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Donnerstag, 26.03.2015

 

Die Sonne geht unter, der Laptop geht an - ich lasse den Tag Revue passieren. Ich fange mal damit an, dass gestern Abend nach Einbruch der Dunkelheit ein blinder Passagier bei uns an Bord gesichtet, gefangen und über Bord befördert wurde. Ja, da kannten wir kein Pardon. Ich lag schon gemütlich in meiner Koje, als ich im schwachen Schein meines E-Book-Readers über mir an der Decke des Salons einen großen dunklen Punkt wahrnahm. Einen Moment überlegte ich, was es sein könnte. Kurzsichtig, wie ich bin, brauche ich zum Lesen keine Brille, konnte aber dieses Objekt nicht sofort identifizieren. Als es allerdings ganz allmählich davon krabbelte, war mir klar - eine Kakerlake bahnt sich hier ihren unerlaubten Weg! Eine ziemlich große noch dazu, etwa vier Zentimeter lang.

Mein Entsetzen war so groß, dass ich Ingo , der im Cockpit saß, nicht gleich in zusammenhängenden Sätzen informieren konnte. Es kam erst mal nur "Ah, iii, oh, nein. Oh Gott, schnell!" Ingo hat das Ding aber auch gleich gesehen und sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet. Seit einiger Zeit haben wir eine Spraydose mit Insektenspray griffbereit. "Baygon" - so heißt es - kam erfolgreich zum Einsatz, und das große Krabbeltier ging alsbald über Bord. Einen Fototermin hat es vorher nicht mehr bekommen, wir waren froh, als es weg war. Nun hoffen wir, dass es sich um ein einsames, einzelnes Exemplar gehandelt hat. Mal sehen, was passiert, wenn ich nachher wieder lese...

Von unserem Ankerplatz aus sind wir heute mit dem Schlauchboot zur kleinen nahegelegenen Insel Saba Rock getuckert. Eine Bar, ein Restaurant, ein Hotel und ein kleiner Souvenirladen befinden sich dort. Außerdem noch drei Hängematten, die wir gleich ausprobiert haben. Herrlich, sich hängen lassen mit Blick auf die Palmen und das in vielen Schattierungen schimmernde glasklare Wasser. Eine schöne kleine Anlage - und ganz wichtig - wir können hier eine Internetverbindung bekommen. Wir holen die Wettervorhersage, lesen unsere Mails, stellen den gestrigen Beitrag online und genießen die Atmosphäre bei einem kühlen Getränk.

Am Nachmittag fahren wir an den Strand, vor dem wir ankern und freuen uns, hier zu sein. Im Laufe des Tages hat sich das Mooringfeld und der Ankerplatz gefüllt. Wir blättern in unserer "Karibikbibel", dem Doyle, und können uns nicht so recht entscheiden, ob, wann und wohin es weitergehen soll. So viele schöne geschützte Buchten warten auf uns, da haben wir die Qual der Wahl. Was für ein Luxus-Problem!

 

Saba Rock Resort:

 

Lass' Dich doch einfach mal hängen:

 

Schöner Blick von Saba Rock auf die Ankerbucht: