Drucken

Montag, 13.10.2014

Er wird nicht geliebt, ist aber manchmal unverzichtbar - der Wecker. Heute hat er uns kurz vor sechs Uhr aus den Träumen gerissen. Gegen halb acht wollen wir ablegen, vorher wird ordentlich gefrühstückt und die Amazone für den Törn vorbereitet. Die Stadt ist schon lange wach, auf den großen Straßen am Hafen herrscht bereits reger Verkehr. In der Marina ist noch alles ganz still und verschlafen. Nur die Amazone verlässt ihren Liegeplatz und fährt durch das spiegelglatte Wasser auf den Atlantik hinaus. Wir starten zu unserem Törn nach Santa Cruz im Norden Teneriffas. Sie ist die größte der Kanarischen Inseln und schon die fünfte, die wir anlaufen. Knapp 60 Seemeilen liegen vor uns. Nur wenig Wind ist vorhergesagt, der im Laufe der Tages etwas zunehmen soll.

Wir setzen das Großsegel, rollen die Genua aus und teilweise mit Motorunterstützung geht es im Norden an Gran Canaria vorbei. Hin und wieder kommt uns ein Segler entgegen, ab und zu überholt uns eine Fähre. Am späten Vormittag kommen die Berge von Teneriffa in Sicht. Am Nachmittag nimmt der Wind tatsächlich auf fünf Beaufort zu, und wir können flott segeln. Es wird ein schönes Finale - die Amazone pflügt mit mehr als sechs Knoten durch die See.

Kurz bevor wir gegen 17.00 Uhr in den Hafen von Santa Cruz einlaufen, müssen wir uns über UKW-Funk dort melden. Das war zuletzt beim Einlaufen in den Hafen von Scheveningen in den Niederlanden erforderlich, aber wir wissen noch, wie es geht. Eine Antwort bekommen wir schließlich auch - es ist alles okay, kein Gegenverkehr, sailing vessel Amazone darf in den Hafen von Santa Cruz einlaufen. Als nächstes melden wir uns über Funk bei der Marina an. Die Antwort kommt prompt - wait a second - wird uns beschieden. Die Sekunde ist lang, sehr lang. Genauer gesagt bleibt das Funkgerät still, aber es kommt uns aus der Marina ein Mitarbeiter in einem kleinen Boot entgegen. Er bittet uns, ihm zu folgen, er weist uns einen Liegeplatz zu und ist uns beim Anlegen behilflich.

Genau gegenüber der Amazone liegt ein Boot aus Deutschland, die "Jasina". Schnell kommen wir mit Regina und Matthias ins Gespräch. Schon wieder eine nette Begegnung!

Dann wird es Zeit für die Anmeldung im Marinabüro, anschließend bekommt die Amazone ihre Süßwasserdusche. Als alles aufgeklart ist, unternehmen wir einen ersten Bummel in die nahegelegene Stadt. Zurück an Bord verputzen wir den restlichen Nudelsalat und überlegen schon mal, was wir morgen alles erledigen wollen.

 

Mal wieder ein Sonnenaufgang auf See. Kurz nach dem Verlassen von Las Palmas geht um 8.00 Uhr die Sonne auf:

 

Kurz vor dem Einlaufen in den Hafen von Santa Cruz - die Küste Teneriffas: