönes Erfolgserlebnis! Der Wachwechsel hat sich schon eingespielt, und wir versuchen, das Schlafdefizit über den Tag verteilt wieder auszugleichen. Es wird jeden Tag etwas wärmer, wir segeln tatsächlich barfuß und in kurzen Hosen! Auch während der Nachtwachen müssen wir uns nicht mehr dick einpacken. Gleich bekommen wir die neue Wind- und Wettervorhersage und wir hoffen, dass wir mit unseren zwei Vorsegeln gut durch die kommende Nacht segeln können.