Dienstag, 15.07.2014

Die Sonne lacht vom strahlend blauen Himmel. Und was machen wir heute, gehen wir zum Strand? Nein! Der heutige Tag ist der Amazone, bzw. der Sicherheit an Bord gewidmet. Vor unserer Abreise sind wir leider nicht mehr dazu gekommen, an der Spritzkappe eine Verstärkung und einen extra Bügel anzuschrauben. Alles Notwendige für den Anbau haben wir dabei - Bügel, Schrauben, Edelstahlrohr, Buchsen und das erforderliche Werkzeug. Die Montage ist sehr aufwendig, weil der Bügel und die Verstärkung an das Gestänge der Spritzkappe angepasst werden müssen. Ingo hat sich einige Gedanken gemacht, wie es am besten gehen könnte. Nach einigen Stunden Anpassen, Bohren, Sägen, Abdichten und Anschrauben sitzt alles, wie und wo es sein soll. Wenn jetzt jemand das Cockpit verlassen muss, findet er oder sie an diesem zusätzlichen Griff Halt beim Gang auf das Vorschiff.

Wenn das Werkzeug schon mal ausgepackt ist, kann Ingo auch gleich die zusätzlichen Augbolzen im Cockpit montieren, an denen wir uns auf See mit den Lifelines einklinken können. 

Helfen kann ich bei all dem nur wenig - es hilft schon sehr, wenn ich nicht im Weg sitze oder stehe. Also habe ich dem hiesigen Supermarkt einen Besuch abgestattet und einige frische Lebensmittel eingekauft und auch etwas Leckeres gekocht. So geht jeder seinem Vergnügen nach!

Wind und Wetter führen Regie - mal sehen, ob wir morgen zu unserem Törn über die Biskaya starten können, aber im Moment sieht es nicht danach aus. Vor uns liegen ca. 320 Seemeilen, wir werden also ungefähr drei Tage (und Nächte) nonstop unterwegs sein. Zurzeit sind für den Zeitraum 1 - 7 Windstärken aus allen Richtungen vorhergesagt.

Wie viel Zeit verbringt der Mensch im Laufe seines Lebens mit Warten? Warten auf einen heiß ersehnten Brief; warten, dass der Zahnarzt die Schmerzen lindert; warten auf die Kinder, die längst zu Hause sein wollten oder am frühen Morgen bei Dunkelheit und Kälte auf den Bus warten und und und. Da warten wir doch gerne bei Sonnenschein in diesem schönen Hafen auf ein gutes Wetterfenster für einen sicheren Törn!

 

Erstmal das Werkzeug hervorkramen, das "Operationsfeld" freilegen und Antje zum Einkaufen schicken:

 

Das Rohr zur Verstärkung ist montiert und gibt dem Spritzkappengestänge mehr Stabilität:

 

Stunden und einige Schweißperlen später ist der Haltebügel montiert:

 

Ab in den Keller, um die Muttern festzuschrauben, damit im Erdgeschoss alles hält:

 

Zu guter letzt sind auch die Augbolzen für die Lifelines fertig montiert: