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Freitag, 05.09.2014

 

Heute haben wir den gewohnten Ablauf geändert und haben schon vor dem Baden eine frische Wind- und Wettervorhersage auf unseren Rechner geladen. Weiterhin ist zwar Wind aus südlicher Richtung vorhergesagt, aber nur schwach, Sonntag soll er für uns günstiger wehen. Aber wer weiß, ob es dabei bleibt? Wir beschließen deshalb, schon heute Porto Santo zu verlassen und nach Madeira, zur Marina Quinta do Lorde, zu segeln/fahren. Ingo hat uns dann auf Porto Santo abgemeldet, das Liegegeld bezahlt und Amazones Reisepass, den Internationalen Bootsschein, ausgehändigt bekommen. Die acht Tage haben uns 140,53 Euro gekostet, was nicht sehr teuer ist, da wir hier als Trans-Ocean-Mitglied erstmals einen 30 prozentigen Rabatt bekommen haben. Die Marina in Porto Santo und die Marina Quinta do Lorde auf Madeira werden vom selben Betreiber unterhalten. Ingo hat die Marina-Mitarbeiterin gebeten, uns in der Marina Quinta do Lorde anzukündigen, und so ist dort schon ein Liegeplatz für uns reserviert.

Nachdem wir uns von Isabella und Adolf verabschiedet haben, geht es um 11.30 Uhr los. Wie erwartet kommt der wenige vorhandene Wind fast direkt von vorn. Wir setzen das Großsegel und der Volvo hilft kräftig dabei, die 30 Seemeilen zurückzulegen. Unterwegs arbeiten wir an unserer nahtlosen Bräune und schaukeln Madeira entgegen. Etwa eine Stunde vor unserem Ziel nimmt der Wind auf 4 Beaufort zu und Neptun lässt es sich nicht nehmen, ab und zu etwas Gischt ins Cockpit zu spucken. Aus der Hafeneinfahrt kommt uns dann ein Schlauchboot mit dem Hafenmeister entgegen. Er winkt uns zu und ruft: "Please follow me!" - das machen wir doch gerne!  Er fährt voraus in den Hafen, zeigt uns den Liegeplatz, nimmt unsere Leinen gegen 17.30 Uhr an, heißt uns willkommen auf Madeira und stellt sich als "Bruno" vor. Als wir unsere Namen nennen, wiederholt er: "Ah, Ingo and Angela." Na ja, fast.

Jeder Hafen hat sein ganz eigenes Flair. Sie miteinander zu vergleichen, hieße Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Das macht es ja auch aus - immer wieder etwas Neues, Anderes. Hier ist mal wieder alles ganz anders als im vorherigen Hafen. Porto Santo ist gewissermaßen rustikal - sehr einfache Duschen und Toiletten, eine kleine Marina mit Charme. Und hier? Allein die steilen Felsen, unter denen sich die Marina in die Landschaft duckt, sind beeindruckend. Die Anlage gehört zu einem Resort. Es gibt ein 5 Sterne Hotel, dessen Swimmingpool wir gegen eine Gebühr benutzen dürfen. Die Gebäude rund um den Hafen sind ziemlich neu, nicht alle Läden sind vermietet. Viele neue Häuser, wahrscheinlich Ferienhäuser, sind errichtet worden. Es gibt sogar eine nagelneue Kirche, mit Mamorfußboden. Alles ist sehr grün und gepflegt, die Hortensien und der Oleander duften herrlich. Es sind nur wenige Menschen unterwegs, das Restaurant am Hafen ist fast menschenleer. Irgendwie wirkt die Anlage etwas gespenstisch. Und dann die Sanitäranlagen, fast möchte ich sagen "Sanitärgemächer". Pikfein, Marmorwaschtische, riesige Duschkabinen und Spiegel. Und es gibt einen kleinen Waschsalon, den werden wir morgen mal aufsuchen. Getrocknet wird die Wäsche aber an der frischen Luft.

Soweit unser erster Eindruck von Quinta do Lorde auf Madeira!

 

Heute hatten wir mal wieder Delfin-Besuch:

 

Blick über die Marina Quinta do Lorde:

 

"Leuchtturm-Attrappe" mit Restaurant am Hafen:

 

Heute morgen noch Strand und Brandung - ab morgen schwimmen im Pool: