Wir werden auf unserer Reise sehr häufig ankern und das nicht nur bei vorhergesagtem Schönwetter, wie es in der Vergangenheit der Fall war. Es wird auch nicht immer eine geschützte Marina in der Nähe geben, in die wir uns bei aufkommendem Sturm verholen könnten. Das bedeutet, dass unser Ankergeschirr sehr hohen Sicherheitsansprüchen genügen muss, damit wir zwar nicht immer ruhig, aber wenigstens beruhigt schlafen können.

Dazu gehört ein überdimensionierter Anker, der sich auch bei Strömungs- und Windrichtungsänderungen um 180 Grad nach einem möglichen Ausbrechen schnell wieder eingraben kann. Und das am besten auf allen unterschiedlichen Untergründen die vorkommen können. Daher haben wir uns für einen Spade Anker mit 20 kg Gewicht entschieden.

Unsere 50 m lange Edelstahlankerkette würde in der Karibik bei den höheren Wassertemperaturen schnell rosten, da sie nicht aus einer Speziallegierung besteht. Nur für kühlere Gewässer, wie z. B. Nord- und Ostsee, ist sie problemlos einsetzbar. Also musste eine neue Kette her.

Wir haben uns für eine verzinkte Kette aus deutscher Produktion mit Prüfzertifikat und erhöhter Bruchlast entschieden. Damit entspricht sie mit ihren 8 mm Kettengliedern in der Belastbarkeit einer normalen Kette mit 10 mm Gliedern. Die Länge haben wir auch gleich auf 60 m erhöht, und an den Enden hat sie jeweils größere Glieder zur problemlosen Verbindung. Als optionale Verlängerung steht noch eine 50 m lange Leine mit 16 mm Durchmesser zur Verfügung.

Für eine kräftige Verbindung haben wir uns für zertifizierte Crosby Schäkel entschieden, die die doppelte Bruchlast von vergleichbaren Schäkeln in ihrer Größe aufweisen. Damit der Schäkel nicht verkantet, ist der Bolzen am Anker angeschlagen, und die Rundung passt in das vergrößerte Endglied der Kette. Zur Sicherung des Bolzens nutzen wir hochfesten Schraubensicherungslack und Musingdraht.

Ferner gehören noch Kettenstopper und Ankerrolle zur Ausrüstung.

Damit wir das Ankergeschirr auch bequem heben können, haben wir unsere mechanische Ankerwinde durch eine elektrische Ankerwinde mit 1000 W Leistung ausgetauscht. Sie ist sowohl mit Fußtastern als auch mit einer Funkfernbedienung steuerbar.

Dieses Projekt war in diesem Winter mit Abstand eines der zeitaufwendigsten, aber sicheres Ankern hat für uns eine sehr hohe Priorität.

P. S.: Wir bedanken uns für die Beratung zum Thema Ankergeschirr ganz herzlich bei Martina und Michael Haferkamp von der SY „Polaris“!

Hier noch ein paar Bilder von der Umrüstung: